Hier gibt es die Mund-Nasen-Bedeckungen
Manche Rathäuser rund um Heidelberg geben Schutzausrüstung an Bürger aus - Fast überall gibt es ehrenamtliche Nähaktionen

Region Heidelberg. (cm) Die Maskenpflicht kommt: Ab dem kommenden Montag, 27. April, ist das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln vorgeschrieben. So soll das Coronavirus eingedämmt werden. Zwar reicht auch ein Tuch oder ein Schal im Gesicht aus, doch viele Menschen wollen Masken tragen. Aber woher bekommt man eine solche, wenn man noch keine hat? Die RNZ hat sich in den Orten der Region umgehört. Die Gemeinden Sandhausen und Nußloch wollten keine Informationen zur Verfügung stellen, aus Leimen und Neckarsteinach kam keine Rückmeldung.
Bammental
Die Gemeinde hat keine Schutzmasken für Bürger vorrätig und verweist auf die Aktion "Bammental solidarisch" des örtlichen Familienzentrums. Diese wird inzwischen auch von Erziehern der Gemeinde unterstützt, wie Hauptamtsleiterin Kristina Leicht mitteilte. Das Familienzentrum sucht wegen der großen Nachfrage weitere Helfer. Bisher wurden bereits mehr als 400 Masken genäht – weitere 450 sind beauftragt. Diese werden verschenkt, das Familienzentrum freut sich über eine Spende. Bürger können sich unter Telefon 0 62 23 / 97 25.470 oder per E-Mail an solidarisch@bammental.de melden.
Dossenheim
Die Gemeinde hat bereits am 1. April gemeinsam mit der Volkshochschule eine Nähaktion gestartet. "Man wollte besonders auch die Pflegeheime damit unterstützen", berichtet Rathaussprecherin Mareike de Raaf. Nähanleitungen wurden veröffentlicht. Bürger können auch weiterhin selbstgenähte Masken im Rathaus oder bei der Volkshochschule abgeben. Diese werden dann von der Gemeinde gereinigt. "Der Zuspruch zu dieser Aktion ist sehr groß", so de Raaf. "Es haben bereits viele Privatpersonen aber auch Schneidereien mitgemacht." Die Verteilung übernimmt das Rathaus. Pro Person wird eine Maske ausgegeben. "Die Nachfrage ist sehr groß und die Masken sind meist schnell verteilt", so de Raaf. Bürger sollten sich deshalb nicht alleine auf diese Option verlassen.
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Eppelheim
Die Stadt hat zwar Masken für Bürger, "aber nur wenige", wie Behördensprecherin Leonie Geffers erklärt. Es handelt sich um selbstgenähte Behelfsmasken, die vor dem ersten Tragen bei 60 Grad gewaschen werden sollten. Bürger bekommen die Behelfsmasken an der Pforte kostenfrei. Die Frauenorganisation der Ahmadiyya-Muslim-Gemeinde in Eppelheim näht Behelfsmasken. Bürger können sich bei Bedarf per E-Mail ab die Adresse eppelheim@lajna.de wenden. Auch Gabi Hildebrandt von "Nadelzauberei" näht Masken. Infos gibt’s unter Telefon 01 72 / 6 22 09 23, per E-Mail an die Adresse info@nadelzauberei.de und im Internet unter www.nadelzauberei.de
Gaiberg
Seit dieser Woche nähen die Mitarbeiter der Kernzeitbetreuung Masken. "Allerdings wird es fast unmöglich sein, alle Bürger zu versorgen", teilte Bürgermeisterin Petra Müller-Vogel mit. Die Stoffmasken sollen ab nächster Woche am Notschalter des Rathauses kostenlos, aber gegen eine Spende ausgegeben werden. Außerdem verkaufen die örtliche Schneiderei und die Firma "Fine Cotton Company" mit Sitz in Gaiberg Masken.
Heiligkreuzsteinach
Die Gemeinde hat im März Masken bestellt, die nach vielen Wochen nun geliefert wurden. Es handelt sich um einfache Einmalmasken. "Diese Masken halten wir vorrätig für Notfälle", teilte Bürgermeisterin Sieglinde Pfahl mit. "An einen Verkauf ist nicht gedacht." Sie waren für Bauhof sowie Feuerwehr gedacht, können im Notfall auch an Pflegestationen weitergegeben werden. Im Ort nähen viele Bürgerinnen Masken, auch die Landfrauen hatten dazu aufgerufen. Verteilt wird auf privatem Weg.
Lobbach
Die Gemeinde Lobbach hat Schutzmasken der Qualität FFP2 und FFP3 sowie Desinfektionsmittel an die Feuerwehr ausgegeben, damit die Einsatzbereitschaft gewährleistet bleibt. Weitere Masken dienen der Belegschaft des Rathauses sowie den Mitarbeitern von Schulen und Kindertagesstätten. "Konzentrierte Näh-Aktionen" im Ort seien nicht bekannt. "Wir wissen allerdings, dass Private bereits dabei sind, sich und ihren Bekanntenkreis mit Masken in Eigenproduktion auszustatten", teilte Bürgermeister Edgar Knecht mit.
