"Ich bin täglich am Schreibtisch im Rathaus"
Bürgermeisterin Petra Müller-Vogel verzichtet auf Home-Office

Gaiberg. (rnz) Was bedeutet die Coronakrise für die Bürgermeister der Region? Das will die RNZ wissen. Mit der Gaiberger Rathauschefin Petra Müller-Vogel geht die Serie in die nächste Runde.
Wie hat Corona Ihren Alltag verändert?
Corona hat unser aller Leben verändert. Innenstädte sind wie ausgestorben, Restaurants und Schulen geschlossen, Spielplätze sind verwaist und der öffentliche Nahverkehr ist eingeschränkt. All diese notwendigen Maßnahmen haben auch Auswirkungen auf meinen Alltag.
Wo arbeiten Sie in diesen Tagen: im Rathaus oder im Home-Office?
Ich arbeite nicht im Home-Office, sondern bin täglich an meinem Schreibtisch im Rathaus. Dies hat den Vorteil, dass ich alle notwendigen Unterlagen griffbereit habe. Natürlich achten wir im Rathaus auf die Empfehlungen, um uns vor einer Infektion zu schützen.
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Können Sie ein Nicht-Corona-Thema benennen, mit dem Sie sich derzeit beschäftigen?
"Corona" ist zwar aktuell das Thema, dennoch arbeiten wir auch an anderen Themen weiter. Dazu gehören die Erschließung des Gewerbe- und Neubaugebietes, die Fertigstellung der neuen Ortsmitte, die Planung der Rathaussanierung und die Weiterführung des Gemeindeentwicklungskonzeptes.
Lassen sich aus der Arbeit als "Krisenmanagerin" schon jetzt Lehren ziehen, die man auch in "normalen Zeiten" auf die Arbeit in der Verwaltung anwenden kann?
Auf jeden Fall. Gerade in Extremsituationen erkennt man, wie wichtig ein gutes Team ist. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung haben in den vergangenen Wochen sehr flexibel reagiert und die Bürgerschaft schnell informiert. Eine gute Kommunikation ist wichtig. Dafür werden wir die Internetseite der Gemeinde Gaiberg auf die heutigen Bedürfnisse anpassen, die sozialen Medien ausbauen und weiterhin im Amtsblatt informieren.
Wie lange sind Ihre Arbeitswochen derzeit?
Es gibt genug zu tun. Allerdings bin ich abends mehr zuhause, da viele Termine zurzeit nicht stattfinden. Gerade im März und April hätten viele Vereinsversammlungen stattgefunden, an denen ich gerne teilgenommen hätte.
Was unternehmen Sie in Ihrer Freizeit?
Ich habe noch Freizeit, in der ich zu Hause bleibe. Wir haben letztes Jahr ein Haus in Gaiberg gebaut. Jetzt im Frühjahr muss die Außenanlage angelegt werden. Da geht viel von der Freizeit drauf.
Angesichts der vielen Einschränkungen: Was vermissen Sie am meisten – sowohl beruflich als auch privat?
Es sind die kleinen Dinge, die in dieser Krise eine große Bedeutung bekommen. So vermisse ich den persönlichen Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern und die netten Gespräche. Im Privaten vermisse ich den Besuch bei meiner Familie. Ich habe fünf Geschwister. Ostern feiern wir normalerweise mit unseren Eltern und Kindern zusammen. Dieses große Fest musste dieses Jahr leider ausfallen.



