Sirenennetz soll nach Flutkatastrophe früher kommen
OB Würzner treibt den Ausbau voran. Im Haushalt ist noch nichts vorgesehen. Weitere Maßnahmen sind geplant.

Heidelberg. (dns) Eigentlich ist der Wiederaufbau des Sirenennetzes zur Warnung der Bevölkerung in Heidelberg erst ab 2023 geplant. Doch nach der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen will die Stadtspitze das Alarmsystem schneller einführen. Dort waren stellenweise sowohl das Telefonnetz also auch der Strom ausgefallen. Über die geplante Beschleunigung informierte Oberbürgermeister Eckart Würzner den Gemeinderat Ende Juli. Da bislang im Haushalt 2021/22 nur Planungsmittel vorgesehen sind, bräuchte er dessen Zustimmung.
Doch die Verwaltung arbeitet ohnehin bereits an einem Konzept für das Sirenen-Warnsystem: "Nach aktuellem Sachstand plant die Feuerwehr – zur Vorbereitung des Ausbau des Sirenennetzes in Kürze Begehungen mit Sachverständigen an den 25 Orten im Stadtgebiet, an denen Sirenen geplant sind", erklärt ein Stadtsprecher auf RNZ-Anfrage. Gleichzeitig rate man jedoch jedem Bürger, sich die Warn-App "Nina" (oder alternativ "Katwarn") auf das Smartphone zu laden.
Da Extremwetter-Ereignisse aufgrund des Klimawandels zunehmen werden, habe die Stadt in den vergangenen Jahren auch schon Maßnahmen ergriffen, um die Bevölkerung etwa bei Starkregen und Hochwasser zu schützen. So können sich Bürger etwa unter www.heidelberg.de/starkregen informieren, welche Gebiete bei Starkregen besonders gefährdet sind. Zudem hat die Stadt mobile Hochwasserschutzwände angeschafft.
Auch die Feuerwehr Heidelberg habe sich in den vergangenen Jahren auf Hochwasser- und Starkregenereignisse vorbereitet und sei gut aufgestellt, betont der Sprecher. So erhalte die Wehr im Oktober drei hochwasserfähige Fahrzeuge, die in den Stadtteilen Ziegelhausen, Handschuhsheim und Altstadt stationiert werden sollen – weil dort das Starkregenrisiko am höchsten ist. Auch Hochwasserboote sollen angeschafft werden; ein Abrollbehälter, um große Mengen an Wasser abzupumpen, wurde bereits besorgt.
Nach der Flutkatastrophe will die Stadtverwaltung in den kommenden Monaten aber auch weitere Vorschläge ausarbeiten, um die Bürger in besonders gefährdeten Stadtteilen bei der Eigenvorsorge vor Starkregenereignissen noch stärker zu unterstützen.