Brühl

Freibad öffnet erst wieder zur Saison 2021

Schwimmer müssen diesen Sommer draußen bleiben - Corona-Auflagen hätten zu massiven finanziellen Verlusten geführt

14.06.2020 UPDATE: 15.06.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 49 Sekunden
Das Brühler Freibad legt in diesem Sommer zum ersten Mal seit 1967 eine Pause ein. Foto: Lenhardt

Brühl. (RNZ) Die Entscheidung fiel den Verantwortlichen nicht leicht: Wochenlang hatten Verwaltung und Gemeinderat über die Öffnung des Brühler Freibads in der laufenden Saison diskutiert. Nach zweimaliger Beratung im Gemeinderat steht nun fest: Das Freibad bleibt 2020 geschlossen. Auch die Brühler Straßenkerwe, der Herbstmarkt und der Weihnachtsmarkt in der Villa Meixner fallen wegen der Corona-Pandemie aus.

Bei all diesen Veranstaltungen hätten die gebotenen Abstände und Hygieneregeln nicht eingehalten werden können, heißt es in einer Mitteilung der Gemeinde. Die Termine für 2021 stehen allerdings schon fest: Die Dekorative Malerei und der Herbstmarkt wurden auf den 9. und 10. Oktober 2021 verlegt. Der Brühler Weihnachtsmarkt folgt dann am 18. und 19. Dezember 2021.

Die schwierigste Entscheidung sei die Schließung des Freibads gewesen. "Wir hätten den Freunden des Schwimmsports und den Familien diesen kleinen Urlaub in Brühl so gerne ermöglicht", erklärt Bürgermeister Ralf Göck (SPD). Aber die Gefahr, sich mit dem Coronavirus anzustecken, sei eben noch nicht gebannt. Bei ihrer Entscheidung sei es den Gemeinderäten wichtig gewesen, dass die Badegäste wichtige Attraktionen wie die 67 Meter lange Wasserrutsche, das Kinderplanschbecken und den Sprungturm die ganze Saison über nutzen können. Das sei jedoch nicht möglich, weil sowohl die Aufsicht in Bezug auf die Einhaltung der Kontakt-Abstände als auch die Desinfektion der Handläufe nicht machbar gewesen seien. Auch die Reduzierung der Toiletten und die Schließung der Duschen hätten das Freizeitangebot im Bad entscheidend geschmälert.

In den Becken müssten die Schwimmer unter den strengen Augen des Personals Abstand halten. Und die Ordnung außerhalb der Becken, sichergestellt durch externes Sicherheitspersonal, sei ebenso mit zusätzlichem Aufwand verbunden, wie die Reinigung der Toiletten in kurzen Abständen.

Alles in allem wären die jährlichen Betriebsausgaben des Bads durch den Mehraufwand von 700.000 auf 850.000 Euro angestiegen. Außerdem hätten nur noch maximal 1100 statt der üblichen 5000 Besucher ins Bad gedurft. Die Folge wäre ein Einnahmenverlust in Höhe von etwa 100.000 Euro gewesen.

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"Auch der zu Beginn der Debatte geplante Einlass-Schichtbetrieb hat sich in den bisher geöffneten Bädern als schwierig erwiesen", erklärt Göck. Manche Badegäste würden das Bad nämlich nach Ablauf des ihnen zustehenden Zeitfensters nicht rechtzeitig verlassen – was zu Ärger und langen Warteschlangen an den Eingangsbereichen führe.

Die bereits erworbenen Jahres- oder Saisonkarten behalten ihre Gültigkeit. Die Jahreskarten werden um den Schließzeitraum verlängert, die Saisonkarten kann man im nächsten Jahr verwenden."Das Bäderteam und ich bedauern diese Entscheidung", betont Göck. Zum ersten Mal seit 1963 gebe es in Brühl nun eine "Freibadpause". Diese will die Verwaltung dafür nutzen, um Reparaturarbeiten an der in die Jahre gekommenen Elektroanlage des Bads vorzuziehen.

Die zehn Mitarbeiter der Einrichtung sind nun erst einmal in Kurzarbeit. Zwei in Teilzeit weiterarbeitende Schwimmmeister halten die Anlage während der Schließung in Schuss. "Womöglich können wir die schöne Freibadwiese auch für die eine oder andere Ferienprogramm-Veranstaltung nutzen", so Göck.

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