Nach Katastrophenszenarien

CDU und Linke/Piraten fordern Sirenennetz für Heidelberg

Beide Fraktionen stellen Anträge - Verwaltung ist ebenfalls dafür

13.02.2019 UPDATE: 14.02.2019 06:00 Uhr 49 Sekunden

Die tellerförmigen Sirenen kennen viele Heidelberger noch: Bis in die 90er standen 91 von ihnen über die Stadt verteilt. Foto: dpa

Heidelberg. (rie) Unabhängig voneinander fordern die Fraktionen von CDU und Linke/Piraten, in Heidelberg ein Sirenennetz zur Warnung der Bevölkerung in Gefahrensituationen aufzubauen. Beide haben Anträge gestellt, das Thema im Gemeinderat zu diskutieren. Die CDU würde gerne die Stadt beauftragen, ein Konzept für ein Sirenensystem zu erarbeiten. Geht es nach der Fraktionsgemeinschaft Linke/Piraten, soll die Stadt zunächst eine Kostenschätzung und Finanzierungsmöglichkeiten vorlegen.

Der Vorstoß ist eine Reaktion auf die beiden Katastrophenszenarien der jüngsten Zeit - die Trinkwasser-Warnung in Heidelberg und Dossenheim sowie der Chemie-Unfall in Wieblingen. Beide Fraktionen schreiben in ihren Anträgen, dass weder das Radio, noch Warn-Apps wie Nina und Katwarn die gesamte Bevölkerung erreichen. "Wir halten daher den Einsatz eines Sirenensystems (...) in Heidelberg für unumgänglich", heißt es im Antrag der CDU unmissverständlich.

Bei der Stadtverwaltung rennen die beiden Fraktionen damit offenbar offene Türen ein. Auf RNZ-Nachfrage sagt ein Stadtsprecher: "Die Warnung über Sirenen ist das effektivste Mittel, um sowohl kleinräumig als auch großflächig auf das Vorliegen einer besonderen Situation hinzuweisen, und gilt im Allgemeinen als Aufforderung, sich zu informieren." Auch Frank Karlein, Leiter des Katastrophenschutzes bei der Feuerwehr Heidelberg, hatte nach beiden Vorfällen den Wiederaufbau eines Sirenennetzes gefordert.

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Die Nachbarstadt Mannheim hatte 2017 - für rund 1,4 Millionen Euro - ein komplett neues Netz mit 65 Sirenen aufgebaut.

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