Mauer
Das Rathaus hat derzeit keine Schutzmasken für die Bevölkerung vorrätig. Bürgermeister John Ehret sieht dazu keine Pflicht. Auch das Tragen eines Schals oder eines Halstuches als Schutzmöglichkeit sei möglich: "Es muss also keine Stoff-Mund-Maske sein." Für die rund 40 Mitarbeiter der Gemeinde hatte Ehret beim örtlichen Nähtreff 60 Mundmasken bestellt. Ob dort noch welche zu haben sind, sei nicht bekannt. Auch in der örtlichen Apotheke könnte es Masken zu kaufen geben, meint er.
Meckesheim
Die Gemeinde hat Schutzmasken vorrätig. "Mir war es daher wichtig, dass insbesondere Mitbürger aus den Risikogruppen einfach an Masken gelangen können", so Bürgermeister Maik Brandt. Die Verwaltung organisierte daher die Aktion "Gesichtsmasken für Meckesheim und Mönchzell", bei der von Freiwilligen Masken genäht werden. Diese verteilt die Gemeinde wiederum kostenlos frei Haus an Personen, vorrangig an Risikogruppen. Die Masken können im Rathaus unter Telefon 0 62 26 / 92 00 27 bestellt werden. Sie werden dann noch am selben Tag von Amtsboten ausgeliefert. Die Masken könnten bei 90 Grad gewaschen werden und seien damit wiederverwendbar.
Viele Vereine, Institutionen und Bürger aus Meckesheim und Mönchzell haben Masken genäht und diese im Rathaus abgegeben oder zur Abholung gemeldet. Von rund 500 genähten Gesichtsmasken konnten bereits über 400 kostenfrei verteilt werden. Außerdem bieten laut Gemeinde Gewerbetreibende wie die Änderungsschneiderei Akgöl, die örtliche Apotheke, das Farbenhaus Schneider, die "HVS-Agentur für Textilveredelung und Accessoires", das Geschäft "Tintenklecks", die Schneiderei Corinna Ebbinghaus und "Stickerei und Textildruck Needles & Pins" Masken an.
Neckargemünd
Die Stadt hat keine Masken für Bürger vorrätig. "Wir haben gar nicht die Möglichkeit, so viele zu beschaffen, die Angebote sind sporadisch, und wir bestellen, wenn die Preise vernünftig sind", so Stadtsprecherin Petra Polte. Man erfahre aber immer mal wieder von einzelnen Personen, die Masken in kleinem Umfang nähen. Die Stadt empfiehlt deshalb, im Bekanntenkreis nachzufragen, bei den Apotheken, bei Geschäften – zum Beispiel "Soulsew" in der Hauptstraße – oder über die Nachbarschaftshilfe der evangelischen Markusgemeinde. Dort seien Anlaufstellen bekannt.
Schönau
Die Stadt wird mit Beginn der Maskenpflicht zum Selbstkostenpreis verschiedene Maskenmodelle des Schönauer Gewerbes über das Rathaus anbieten. Dies jedoch nur für eine Zeit von ein bis zwei Monaten, damit das Angebot dann ausschließlich über gewerbliche Anbieter laufen kann. "Wir haben eine ,Edition Stadt Schönau’ im Angebot, bedruckt mit Maulaffen oder mit Wappen", teilte Bürgermeister Matthias Frick mit. "Ferner zwei Kindermasken, zum Beispiel mit Fischgrätenaufdruck." Als Alternative gibt es eine ebenso wiederverwendbare Alltagsmaske für Kinder und Erwachsene in den Farben orange, rosa und anthrazit zu kaufen. Alle sind am Notschalter des Rathauses erhältlich.
Spechbach
Die Gemeinde hat laut Bürgermeister Guntram Zimmermann 300 Masken bestellt und erwartet eine weitere Lieferung von 1000 Masken. Diese sollen in der örtlichen Metzgerei Meister abgeholt werden können. Im Dorf seien ehrenamtliche Näherinnen aktiv, die lediglich die reinen Materialkosten in Rechnung stellen. "Von morgens bis abends" nähe derzeit auch die Änderungsschneiderei "Illumina" in der Wolfstraße Masken.
Wiesenbach
Die Gemeinde hat laut Ordnungsamtsleiter Michael Kretz noch rund 200 FFP2-Masken auf Lager und gibt diese zum Selbstkostenpreis ab. Abnehmer seien bisher örtliche Hausarztpraxen und Firmen. Auch die Mitarbeiter des Rathauses und der Panoramaschule wurden mit Masken ausgestattet. 1000 bestellte Einfachmasken werden in den nächsten Tagen geliefert. Die Gemeinde ruft aber zum Selbstnähen von Masken auf.
Wilhelmsfeld
Bürgermeister Christoph Oeldorf teilt mit, dass die Gemeinde keine Vorräte hat. "Es gibt aber Ehrenamtliche im Ort, die Masken nähen", berichtet er. "Das ist aber keine koordinierte Aktion." Laut Oeldorf gibt es aber in der örtlichen Apotheke selbstgenähte Masken zu kaufen.



