Werner Braun holt sofort die absolute Mehrheit
Mehr als 68 Prozent Wahlbeteiligung - Saskia Siegel holt 33 Prozent

Von Marika Gutschik-Schilling und Nicolas Lewe
Spechbach. Werner Braun ist der neue Bürgermeister von Spechbach. Dieses Ergebnis kam am Sonntag – etwas überraschend – gleich im ersten Wahlgang zustande. Der 46-jährige Bauunternehmer Braun erhielt von den Spechbachern 494 Stimmen, was einer benötigten absoluten Mehrheit von 52,11 Prozent entspricht.
Damit verbannte Braun seine beiden Mitbewerber um den Bürgermeisterposten, Saskia Siegel und Jürgen Köttig, auf die Plätze zwei und drei. Braun, der seit 2009 für die Freien Wähler im Gemeinderat sitzt, war erst im vergangenen Jahr nach der Kommunalwahl in die Position des Ersten Stellvertreters von Bürgermeister Guntram Zimmermann aufgestiegen.
Nun tritt er dessen politisches Erbe an – und damit in große Fußstapfen: Zimmermann scheidet Ende August nach 24 Jahren als Bürgermeister aus dem Amt. Braun übernimmt dann ab September das Ruder.
Wegen der Corona-Pandemie war es eine Wahl unter besonderen Umständen. Die Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln mussten beachtet werden, weshalb bei der offiziellen Verkündigung des Wahlergebnisses in der Turn- und Festhalle zunächst nur etwa 30 bis 35 Zuschauer zugegen sein durften. Im Anschluss vor der Halle waren es dann deutlich mehr, darunter auch einige Bürgermeister aus den Nachbargemeinden: John Ehret aus Mauer, Maik Brandt aus Meckesheim, Edgar Knecht aus Lobbach, Hagen Zuber aus Zuzenhausen, Marco Siesing aus Eschelbronn und Joachim Bösenecker aus Epfenbach. Sie alle gratulierten dem Wahlsieger mit dem gebotenen Corona-Abstand, Umarmungen gab es keine, dafür aber einen Blumenstrauß für Brauns Frau Nicole.
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Das Interesse der Spechbacher an der Wahl war überwältigend, berichtete Wahlamtsleiter Markus Zappe. Schon gleich mit Öffnung des Wahllokals um 8 Uhr seien die Ersten da gewesen, um ihr Kreuz auf dem Stimmzettel zu machen. Die letzten Wähler, ein junges Paar, kamen um 17.58 Uhr. Für alle galt: Händedesinfektion am Eingang. Wer keine Corona-Maske dabei hatte, bekam eine. In den Wahlkabinen, die ständig desinfiziert wurden, durfte auch der mitgebrachte eigene Kugelschreiber genutzt werden. Beim Ausgang der Halle stand Desinfektionsmaterial zur Verfügung, die Wahlhelfer hatten vor sich Plexiglasscheiben aufgebaut.
Seinen Dank richtete Wahlsieger Braun in einer kurzen Rede an seine Frau sowie an Siegel und Köttig für einen fairen Wahlkampf. Den Spechbachern, von denen er auf seine Kandidatur ein "durchweg positives Feedback" bekommen habe, versprach der 46-Jährige, sich am Wohl der Gemeinde zu orientieren. Und auch wenn eine Wahlparty Corona-bedingt ausfallen musste, kam auf dem Hallenvorplatz dann doch noch Feierstimmung auf. Sekt und einige Kisten kühler Gerstensaft waren schnell zur Stelle.
Update: Sonntag, 5. Juli 2020, 21.40 Uhr
Spechbach. (RNZ/mün) Rund 1400 Bürgerinnen und Bürger von Spechbach haben am heutigen Sonntag ihre Wahl getroffen - und sich damit einen 2. Corona-Urnengang erspart. Auf Anhieb gewann der Spechbacher Gemeinderat Werner Braun die absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen.

Bei der Bürgermeisterwahl hab es im Wahlgang folgendes Ergebnis:
> Werner Braun erhielt 52,11 Prozent (494 Stimmen). Der 46-jährige Spechbacher ist Gemeinderat der Freien Wähler und seit vergangenem Jahr Erster Stellvertreter von Bürgermeister Guntram Zimmermann
> Jürgen Köttig erhielt 12,76 Prozent (121 Stimmen). Der 58-Jährige lebt derzeit in Meckesheim und ist dort als parteiloser zweiter Stellvertreter des Bürgermeisters.
> Saskia Siegel erhielt 33,54 Prozent (494 Stimmen). Die 35 Jahre alte Spechbacherin leitet das Ordnungs-, Asyl- und Einwohnermeldeamt der Gemeinde Mauer und ist zudem stellvertretend im Standesamt und Friedhofswesen tätig.
Die Wahlbeteiligung lag bei 68,79 Prozent (952 Wählerinnen und Wähler).
Nach 24 Amtsjahren tritt Guntram Zimmermann nicht mehr als Bürgermeister an und wechselt mit 64 Jahren in den Ruhestand.
Unter den "sonstigen Gewählten" landeten Meckesheims Ex-Bürgermeister Hans-Jürgen Moos mit 5 Stimmen und SPD-Parteivize Kevin Kühnert bekam immerhin eine Stimme, wenn er wohl auch nicht vor hatte, in der Gemeinde zu kandidieren.