Spender für stationäres Hospiz gesucht
Neue Einrichtung für drei Millionen Euro geplant - Förderverein hofft auf Unterstützung

Sinsheim. (ham/RNZ) Wird es in Sinsheim bald ein stationäres Hospiz geben? An diesem Projekt jedenfalls arbeitet seit Jahren der Verein "Kraichgau-Hospiz". Entstehen soll das Gebäude auf dem Gelände des GRN-Klinikums in Sinsheim, und auch die Architektenpläne liegen bereits vor. Der Haken: Voraussichtlich werden rund drei Millionen Euro für das Projekt benötigt. Ein Förderverein, der inzwischen im Vereinsregister eingetragen ist, sucht jetzt dringend Spender.
Vorgesehen in dem neuen Hospiz sind acht Pflegeplätze, dazu kommen großzügige Aufenthaltsmöglichkeiten für Angehörige, Büros und ein Raum der Stille zum Gedenken an die Verstorbenen. Der Bauplatz an der GRN-Klinik, westlich der Kreispflege, sei einfach optimal, sagt die Vereinsvorsitzende, Gertrud Schreiter. Zuvor waren nach entsprechender Prüfung zahlreiche andere Standorte verworfen worden.
Der Verein "Kraichgau-Hospiz", der 2004 gegründet wurde, hatte zehn Jahre lang eine ambulante Hospizwohnung mit drei Betten im Sinsheimer Stadtteil Adersbach betrieben, die aber dann aufgrund neuer gesetzlicher Bestimmungen aufgelöst werden musste. Seitdem leisten die Mitarbeiter des Vereins ehrenamtliche ambulante Sterbe- und Trauerbegleitung.
Damals entstand die Idee zur Errichtung eines stationären Hospizes, da die Nachfrage nach einer solchen Einrichtung im Sinsheimer Raum nach wie vor ungebrochen groß ist. Für Kranke gibt es in Sinsheim fast alle Arten der Versorgung: das Krankenhaus mit seiner Palliativstation und die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV), außerdem mehrere ambulante Pflegeeinrichtungen.
Wenn aber der Tod eines Menschen unmittelbar bevorsteht und ein Platz in einem Hospiz gebraucht wird, müssen die betroffenen Menschen Sinsheim verlassen und nach Wiesloch, Bad Friedrichshall, Weinsberg, Heidelberg oder Walldürn ausweichen. Dazu kommt, dass die Suche nach einem Betreuungsplatz in den genannten Einrichtungen meist mit Wartezeiten verbunden ist – eine Zeit, die den betroffenen Familien oft nicht mehr vergönnt ist.
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Dem Baubeginn für das Hospiz steht die Finanzierung im Wege. Der Förderverein soll jetzt sowohl für den Bau als auch für den laufenden Betrieb Gelder akquirieren. Da die Krankenkassen nur 95 Prozent der Betriebskosten übernehmen, sind die verbleibenden fünf Prozent vom Hospizverein zu tragen. "Wir hoffen, auch besonders Firmen, Betriebe, Kirchengemeinden und an Sinsheim angrenzende Gemeinden als Fördermitglieder gewinnen zu können", so Gertrud Schreiter. Auch Stiftungen hat der Förderverein im Blick. Dieser wird in der nächsten Zeit potenzielle Geldgeber mit dem Planungskonzept ansprechen und für sein Projekt werben.
Einer der Unterstützer ist Architekt Martin Oszter, der das zweigeschossige Gebäude unentgeltlich geplant hat. Sein Entwurf ist geprägt von einer klaren Formensprache, viel Glas und Licht sowie von einem begrünten Dach.
Der Verein will nun auch eine Homepage entwerfen, auf der die Entwicklung des Projektes erläutert wird. Wer spenden möchte, sollte eine Kontaktangabe nicht vergessen, damit Spendenbescheinigungen ausgestellt werden können. Zudem freut sich der Förderverein über neue Mitglieder.
Info: Spendenkonten bei der Volksbank Kraichgau, IBAN: DE 61.6729.2200.0044. 5530 07, und der Sparkasse Kraichgau, IBAN: DE 57.6635.0036.0007. 1282 01. Weitere Informationen auf Anfrage per E-Mail an die Adresse foerder-hospiz@meduco.de