Kraichgau Hospiz

So soll das Hospiz aussehen (plus Fotogalerie)

Ein Bauplatz direkt neben der Kreispflege ist gefunden - Acht Betten - Förderverein wird im März gegründet

19.12.2019 UPDATE: 24.12.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 40 Sekunden
Klare Linien, viel Glas, umgeben von altem Baumbestand: So soll das Hospiz mit acht Betten aussehen, das auf dem GRN-Gelände neben der Kreispflege entstehen soll. Die Pläne stammen von Martin Oszter. Visualisierung: Architekturbüro O2R

Von Christian Beck

Sinsheim. Seit der Schließung des kleinen Hospizes in Adersbach vor fünf Jahren treibt Gertrud Schreiter das Projekt um. Nun sind sie und der gesamte Verein "Kraichgau-Hospiz" gleich zwei große Schritte vorangekommen. Denn es steht fest, wo das Hospiz mit acht Betten gebaut wird, und wie es aussehen soll.

Klare Linien, viel Glas, ein durchgehender Balkon in Richtung Süden: Das zweigeschossige Gebäude mit begrüntem Flachdach und großem Lichtschacht wurde vom Architekten Martin Oszter unentgeltlich entworfen. Im Obergeschoss sind acht Einzelzimmer, ein Stationszimmer, eine Küche sowie ein Gemeinschaftsraum vorgesehen. Das Erdgeschoss soll Platz für Büros, einen Raum zum Gedenken an die Verstorbenen sowie einen großen Besprechungsraum bieten. In Letzterem könnte dann auch die Ausbildung der Hospizhelfer erfolgen.

Entstehen soll das Gebäude auf dem Gelände der GRN-Klinik. Genauer: westlich von der Kreispflege, nördlich von der Hauptstraße, umgeben von altem Baumbestand. Die Zufahrt soll über die Klostergasse erfolgen. Und Schreiter ist begeistert: "Das war immer unser Wunsch-Standort!", sagt sie.

Die Lösung auf dem Gelände der GRN sei in mehrfacher Hinsicht optimal: Für die gesundheitliche Gesamtversorgung sei es eine Abrundung. Zudem eigne sich der Park gut, um mit den Hospiz-Bewohnern rauszugehen, da alle Wege für Rollstühle geeignet sind. Es sei dort ruhig, Verkehrslärm von der Hauptstraße sei kaum zu hören. Und schließlich stellt die GRN das Grundstück in Erbpacht zur Verfügung. "Das ist gut, weil wir das Grundstück nicht kaufen müssen", erklärt Schreiter.

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Beim Thema Finanzierung steht noch Arbeit an: Drei Millionen werden voraussichtlich für den Bau benötigt. Vor diesem Hintergrund arbeiten Schreiter und ihre Vereinskameraden gerade an Businessplänen, die dann Stiftungen, Firmen und Privatpersonen gezeigt werden sollen, um Unterstützer zu gewinnen. Der Hospizverein solle alleiniger Gesellschafter der späteren Betreibergesellschaft werden, um bei Bedarf schnelle Entscheidungen treffen zu können.

Klinken putzen ist also angesagt. Aber Schreiter ist zuversichtlich, der Bedarf nach einem Hospiz sei groß. Denn für Kranke gibt es in Sinsheim fast alle Versorgungsstationen: das Krankenhaus, die Palliativstation, die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV). Doch wenn der Tod eines Menschen unmittelbar bevorsteht und ein Platz in einem Hospiz gebraucht wird, müssen diese Personen Sinsheim verlassen – nach Wiesloch, Bad Friedrichshall, Heidelberg oder Walldürn.

Mitarbeiter zu finden sei eine weitere Aufgabe. Aber Arbeitsplätze im Hospiz sind bei Pflegekräften begehrt, da sie sich dort mehr Zeit für ihre Patienten nehmen können. Und eine breite Basis an Ehrenamtlichen gebe es ohnehin. Als nächsten wichtigen Schritt nennt Schreiter die Gründung eines Fördervereins. Momentan erarbeitet Dr. Thorsten Seeker dafür die Satzung, am 4. März soll es so weit sein.

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