Mehrheit verkauft Grundstücke nicht für Ortsumgehung
Das Ergebnis der Umfrage wird am Dienstag im Gemeinderat vorgestellt. Entscheidung über die Zukunft von "Am Mühlgraben 1".

Von Annette Steininger
Hirschberg. Das Ergebnis der Gemeindeumfrage unter Grundstückseigentümern ist eindeutig: Die Mehrheit würde ihren Grund und Boden nicht für eine mögliche Randentlastungsstraße in Großsachsen verkaufen oder tauschen. Am Dienstag, 28. Juni, um 19 Uhr, wird die Verwaltung die Auswertung der Umfrage in der Gemeinderatssitzung vorstellen. Außerdem soll über das weitere Vorgehen beraten und ein Beschluss gefasst werden.
Die Umfrage lief bis Ende April, insgesamt schrieb die Gemeinde 105 Eigentümer beziehungsweise Miteigentümer an, von denen 53 antworteten. Die Rücklaufquote betrug somit rund 50 Prozent. Zu einem Verkauf oder Tausch gleichermaßen bereit waren laut Verwaltung fünf Eigentümer beziehungsweise Miteigentümer. Zu einer Abgabe ausschließlich auf dem Verkaufsweg bereit zeigten sich neun, acht würden ausschließlich tauschen. Grundsätzlich zur Abgabe bereit waren somit 22 der Eigentümer beziehungsweise Miteigentümer, sprich 41,5 Prozent derer, die geantwortet hatten, oder anders gesagt 21 Prozent der angeschriebenen Eigentümer insgesamt. 31 dagegen, also 58,5 Prozent der Antwortenden, lehnten sowohl einen Verkauf als auch einen Tausch ab.
Aus Sicht der Verwaltung ist aus der Umfrage abzulesen, "dass die große Mehrheit (keine Verkaufsbereitschaft/ohne Antwort) der Eigentümer keine privatrechtliche Abgabe in Betracht zieht". Gleichwohl sieht sie die Notwendigkeit einer grundsätzlichen Entscheidung des Gemeinderats zum weiteren Vorgehen. Unabhängig von dieser schlägt die Verwaltung aber vor, mit zum Verkauf bereiten Eigentümern in Kaufverhandlungen zu treten, "um dadurch die Handlungsoptionen der Gemeinde für die Zukunft zu verbessern". So lautet denn auch der Beschlussvorschlag: "Der Gemeinderat stimmt grundsätzlich dem Ankauf von Grundstücken zu. Die Konditionen sind noch festzulegen." Außerdem soll der Beschluss zur Grundsatzfrage "Bau einer Randentlastungsstraße" in der Sitzung formuliert werden.
Auch ein spannendes Thema der Sitzung: die Zukunft des Gebäudes "Am Mühlgraben 1". Eigentlich wollte die Gemeinde das einstige Großsachsener Rathaus veräußern, doch bis Fristende am 31. März gingen nur zwei Angebote, die der Rat wegen fehlender Zulassungsvoraussetzungen aus der Wertung nehmen musste. Nun hat sich der Verwaltungsausschuss gegen einen Verkauf des Gebäudes ausgesprochen und empfiehlt einen Verbleib im Eigentum der Gemeinde. So lautet auch die Beschlussvorlage.
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Die Verwaltung sieht das allerdings anders und ist weiterhin für einen Verkauf, diesmal durch einen Immobilienmakler. Auch weist sie darauf hin, dass eine Vergabe im Wege des Erbbaurechts für viele Interessenten beim ersten Anlauf keine Option darstellte. Sie plädiert unter anderem weiter für einen Verkauf unter anderem aufgrund der finanziellen Situation. Allein eine Sanierung des Notwendigsten würde rund 500.000 Euro kosten, mit einer Verteuerung sei zu rechnen, so die Verwaltung.
Auf der Tagesordnung stehen auch unter anderem die Erhöhung der Elternbeiträge für Kindergärten und Krippen sowie der Antrag von Jürgen Steinle (GLH) auf sein Ausscheiden aus dem Gemeinderat.
Unter "Verschiedenes" will Bürgermeister Ralf Gänshirt zudem über den Stand der Sanierungsarbeiten in der Heinrich-Beck-Halle äußern. Der erste Bauabschnitt soll eigentlich Ende Juni abgeschlossen sein, der Sportbetrieb ab 1. Juli wieder möglich. Eine Anfrage der RNZ, ob dies tatsächlich der Fall sein wird, wollte die Verwaltung mit Verweis auf die Sitzung nicht beantworten.