Wie sollen die neuen Häuser in der Nordstadt beheizt werden?
Stadt bereitet europaweite Ausschreibung für Energieversorgung des Baugebiets Nordstadt vor
Ladenburg. (stu) Mit dem Bebauungsplan Nordstadt Kurzgewann wurde am Mittwoch das größte Stadtentwicklungsprojekt Ladenburgs seit 30 Jahren einstimmig vom Gemeinderat beschlossen. Inwieweit es gelingt, bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen, bleibt abzuwarten. Bürgermeister Stefan Schmutz ist bestrebt, das Thema "bezahlbares Wohnen" ganz oben auf der Agenda anzusiedeln.
Vor der Verabschiedung des Bebauungsplanes ging der verantwortliche Stadtplaner, Dietmar Glup aus Sinsheim, noch einmal auf die letzten Änderungen ein, die 23 Bürger sowie einige Behörden eingereicht haben. Bei den Fraktionssprechern war Erleichterung zu spüren, dass der Stadtentwicklungsprozess mit der Verabschiedung des Bebauungsplanes nun umgesetzt werden kann. "Mit dem heutigen Beschluss werden wir die Stadt nachhaltig verändern", prognostizierte Stadtrat Steffen Salinger (SPD).
Alexander Spangenberg (Grüne) freute sich darüber, dass der Klimaschutz durch das neue Baugebiet nicht auf der Strecke geblieben ist. FDP-Rat Wolfgang Luppe erhofft sich durch den Zuzug von über 1000 Neubürgern eine Belebung für Ladenburg, die auch in Sachen Kaufkraft spürbar werden soll. Bereits vor Monaten wurde der Grundsatzbeschluss gefasst, dass das Wohngebiet mit einem Nahversorgungswärmezentrum mit Energie versorgt werden soll. Für die einzelnen Hausbesitzer besteht eine Anschlusspflicht an die Versorgungsleitungen. Eine Ausnahme besteht für Passivhaus-Bauherren. Das Versorgungsnetz wird von der Stadt Ladenburg betrieben, die das Ganze vorfinanzieren muss. Die Kosten hierfür werden von den Nutzern natürlich wieder zurückgefordert.
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Nachdem man die ersten konkreten Angebote ausgewertet hat, wurde der Preis des Versorgungsnetzes - das die nächsten 20 Jahres in städtischer Hand bleiben soll - auf ungefähr 880.000 Euro beziffert. Noch ist unklar, mit welchen Energieträgern die Station betrieben wird. Es muss nun eine europaweite Ausschreibung erfolgen, die von der Heidelberger Klimaschutzagentur Kliba vorbereitet wird. Deren Geschäftsführer Klaus Kessler erläuterte, dass die zentrale Wärmeversorgungsstation die beste Umweltbilanz erzielen werde. Ob die Wärme durch Biomasse, Erdgas oder ein Blockheizkraftwerk erzeugt wird, entscheidet sich nach Auswertung der Angebote.