St. Leon-Rot

Vertrag für Glasfaserausbau unterzeichnet

Auch in Reilingen, Neulußheim und Altlußheim ist die Deutsche Glasfaser aktiv - In den nächsten drei Monaten will man die Privathaushalte informieren

26.02.2021 UPDATE: 01.03.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 56 Sekunden
Haben mit einer Kooperationsvereinbarung die Zusammenarbeit zum Ausbau des Glasfasernetzes besiegelt (v.l.): Reilingens Bürgermeister Stefan Weisbrod, Altlußheims Bürgermeister Uwe Grempels, Matthias Bacher und Marco Creutz von der Deutschen Glasfaser sowie Neulußheims Bürgermeister Gunther Hoffmann. Foto: Norbert Lenhardt

Von Volker Widdrat

St. Leon-Rot/Reilingen. Die Leitung für die digitale Zukunft reicht von der A5 im Osten bis zum Rhein im Westen. Die flächendeckende Breitbandanbindung könnte demnächst starten, zumindest nach den Wünschen der Gemeinden St. Leon-Rot, Reilingen, Neulußheim und Altlußheim. Zusammen mit dem Unternehmen Deutsche Glasfaser besiegelten die Bürgermeister Stefan Weisbrod (Reilingen), Gunther Hoffmann (Neulußheim) und Uwe Grempels (Altlußheim) am Donnerstag die Vereinbarung für einen schnellstmöglichen Glasfaserausbau in ihren Kommunen. St. Leon-Rots Bürgermeister Alexander Eger war bei der Zusammenkunft im Reilinger Rathaus entschuldigt.

"Eine Sternstunde für die Digitalisierung und ein Meilenstein in der Fläche", signalisierte Bürgermeister Stefan Weisbrod seine Zustimmung für die Wegenutzung in Reilingen. Der Bedarf sei vorhanden, meinte auch sein Amtskollege Gunther Hoffmann aus Neulußheim. Für eine künftige optimale Breitbandversorgung war der Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar gegründet worden, in dem alle 54 Städte und Gemeinden sowie der Kreis Mitglieder sind. "Wir sehen das als Chance und freuen uns über eine weitere Alternative am Ort", erklärte Bürgermeister Uwe Grempels für Altlußheim. Doch bevor alle gemeinsam an einem Glasfaserstrang ziehen können und Surfgeschwindigkeiten von mindestens 300 Mbit pro Sekunde zum Standard werden, müssen erst einmal die Bürger entscheiden. Die Deutsche Glasfaser braucht eine Vertragsquote von mindestens 40 Prozent für das Ausbaugebiet. Erst dann stehe dem zügigen privatwirtschaftlichen Ausbau nichts mehr im Weg, erläuterte Gebietsentwicklungsleiter Matthias Bacher, der zusammen mit Marco Creutz für diese Region zuständig ist. "Wir starten in den vier Gemeinden parallel", gab Bacher die Zeitschiene vor. Das Unternehmen werde in den kommenden drei Monaten eine Nachfragebündelung durchführen. In diesem Zeitraum könnten sich die Einwohner für einen Vertrag entscheiden.

Die Deutsche Glasfaser sieht sich als Spezialist von Infrastrukturen im ländlichen Raum. "Es sind genügend Kapazitäten vorhanden, wir würden lieber heute als morgen anfangen", berichtete Bacher, dass von einem Investitionsvolumen von sieben Milliarden Euro schon zwei Milliarden für eine flächendeckende Versorgung mit Glasfaser in Deutschland abgerufen worden seien: "Jede Minute werden durch uns zwei Häuser ans Glasfasernetz angeschlossen." Die 2011 in den Niederlanden gegründete Unternehmensgruppe plant, baut und betreibt hauptsächlich anbieteroffene Glasfaser-Direktanschlüsse für Privathaushalte und Unternehmen. Diese FTTH-Anschlüsse (Fiber tot he Home, deutsch: "Glasfaser bis ins Haus") sind komplett kupferfrei. Kunden erhielten exakt die Leistung, die sie buchen, so Bacher weiter.

Die Bürger, die einen Vertrag unterschrieben, zahlten keine Kosten für den Ausbau ihres Anschlusses. Die vier Gemeinden bilden das erste Projekt im Rhein-Neckar-Kreis, dass sich die Deutsche Glasfaser für die Bereitbandanbindung ausgesucht hat. Reine Glasfaser sei weniger störanfällig als Kupferleitungen, ging Bacher auf die garantierte Leistung ein. Wer beispielsweise 300 Mbit pro Sekunde bestelle, der bekomme sie auch: "Wir reden hier vom Ist-Zustand." In den nächsten Wochen werde man nun die Werbetrommel rühren. Wenn die Bürger wollten, könnte der Ausbau im Herbst beginnen. Die Arbeiten in den Straßen werden angekündigt. Das sogenannte Micro-Trenching-Verfahren erlaubt, dass die Gehwege nur minimal geöffnet werden müssen. Der Anschluss an die Häuser erfordert lediglich einen kleinen Erdaushub.

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