Hintergrund Tattoo-Farben

21.02.2022 UPDATE: 21.02.2022 06:00 Uhr 44 Sekunden

> Die REACH-Verordnung ist eine Verordnung der Europäischen Union, die sich zum Ziel gesetzt hat, die menschliche Gesundheit und Umwelt vor den Risiken gewisser Chemikalien zu schützen. Seit 4. Januar 2022 sieht sie ein Verbot von Chemikalien vor, die sich in den meisten bunten Tattoofarben wiederfinden. Ab 2023 sollen auch die Grün- und Blau-Pigmente verboten werden. Da bisher kaum alternative Farben auf dem Markt sind, müssen die meisten Tätowierer aktuell ohne Farbe auskommen.

Laut der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) sind in Tattoofarben "Tausende gefährliche Chemikalien" enthalten, die nun "zum Schutz der Menschen" der REACH-Verordnung unterliegen. Die Beschränkung betreffe zum Beispiel Chemikalien, die Krebs oder genetische Mutationen verursachten sowie fortpflanzungsgefährdende Chemikalien, Hautallergene und Reizstoffe, so ECHA.

Durch das Verbot könnten der Agentur zufolge "schwerwiegendere Auswirkungen wie Krebs, Schädigung der DNA oder des Reproduktionssystems, die möglicherweise auf Chemikalien zurückzuführen sind, die in den Tinten verwendet werden," ebenfalls zurückgehen. "Das Ziel ist nicht, Tätowierungen zu verbieten, sondern Tätowierfarben und Permanent-Make-up sicherer zu machen", versichert ECHA.

Viele Tätowierer und der Bundesverband Tattoo haben bereits mehrfach Kritik an der Entscheidung geäußert (siehe Artikel links). Mehrere Petitionen gegen das Verbot scheiterten in der Vergangenheit. stoy