Nächster Kindergarten zieht um
Ein Teil von St. Martin kommt in ein Übergangsquartier.

Von Max Rieser
Hirschberg-Leutershausen. Am Dienstag war es so weit: Der katholische Kindergarten St. Martin in Leutershausen trat den Umzug in den Schulpavillon an. Eine große Reise wird es nicht, die die Einrichtung macht, denn der Schulpavillon, wo ein Teil des Kindergartens für die Zeit der Sanierung des eigenen Gebäudes unterkommt, ist nur einen Steinwurf entfernt und die Gärten der beiden Häuser grenzen sogar aneinander.
Im eigentlichen Kindergarten beginnen dann ab nächster Woche die Bauarbeiten. Um mehr Platz zu schaffen, wird ein Anbau an den Kindergarten installiert, das ganze Gebäude wird saniert und bekommt eine neue Lüftungsanlage, die die Luft coronakonform reinigt und durch Wärmerückgewinnung Energie spart.

Zudem wird umgebaut, um den aktuell recht ungemütlichen Essbereich in einer Ecke des Gemeindesaals im Keller des Hauses in der Fenchelstraße attraktiver zu gestalten.
Die Gesamtkosten der Maßnahme für das Gemeindezentrum St. Martin, das neben dem Kindergarten auch die Katholische Öffentliche Bücherei nutzt und in dem sich auch der Gemeindesaal der Kirchengemeinde befindet, belaufen sich nach derzeitigem Planungsstand auf rund 2,9 Millionen Euro. Im Dezember 2023 sollen die Kinder dann in ihren neuen "alten" Kindergarten zurückkehren können.
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Eigentlich war angedacht gewesen, dass der Schulpavillon, in dem bis vor drei Wochen der evangelische Kindergarten "Storchennest" untergebracht war, frisch gestrichen werden soll. Diese Maßnahme wurde allerdings abgesagt, berichtete Kindergartenleiterin Alexandra Horstfeld am ersten Tag des Umzugs, der bis Ende der Woche erledigt sein soll.
Die Gemeinde habe ihre Entscheidung damit begründet, dass sich das Streichen nicht lohne, da der Kindergarten nur für ein Jahr ausweichen müsse: "Die Innenräume zu streichen, hätte 12.000 Euro gekostet", so Horstfeld. Somit war es wohl auch eine finanzielle Entscheidung, die Wände in ihrem bisherigen Zustand mit zahlreichen Löchern, Macken und Flecken zu belassen. Das konnte die Einrichtungsleiterin aber nicht aus der Ruhe bringen: "Wir machen es uns schön, und die Kinder werden das Gebäude schon erobern", sagte sie fröhlich.
Insgesamt vier Gruppen, nämlich die Sternen-, die Igel-, die Hasen- und die Regenbogengruppe ziehen mit rund 70 Kindern in den Pavillon, die Maulwurf- und die Sonnengruppe mit knapp 40 Kindern können während der Bauarbeiten im alten Gebäude bleiben. Zwei der Gruppen ziehen im ersten Stock des Pavillons ein, die beiden anderen im zweiten Stock. In das Dachgeschoss kommen der Schlafraum und ein Intensivraum, der für unterschiedliche Zwecke genutzt werden kann. Der Essbereich ist dann im Untergeschoss. Das wird eine kleine Umstellung, schätzte Horstfeld: "Drüben ist alles eben, und hier werden die Kinder Treppenlaufen lernen", sagte sie mit einem Lächeln.

Für die Kinder werde die Umstellung aber nicht allzu groß, schätzte Horstfeld: "Wir haben uns den Pavillon schon zusammen angeschaut", berichtete sie. Zudem könnten sie die anderen Kinder immer am Zaun im Garten sehen, und es sind gruppenübergreifende Projekte geplant. Wichtig sind für die Kleinen außerdem die Bezugspersonen in Form der Erzieherinnen und Erzieher, die die Gleichen bleiben; einen Namen für den Ausweichkindergarten gibt es noch nicht, den brauchten sie aber, fand die Leiterin: "Eigentlich ist es ja wie ein neuer Kindergarten, und den alten haben wir aber auch noch", überlegte sie.
Bei der Namensauswahl setzte sie auf die Kinder: "Denen wird bestimmt eine schöne Lösung einfallen", war sie sich ganz sicher.