Hintergrund - Römermuseum Osterburken

18.08.2021 UPDATE: 19.08.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 19 Sekunden

Das Römermuseum Osterburken ist neben dem Limesmuseum Aalen das bedeutendste museale Zentrum am baden-württembergischen Abschnitt des Obergermanisch-Raetischen Limes. Neben der musealen Darstellung des Limes, des Kastells Osterburken und der Kultur der Grenzregionen gibt es museumspädagogische Angebote sowie – in Zusammenarbeit mit den Limes-Cicerones – organisierte Führungen durch das Museum, das Kastellgelände und entlang des Limes. Das Römermuseum Osterburken bewahrt und zeigt herausragende Reste der römischen Kultur, die vor rund 2000 Jahren in Osterburken gelebte Gegenwart war, darunter das weltberühmte Mithrasrelief (siehe unten).

Zur Entstehung: Das Museum in Osterburken wurde am 2. Dezember 1983 als Zweigmuseum des Badischen Landesmuseums eröffnet und zunächst unter der Regie des 1976 gegründeten Historischen Vereins Bauland geführt. Dieser aus einer Osterburkener Bürgerinitiative gegründete Verein hatte es sich zum Ziel gesetzt, das damals neu entdeckte römische Militärbad vor der Zerstörung zu bewahren. Es gelang mit Hilfe von Spendensammlungen und durch Gelder des Landes Baden-Württemberg, die Konservierung der Befunde zu sichern und einen Schutzbau zu errichten. Der Verein betrieb nicht nur das Museum, sondern stellte das Aufsichts- und Kassenpersonal. Außerdem übernahmen die Vereinsmitglieder Führungen und betrieben überregionale Werbung, so dass sich Osterburken stetig zu einer der wichtigsten Anlaufstellen für Besucher am Limes entwickelte. Über die Jahre entstand aus einer nur zeitweilig geöffneten Ausstellung ein ganzjährig zugänglicher Museumsbetrieb.

2005 erfolgte die Anerkennung des Obergermanisch-Raetischen Limes als Unesco-Weltkulturerbe, und am 16. und 17. September 2006 wurde eine weitläufige Museumserweiterung eingeweiht. Die Entscheidung über das Aussehen und die Konzeption des Neubaus fiel nach einem Ideenwettbewerb der Stadt Osterburken im Dezember 2003. Der neue Baukörper war notwendig geworden, um den inzwischen aus allen Nähten platzenden Schutzbau, der in seiner Substanz erhalten blieb, großflächig zu ergänzen. Das Gebäude wurde von der Architektenkammer Baden-Württemberg für "Beispielhaftes Bauen" ausgezeichnet. Zu den neuen Räumlichkeiten gehört seither auch ein Museumscafé.

Das Museum war bis 2003 dem Württembergischen Landesmuseum in Stuttgart angeschlossen und wurde anschließend ein Zweigmuseum des Archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg. Im Frühjahr 2005 wurde der Provinzialrömische Archäologe Dr. Jörg Scheuerbrandt zum ersten hauptamtlichen Museumsleiter ernannt. Er übt dieses Amt mittlerweile seit 16 Jahren aus.