"Ein starker Tag für die Schwachen"

Walldürn. Die Intensivgruppe "Pegasus" wurde im Erzbischöflichen Kinder- und Jugendheim St. Kilian Walldürn eingeweiht

02.07.2012 UPDATE: 02.07.2012 07:33 Uhr 2 Minuten, 12 Sekunden
Die Intensivgruppe 'Pegasus' im Erzbischöflichen Kinder- und Jugendheim St. Kilian Walldürn wurde im Beisein zahlreicher Gäste am Freitagnachmittag offiziell von Weihbischof Dr. Uhl eingeweiht. Foto: B. Stieglmeier

Walldürn. (Sti.) Anfang April eröffnete nach umfangreichen Umbaumaßnahmen die Intensivgruppe für junge Menschen mit psychiatrischen Diagnosen/Auffälligkeiten - die Intensivgruppe "Pegasus" - im Erzbischöflichen Kinder- und Jugendheim St. Kilian in Walldürn. Jetzt erfolgte die feierliche Einweihung der Gruppe, wobei Weihbischof Dr. Bernd Uhl (Freiburg) die Weihe vornahm.

In enger Kooperation mit der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der Johannes-Diakonie in Schwarzach sei die Gruppe im gegenseitigen Erfahrungsaustausch quasi als eine Schnittstelle auch beratend tätig, betonte Heimatleiter Günter Hauck in der Begrüßung. Die Walldürner Erziehungseinrichtung biete verlässliche Rahmenbedingungen, um den in dieser Intensivgruppe "Klinische Jugendhilfe" befindlichen maximal sieben Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 16 Jahren eine Heimat auf Zeit zu bieten.

12 Monate dauerte im Umbauzeit, die letztlich von allen Beteiligten erfolgreich gemeistert wurde. Die Gesamtkosten inklusive der Möblierung belaufen sich auf 950 000 Euro. Bezuschusst wurde die Baumaßnahme mit 150 000 Euro durch das Erzbischöfliche Ordinariat, mit 90 000 Euro durch eine zweckgebundene Erbschaft, mit 100 000 Euro durch eine Bußgeldspende und mit 110 000 Euro durch die "Aktion Mensch". Die Restfinanzierung erfolgt über eine Kreditaufnahme und Eigenmittel. Durch die Einrichtung dieser neuen Gruppe "Pegasus" konnten sieben zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden.

Neben den neuen Räumlichkeiten für die Gruppe "Pegasus" stehen künftig in dem umgebauten, renovierten und aufgestockten Gebäudekomplex mit dem "Don-Bosco-Saal" und weiteren Arbeitszimmer auch noch neue Räumlichkeiten für das Kinderheim zur Verfügung. Der stellvertretende Heimleiter Steffen Gimber und Gruppenleiter Ulli Will machten darauf zusammen mit Sonderschullehrer Wirl und zwei Jugendlichen der Gruppe "Pegasus" mit der Konzeption, den Eckdaten und den Zielen vertraut.

Das Leistungsangebot umfasst 365 Tage im Jahr mit einem Betreuungsumfang von 24 Stunden pro Tag. Die Intensivgruppe wird als offene Gruppe geführt. Langfristiges Ziel ist die Rückkehr des jungen Menschen in die Familie, die Integration in ein alternatives Familiensystem oder die Verselbstständigung des jungen Menschen.

Sonderschullehrer Wirl informierte schließlich noch über die pädagogisch-therapeutische Arbeit sowie über den Erziehungsplan, über die flexiblen Formen der Beschulung sowie über die Kooperationsmöglichkeiten.

Weihbischof Dr. Bernd Uhl (Freiburg) nahm darauf die Segnung und Weihe der neuen Räume vor. Martin Wuttke als Erster Landesbeamter sagte: "Dieser Tag ist ein starker Tag für die Schwachen in der Gesellschaft."

Die Intensivgruppe "Pegasus" biete nun diesen jungen Menschen einen sicheren Platz auf Zeit, sie schaffen ihnen einen geschützten Raum und helfe ihnen, Krankheit und Lebenskrise zu bewältigen, sie führe die Kinder und Jugendlichen zu einem eigenverantwortlichen Leben und sie mache die "Schwachen stark".

Der Neckar-Odenwald-Kreis sei froh, dass mit der Intensivgruppe "Pegasus" im Erzbischöflichen Kinder- und Jugendheim St. Kilian Walldürn künftig ein solches Angebot für junge Menschen in Lebenskrisen bestehe. Daher habe man die Planungen dieser Einrichtung gerne begleitet und nach Kräften und vor allem auch finanziell unterstützt.

Dr. Karsten Rudolf übermittelte allen die Grüße des Klinikteams der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der Johannes-Diakonie Mosbach in Schwarzach und beglückwünschte das Erzbischöfliche Kinder- und Jugendheim St. Kilian Walldürn zu dieser neuen Intensivgruppe "Klinische Jugendhilfe/Gruppe Pegasus". Von Seiten der KJPP freue man sich sehr über dieses Kooperationsangebot mit dem Erzbischöflichen Jugendheim, durch das wichtige Entwicklungsimpulse in die Kinder und Jugendlichen hineingetragen würden. Bei seinen Besuchen in Walldürn habe er viel Fachkompetenz vor Ort feststellen können.

Die abschließenden Dankesworte des Leiters des Erzbischöflichen Kinder- und Jugendheimes St. Kilian Walldürn, Direktor Günter Hauk, beschlossen den offiziellen Teil dieser Einweihungsfeierstunde und leiteten über zu einem Stehempfang und zu einem informativen Rundgang durch die neuen Räumlichkeiten.

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