Starke patzt, Stanislawski zieht mit Pezzaiuoli gleich

Hoffenheim verliert auch sein fünftes Auswärtsspiel infolge durch ein 0:2 bei Bayer Leverkusen      

02.12.2011 UPDATE: 02.12.2011 20:26 Uhr 2 Minuten, 57 Sekunden
Starke patzt, Stanislawski zieht mit Pezzaiuoli gleich

Hoffenheim verliert auch sein fünftes Auswärtsspiel infolge durch ein 0:2 bei Bayer Leverkusen

 

 

 

Ein Unentschieden, sechs Niederlagen. Hoffenheim konnte auch im siebten Spiel seine Bilanz gegen Bayer Leverkusen nicht aufbessern. Da half es auch nichts, dass man vor dem Spiel ein gutes Omen heraufbeschwören wollte und noch einmal an den genau acht Jahren zurückliegenden DFB-Pokal-Sieg der TSG (damals noch in der Regionalliga) gegen Bayer Leverkusen erinnerte. In der Bundesliga bleibt die Werkself Hoffenheims Angstgegner. Und ausgerechnet einer, der in der Vorwoche schon für Schlagzeilen gesorgt hatte, brachte die Bayer auf die Siegerstraße: Hoffenheims Torhüter Tom Starke.

Holger Stanislawski konnte zum achten Mal infolge nicht mit der gleichen Startaufstellung spielen. Die suspendierten Roberto Firmino und Chinedu Obasi rissen erneut eine Lücke in die Offensive und wurden von Stanislawski durch Gylfi Sigurdsson und den wieder nach vorne rückenden Johnson ersetzt. Johnson ist ein Sinnbild für Suche der TSG nach der optimalen Elf in den letzten Wochen. In Hamburg lief Johnson noch rechts vorne auf, gegen Freiburg als rechter Verteidiger und in Leverkusen schließlich auf dem linken Flügel in der Offensive.

Die TSG startete aggressiv in die Partie, drängte Leverkusen in den ersten zehn Minuten durch gutes Pressing bis in den eigenen Strafraum. In der 6. Minute hatte 1899 aber Glück. Nach einer guten Flanke von Sam nahm Derdiyok den Ball Volley aus fünf Metern, Tom Starke zeigte einen guten Reflex und hielt. Es war Starke, der in der 10. Minute die nächste Geschichte des Spiels schrieb. Ausgerechnet, kann man fast sagen. Denn neben Obasi und Firmino erregte Hoffenheims Keeper - und bis dato bester Mann der Saison - mit seiner öffentlichen Kritik an Ryan Babel Aufsehen und wurde von Holger Stanislawski ebenfalls abgestraft.

Der Ex-Leverkusener Starke (wurde mit Bayer Deutscher A-Jugend-Meister) und der Ex-Ludwigshafener André Schürrle brachten Bayer auf die Siegerstraße. Einen Freistoß aus 30 Metern von Schürrle konnte Starke nur nach vorne fausten, Derdiyok schaltete am schnellsten und köpfte freistehend zum 0:1 ein. Als erneut Schürrle in der 26. Minute in den Strafraum dribbelte und von Compper am Schienbein getroffen wurde, war die TSG dann wieder im Glück. Schiedsrichter Wolfgang Stark entschied gegen Elfmeter - mancher Referee hätte das vielleicht anders gesehen.

Es dauerte gute 30 Minuten, bis Hoffenheim sich seine erste echte Chance erarbeitete. Nach einem TSG-Freistoß machte sich Sidney Sam auf Konter-Reise, dribbelte über den halben Platz und wurde erst beim Torabschluss von einem Hoffenheimer gehindert. Daniel Williams warf sich heldenhaft in den Fernschuss Sams, verhinderte den Treffer und leitete den direkten Gegenkonter ein. Der auffällige Peniel Mlapa dribbelte über den rechten Flügel nach vorne und brachte eine passgenaue Flanke zu Ryan Babel in den Fünfmeterraum. Doch Babel hämmerte den Ball am herausstürzenden Torwart Bernd Leno vorbei unter das Leverkusener Stadiondach. Auch Mlapas weitere gute Flanken erreichte Babel nicht, in der 39. Minute fing Bernd Leno den Ball frühzeitig ab, in der 44. Minute startete Babel aus dem Abseits. Weil Leverkusen zum Großteil nur versuchte, das Ergebnis bis zur Halbzeitpause zu verwalten und sein Spiel ganz cool aufzog, blieb es nach 45 Minuten beim verdienten 0:1 aus Hoffenheimer Sicht. 

Die zweite Hälfte begann fad. Eine gute Viertelstunde passierte überhaupt nichts in Richtung der beiden Tore. In der 56. Minute fuhr Leverkusen dann einen weiteren Konter. Kießling schickte Schürrle auf die Reise, doch der scheiterte aus 15 Metern freistehend an Tom Starke. Es dauerte sogar bis zur 69. Minute, bis Hoffenheim gegen gut stehende Leverkusener erstmals eine Torchance erhielt. Nach einem Salihovic Eckball köpfte Mlapa, doch Michael Ballack konnte zur Ecke klären.

In der 73. Minute musste dann Jannik Vestergaard seine volle Körperlänge aufbringen, um Schlimmeres zu verhindern. Bayer steckte den Ball schön in den Strafraum der TSG durch, Bender kam dran, zog aufs Tor, doch Vestergaard blockte den Schuss gerade noch rechtzeitig. In der 79. Minute taten es Vestergaard seine Verteidigerkollegen Beck und Vorsah nicht gleich. Einen Abschlag von Bernd Leno aus der Leverkusener Hälte verteidigte das Duo schlecht, ließ Kießling zwischen sich köpfen. Kießlings Ball erreichte den mitgelaufenen Sidney Sam am linken Flügel, der lässig über Tom Starke hinweg zum 0:2 einnetzte. Auch Compper schaffte es in der 90. Minute nach einer passablen Flanke von  Schipplock nicht mehr, den Ball an Leno vorbei ins Tor zu drücken.

Die Niederlage der TSG vor 25.948 Zuschauern letztlich verdient. Hoffenheim blieb inzweiten Durchgang sowohl durch die erste Garnitur, als auch durch die eingewechselten Ibisevic, Schipplock und Musona zu harmlos. Torgefahr Fehlanzeige. Mit vier Toren in den letzten neun Spielen bleibt die Offensive die Hoffenheimer Problemzone. Die TSG bleibt damit im Mittelfeld der Tabelle stecken und kann durch die Ergebnisse der Konkurrenz weiter abrutschen. Trainer Holger Stanislawski zog durch die Niederlage mit seinem Vorgänger Marco Pezzaiuoli gleich, der in der Rückrunde 2011 ebenfalls fünf Auswärtspartien infolge verlor.

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