Die Heinrich-Beck-Halle wird ab 4. April saniert
Bürgermeister Ralf Gänshirt appelliert "die Vereine müssen jetzt zusammenrücken".

Von Annette Steininger
Hirschberg-Leutershausen. Der Startschuss für ein Projekt, das seit 2007 diskutiert wird, wie Bürgermeister Ralf Gänshirt recherchiert hat, fällt am Montag, 4. April. Damit meint er die Sanierung der Sporthallen und den Anbau an die Sachsenhalle. Los geht’s aber mit der Sanierung der Heinrich-Beck-Halle, bei der nun ab April der erste Bauabschnitt ansteht. Bis Ende Juni ist diese dann auch nicht nutzbar, was bedeutet: "Die Vereine müssen jetzt zusammenrücken", wie es Gänshirt formulierte. Dabei habe man bewusst diesen Zeitabschnitt gewählt – mit Oster- und Pfingstferien, Saisonende und dem Beginn der warmen Jahreszeit, in der man auch mal im Sportzentrum trainieren kann. Oder in die Sachsenhalle nach Großsachsen ausweicht.
Gänshirt, Architekt Bernd Kopp und Johanna Maurer vom Bauamt stellten das Vorhaben vor. Maurer, die seit November bei der Gemeinde tätig ist, übernimmt von Verwaltungsseite die Projektleitung. Sehr zur Freude von Kopp, der mit Maurer als studierter Architektin eine kompetente Ansprechpartnerin an seiner Seite weiß. Kopp erläuterte die Maßnahmen, die nun im ersten Bauabschnitt in Angriff genommen werden.

So steht als erstes die Erneuerung des Sporthallenbodens an, der künftig aus blauem Linoleum bestehen wird – "für bessere Kontraste im Fernsehen", wie Kopp erläutert. Damit will man auch die Vorgaben des Deutschen Handball-Bundes erfüllen, für den Fall, dass die Sportgemeinde Leutershausen (SGL) in die Zweite Liga aufsteigt. Zudem wird eine Fußbodenheizung installiert. "Damit sparen wir auch Energie", wie Gänshirt erläuterte. Derzeit wird das Halleninnere über eine Lüftungsanlage beheizt, die den ganzen Winter über laufe und immense Wärmeverluste habe, sagte Kopp. Künftig laufen Lüftung und Heizung getrennt und nur dann, wenn sie benötigt werden. Auch der Gasbrennwertkessel in der Martin-Stöhr-Schule wird dabei genutzt. In den Umkleide- und Sanitärbereichen, die ebenfalls im ersten Bauabschnitt angegangen werden, soll nur noch bedarfsgerecht Energie verbraucht werden. Wasser wird nicht einfach weiterfließen, wenn der Duschenbenutzer geht, und das Licht wird per Bewegungsmelder gesteuert.
Wann die vier Umkleiden genau fertig sein werden, kann Kopp noch nicht sagen. Aber: Von vier werden immer zwei nutzbar sein, wenn ab 1. Juli der Sportbetrieb wieder startet. Im ersten Bauabschnitt gehe es im Wesentlichen um Technik – Wasser, Abwasser und Strom –, weshalb man vielleicht nicht sofort die Neuerungen sehe, so Kopp. "Das viele Geld steckt unter der Decke." Aber sichtbar wird schon etwas: In den Umkleiden werden neue Böden verlegt, Wände neu gefliest und neue Waschbecken installiert. Es werden Fenster mit Dreifach-Verglasung eingebaut und im Flurbereich aus Sicherheitsgründen zwei neue Brandschutztüren. Für die Fenster wurden wie für künftige Energiesparmaßnahmen Förderanträge gestellt. Auch einen Energieberater hat man hierfür ins Boot geholt, der zwar laut Kopp einiges an Geld kostet, aber durch die Förderungen eventuell sogar einen sechsstelligen Betrag wiederreinholen könnte.
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Für den ersten Bauabschnitt sind 1,8 Millionen Euro im Haushalt eingestellt; nach den bisherigen Ausschreibungsergebnissen bewegt man sich im Kostenrahmen. Der zweite Bauabschnitt, für den in der mittelfristigen Finanzplanung 2023 insgesamt 440.000 Euro eingeplant sind, umfasst dann die Sanierung der Nebenräume wie der Küche und der Besuchertoiletten im Foyer. Für den dritten Bauabschnitt 2024 sind dann noch mal 860.000 Euro vorgesehen. Dann steht das Halleninnere mit Innenwänden, Decke und Beleuchtung an. Kopp geht aber jetzt schon davon aus, dass diese Kostenschätzung aus 2020 aufgrund der Preissteigerung im Bausektor nicht zu halten sein wird.
Parallel zu diesem Projekt laufen auch die Vorbereitungen für den Anbau an die Sachsenhalle und deren Sanierung. In der nächsten Sitzung soll der Gemeinderat den Auslobungstext für den Architektenwettbewerb beschließen.
Erst soll in Großsachsen der Anbau fertig werden, dann kommt die Sanierung, "damit immer bis auf jetzt bei diesem ersten Aufschlag zwei Spielfelder genutzt werden können", so Gänshirt. Kopp, der zudem Zweiter Vorsitzender des Turnvereins "Germania" (TVG) Großsachsen ist, berichtet von Gesprächen zwischen TVG und SGL, wie man sich die Nutzung in der Sachsenhalle teilen kann. "Für die SGL ist das nicht einfach", weiß der Architekt. Sie hätten schon Gespräche in Weinheim, Dossenheim und Schriesheim gehabt, überall sei der Platz knapp. Aber man wolle zusammenrücken, und vielleicht entsteht ja so die eine oder andere Kooperation.
Etwas Entlastung könnte eventuell die von den Freien Wählern ins Spiel gebrachte Traglufthalle bringen, über die Gänshirt den Gemeinderat noch vor der Sommerpause entscheiden lassen will.