Hintergrund Hoffenheim Anfield Road

You’ll never walk alone" an der Anfield Road

03.08.2017 UPDATE: 04.08.2017 22:00 Uhr 1 Minute, 15 Sekunden

1899 Hoffenheim an der legendären Anfield Road. Dort, wo das "You’ll never walk alone" von den Rängen schallt, wie nirgendwo anders. Auch wenn TSG-Trainer Julian Nagelsmann vor einiger Zeit bei einer Stippvisite gegen Newcastle United die Atmosphäre keinesfalls als so prickelnd empfand. Relativ "wenig Schlachtgesänge" hörte der gerade 30 Jahre alt gewordene Coach seinerzeit im mittlerweile umgebauten und nun 54.074 Zuschauer fassenden Fußball-Tempel.

Doch egal, in welcher Tagesform sich die Anhänger der "Reds" am Mittwochbend des 23. August befinden werden: Die Höhenflieger aus dem Kraichgau werden in der Beatles-Stadt eine ganz besondere Rocknummer hinlegen müssen. Denn eines ist klar. Liverpools Trainer Jürgen Klopp läuft immer heiß und wird seine Profis an der Seitenlinie zur Höchstleistung antreiben.

Roberto Firmino, der im Sommer 2015 den Sprung von Hoffenheim auf die englische Insel machte, weiß das nur zu gut. Der Brasilianer hat in der Premier League sein Leistungspotenzial noch besser ausgeschöpft. Ein rotes Trikot von ihm befindet sich im Büro von Alexander Rosen, Hoffenheims Sportdirektor. "Roberto hat sich in Liverpool zum Weltklassespieler entwickelt", sagt Rosen. Dass der südamerikanische Fußball-Zauberer nicht der einzige davon im Team des Traditionsklubs ist, versteht sich von selbst.

Die Anhänger träumen davon, dass unter "Kloppo" endlich wieder der englische Meistertitel errungen werden kann. Schließlich liegt es bereits 27 (!) Jahre zurück, als der 1892 gegründete Verein das beste Team im Vereinigten Königreich stellte. Zu seinem Kollegen hat Julian Nagelsmann übrigens ein gutes Verhältnis. Beide Trainer werden von der gleichen Berateragentur betreut. "Es ist ein netter Austausch. Ich mag Jürgen Klopp als Typ sehr, er ist ein normaler Mensch geblieben", hält Nagelsmann große Stücke auf den ehemaligen Mainzer und Dortmunder Coach.

Und dass es in den beiden Duellen um ganz Elementares geht, wusst ja bereits in den 1960er Jahren Liverpools Trainer-Legende Bill Shankly. Unvergessen ist sein Spruch: "Einige Leuten halten Fußball für einen Kampf um Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich versichere ihnen, dass es viel ernster ist." Na, denn ... (wit)