Carl-Schurz-Kaserne Hardheim

Am 1. Oktober kehren die Soldaten zurück

Die in Hardheim stationierte Kompanie wird der Eliteeinheit Kommando Spezialkräfte (KSK) unterstellt sein

07.04.2017 UPDATE: 08.04.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 35 Sekunden

Die Soldaten kehren zurück: Ab 1. Oktober wird die Hardheimer Carl-Schurz-Kaserne eine neu aufzustellende Einheit beherbergen, die dem Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr unterstellt sein wird. Foto: Rüdiger Busch

Hardheim. (rüb) Knapp vier Monate sind seit der Entscheidung des Verteidigungsministeriums vergangen, und nun steht fest, dass die ersten Soldaten am 1. Oktober in die Carl-Schurz-Kaserne zurückkehren werden. Bislang war immer vom "zweiten Halbjahr 2017" die Rede, nun wurde diese Terminangabe konkretisiert. Los geht es zunächst mit 66 Dienstposten. Die Zahl der Soldaten soll dann Zug um Zug auf 175 ansteigen. Daneben sind 30 zivile Arbeitsplätze vorgesehen. Wie die RNZ gestern erfuhr, soll die neue Einheit direkt der geheimnisumwitterten Spezialeinheit Kommando Spezialkräfte mit Sitz in Calw unterstellt sein.

Die Pressestelle des Verteidigungsministeriums hatte im Januar gegenüber der RNZ erklärt, dass internationale Verpflichtungen es erforderlich machten, eine Führungs-/Unterstützungskompanie aufzustellen. Die solle - so heißt es im Fachjargon weiter - einen Gefechtsstand für den Einsatz eines multinationalen NATO-Hauptquartiers bereitstellen.

Nun wird es konkreter: Wie Dagmar Günther, die Leiterin des Bundeswehrdienstleistungszentrums Veitshöchheim, der RNZ bestätigte, wird die neue Hardheimer Einheit dem KSK unterstellt.

Die 1996 gegründete Spezialeinheit gilt als "geheimste Einheit der Bundeswehr" ("Focus"). Die Einsatzschwerpunkte liegen auf Aufklärung, Terrorismusbekämpfung, Rettung, Evakuierung und Bergung, Kommandokriegsführung und Militärberatung. Konkrete Beispiele dafür sind die ständige Bereitschaft zur Rettung von bedrohten bzw. gefangenen deutschen Staatsbürgern im Ausland oder die Festsetzung von Kriegsverbrechern in Krisengebieten. "Das KSK ist der Spezialkräfteverband des Heeres und verfügt innerhalb der Bundeswehr über einzigartige Fähigkeiten", ist auf der Homepage der Bundeswehr nachzulesen. Das KSK untersteht truppendienstlich der Division Schnelle Kräfte (DSK) im hessischen Stadtallendorf.

Wenn die Carl-Schurz-Kaserne also künftig den Gefechtsstand eines NATO Special Operation Component Command (SOCC) beherbergen wird, dann heißt dies nichts anderes, als dass von diesem Hauptquartier aus multinationale Spezialeinsätze koordiniert und gelenkt werden.

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Laut Planung wird es am 1. Oktober mit zunächst 66 Dienstposten losgehen, wie Dagmar Günther der RNZ bestätigte. Ein Jahr später sollen weitere 78 Soldaten folgen, ehe dann 2019 die Sollstärke von 175 Dienstposten erreicht wird, so die Planung. Zunächst sollen vier Gebäude der Kaserne reaktiviert werden. Hier wurde schon mit ersten Wartungsarbeiten und der Überprüfung von Ver- und Entsorgungsleitungen begonnen. Zudem wurden bereits erste Möbel für die neuen Soldaten bestellt.

Nach wie vor ist die Hardheimer Carl-Schurz-Kaserne die einzige Liegenschaft, deren 2011 verkündete Schließung rückgängig gemacht wird. Ob die neu aufzustellenden Einheit jedoch dauerhaft im Erftal stationiert wird, darf bezweifelt werden. Laut Verteidigungsministerium ist der neue Gefechtsstand örtlich nicht an den Standort Hardheim gebunden. Dennoch ist nicht zu erwarten, dass die Kaserne nur kurzzeitig reaktiviert wird: Wenn die Soldaten zurückkommen, wird es eine Rückkehr auf Dauer werden.

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