Kuriosum
> Ein Kuriosum der Entwicklungen vor 50 Jahren war die Wiederholungswahl der Stadträte: Das Ergebnis der Wahl der Steinsfurter Vertreter in den Sinsheimer Gemeinderat am 22. Dezember 1972 focht Karlheinz Wandres an. Er war im Losentscheid gegenüber den stimmengleichen Paul Stoiber und Richard Herbold nicht zum Zuge gekommen, sondern an erster Stelle der Ersatzkandidaten gemeldet worden.
Dem Einspruch wurde stattgegeben, da der Stadtverwaltung ein Urteil des Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg vom 26. Oktober 1972 nicht bekannt war. Folglich musste der komplette Wahlgang wiederholt und der eigentlich nicht mehr existierende Steinsfurter Gemeinderat noch ein letztes Mal einberufen werden. Sinsheims Bürgermeister Helmut Gmelin bestätigte ausdrücklich, dass weder die Sinsheimer noch die Steinsfurter einen Fehler begangen hätten.
Viele Zuhörer verfolgten dann die Wahlwiederholung am 12. Januar 1973 und staunten nicht schlecht, als das Abstimmungsergebnis bekanntgegeben wurde: Wie im Dezember wurden Johann Appenzeller, Werner Eiermann, Franz Seefellner und Helmut Wagner mit Stimmenmehrheit gewählt.
Die weiteren zwei Vertreter mussten unter den drei erneut stimmengleichen Paul Stoiber, Richard Herbold und Karlheinz Wandres durch Losentscheid ermittelt werden. Wieder war dabei Wandres das Glück nicht hold. Ihm blieb nur die Position eins auf der Ersatzliste. Es musste jedoch ein zweites Mal an diesem Abend gelost werden. Diesmal über die stimmengleichen Paul Ruprecht und Willi Rau. Hier entschied das Los für Ruprecht als Ersatzmann an Position zwei. (app)