Gerbersruhschule soll Esther-Bejarano-Gemeinschaftsschule heißen
Neuer Name vorgeschlagen - Vorbild im Kampf gegen Rassismus und Ausgrenzung

Wiesloch. (tt) Wenn die Gerbersruhschule in diesem Jahr in ihr neues Gebäude auf den Schulcampus zieht, soll sie nach über 100 Jahren einen neuen Namen erhalten: Sie soll nach den Sommerferien den Namen Esther-Bejarano-Gemeinschaftsschule tragen. Darauf haben sich Schulleitung, Schülermitverantwortung und Elternbeirat geeinigt. Am Mittwoch begründet Rektorin Bärbel Kröhn im Wieslocher Gemeinderat – Beginn 17.30 Uhr im Staufersaal des Palatin, die Umbenennung.
Esther Bejarano wurde am 15. Dezember 1924 in Saarlouis geboren und ist eine deutsch-jüdische Überlebende des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau. Dort spielte sie im Mädchenorchester zunächst Akkordeon, später Blockflöte. Nach dem Krieg wanderte sie nach Isreal aus, kam aber 1960 zurück nach Deutschland und lebt seither in Hamburg. "Als Namenspatronin sollte am Ende eine Person stehen, die sich durch ein positives Vorbild auszeichnet und eine Verbindung zum Leitbild der Schule , Eine Schule, die stark macht fürs Leben’ und zum musischen Profil der Schule hat", heißt es in der Begründung. Da drei Schulen auf dem Campus nach Männern und zwei nach Frauen benannt seien, habe man sich für eine weibliche Namensgeberin entschieden.
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Esther Bejarano sei ein Vorbild, da sie sich mutig und beharrlich auch in hohem Alter gegen Rassismus, Ausgrenzung jeglicher Art und Anfeindung ausspricht, heißt es in der Vorlage für den Gemeinderat weiter. Bejarano sei gerührt, als Namenspatronin in Frage zu kommen und habe zugesagt, zu einer Einweihungsfeier mit ihrer Band "Microphone Mafia" nach Wiesloch zu kommen und aufzutreten, sofern es ihre Gesundheit zulasse.