Coronavirus

Neckar-Odenwald-Kliniken schränken Besuchsregeln ein

Nur engste Angehörige dürfen Klinikpatienten besuchen - RNZ beantwortet Leserfragen

12.03.2020 UPDATE: 12.03.2020 19:00 Uhr 1 Minute, 46 Sekunden

Die Neckar-Odenwald-Kliniken in Mosbach. Archiv-Foto: Alexander Rechner

Buchen/Mosbach. (pm/tra) Das Gesundheitsamt des Neckar-Odenwald-Kreises hat an den Klinikstandorten Buchen und Mosbach die Besuchsmodalitäten verändert, um einer Verbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken und Patienten und Besucher bestmöglich zu schützen. Dies teilte das Landratsamt in eine Pressemitteilung mit.

Derzeit gelten folgende Besuchsregeln: Pro Patient und Tag ist nur maximal ein Besucher aus dem engsten Angehörigenkreis zugelassen. Besucher, die unter Erkältungssymptomen oder Atemwegsbeschwerden leiden, sollten die Kliniken nicht betreten. Beim Betreten und Verlassen der Kliniken müssen sich Besucher die Hände desinfizieren. An den Kliniken geplante öffentliche Vorträge werden verschoben.

Die Neckar-Odenwald-Kliniken haben sich auf die Behandlung von Patienten, die mit Sars-CoV-2 infiziert sind, eingestellt: Am Standort Buchen gibt es seit der Errichtung des Neubaus eine Isolierstation, auf der infizierte Patienten behandelt werden können. "Mitarbeiter, die diese Patienten behandeln, sind durch Atemmasken und Schutzkleidung geschützt", erklärt Klinik-Geschäftsführer Frank Hehn.

Bei der RNZ gingen zudem Anfragen von Lesern ein, die wir hier wie folgt beantworten: Das Landratsamt wurde mehrfach kritisiert, weil die Behörde die Orte, in denen Infektionen aufgetreten sind, nicht nennt. Dies wird auch weiterhin so gehandhabt, wie Pressesprecher Jan Egenberger auf Nachfrage erläuterte. "Grund ist, dass es für das Verhalten der Bürger bezüglich der empfohlenen Hygieneregeln keinen Unterschied macht, ob ein solcher Fall in der eigenen Gemeinde aufgetreten ist oder anderswo. Zudem sprechen Datenschutzgründe dafür."

Auf der RNZ-Facebook-Seite wurde zudem angefragt, warum nur Menschen auf Sars-CoV-2 getestet werden, die Kontakte zu mit dem Coronavirus Infizierten hatten, oder sich in Risikogebieten aufgehalten haben. Egenberger teilt mit, dass dies aus Ressourcengründen geschehe. Die Labore wären überlastet, wenn auch Patienten getestet werden würden, die keine entsprechenden Kontakte gehabt hätten.

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Eine RNZ-Leserin bemängelte, dass das Bürgertelefon ständig besetzt sei. Egenberger erklärt, dass dies an der starken Frequentierung liege: "Pro Schicht nehmen zwei geschulte Mitarbeiter Anrufe entgegen. Anfangs waren es täglich um die 30 Anrufe, nun sind es um die 50." Er unterstreicht, dass das Bürgertelefon vor allem für Menschen, die in Risikogebieten waren, oder Kontakte mit Infizierten hatten. Alle anderen sollten sich bei Symptomen telefonisch an ihren Hausarzt wenden. Die Mitarbeiter des Bürgertelefons könnten zudem keine Rechtsberatung bieten und auch nicht über abgesagte Veranstaltungen informieren.

Aktuelle Informationen seien zudem auf der Webseite des Robert Koch-Instituts sowie auf der Seite des Landratsamts nachlesbar. Das Bürgertelefon ist unter Telefon 06261/84333 täglich zwischen 8 und 16 Uhr erreichbar.

Im Main-Tauber-Kreis wurden am gestrigen Donnerstag sieben neue Fälle von Corona-Infektionen gemeldet. Dies teilte das Landratsamt Main-Tauber mit. Damit steigt die Gesamtzahl auf 31. Die sieben neuen Fälle verteilen sich auf Bad Mergentheim, Wertheim, Tauberbischofsheim, Niederstetten und Lauda Königshofen. Die Betroffenen wurden vom Gesundheitsamt häuslich isoliert. Der Krankheitsverlauf ist in allen Fällen milde, eine Klinikbehandlung nicht erforderlich. Die Kontaktpersonen werden ermittelt, und für sie wird ebenfalls häusliche Isolation angeordnet.

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