Bürgerpark soll Ende Mai fertiggestellt sein
Die Planungen für den neuen Osterburkener Treffpunkt begannen bereits vor fünf Jahren - Gesamtkosten liegen nun bei 270.000 Euro

Osterburken. (F) Für die Mitarbeiter der Baufirmen, die in Osterburken mit Arbeiten zur Umgestaltung des alten Friedhofareals zum neuen Bürgerpark beschäftigt sind, gibt es auch während der Corona-Pandemie kein "Homeoffice", sondern sie sind auch in diesen schwierigen Zeiten vor Ort auf der Baustelle. So auch in der vergangenen Woche, als die Landschaftsbaufirma Müller aus Schöntal-Oberkessach die Arbeiten zur Einebnung des Geländes, die im Herbst vergangenen Jahres unterbrochen wurden, fortsetzte. Noch aber sind die gesamten Arbeiten am Bürgerpark nicht abgeschlossen. Als voraussichtlicher Termin für die Fertigstellung ist Ende Mai vorgesehen.
Es war schon lange ein besonderer Wunsch von Bürgermeister Jürgen Galm und dem Gemeinderat, eine neue innenstadtnahe Erholungsfläche zu schaffen. Eine solche war bisher nur in Form des Stadtgartens vorhanden, der allerdings nicht den Ansprüchen einer modernen Verweil- und Freizeitstätte genügt.
Mit dem Ablauf der Ruhezeiten des alten Friedhofes ergab sich nun die Möglichkeit, die innerörtliche Entwicklung aktiv zu gestalten und zu fördern. So entstand gemeinsam die Idee, die in der Nähe des Stadtturms brachliegende 5500 Quadratmeter große Fläche mit überwiegend steilem Gelände durch Umgestaltung und Umnutzung zu einem attraktiven Treffpunkt für Jung und Alt werden zu lassen und die touristische Attraktivität der Römerstadt deutlich zu steigern.
In die Planungen, die vor mehr als fünf Jahren begannen, waren verschiedene Vereine wie etwa der Obst- und Gartenbauverein oder der Imkerverein, die Schule am Limes sowie zahlreiche Privatpersonen integriert. All diese brachten ihre Ideen zur Umgestaltung mit ein und erklärten sich auch für die spätere Pflege der Anlage bereit.
Bei den vielen Vorberatungen dachte man unter anderem auch daran, einen Kräutergarten mit Heilkräutern und eine Obstbaumreihe anzulegen. Ein behindertengerechter Gehweg mit Sitzgelegenheiten soll rund um das Gelände führen.
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Außerdem zog man die Vorgeschichte des Platzes in die Planung mit ein. Die historisch wertvollen Grabsteine und Grabmale sollten in die neue Begegnungsstätte in der Römerstadt integriert und auch mit Schau- und Erklärungstafeln inszeniert werden.
Mehrmals befasste sich der Gemeinderat mit diesem Thema, das nicht nur im Gremium, sondern auch in der Osterburkener Bevölkerung bereits im Vorfeld der Planung, die mehrmals verworfen wurde, für erhebliche Diskussionen sorgte. Eine entscheidende Sitzung des Gemeinderates fand im Sommer vergangenen Jahres statt. Im Vorfeld hatte die Verwaltung bei der Angebotseröffnung verschiedener ausgeschriebener Gewerke eine unliebsame Überraschung erlebt: Über die Angebotszahlen war man damals mehr "als schockiert" gewesen, denn diese lagen deutlich über den bisherigen Kostenschätzungen von rund 160.000 Euro für die Erdarbeiten, die deutlich überschritten waren.
Der Gemeinderat stellte sich damals die berechtigte Frage, wie man nunmehr mit dieser neuen Situation umgehen soll – entweder in den sauren Apfel beißen oder das Projekt erneut zurückstellen. Nachdem der Gemeinderat den ersten Schock verdaut hatte, wurde dennoch – trotz der erheblichen Mehrkosten – beschlossen, die Umgestaltung anzugehen, die Preise zu akzeptieren und das Projekt jetzt schließlich auf den Weg zu bringen.
Mit den Bauarbeiten begann die bauausführende Firma Schweikert (Schöntal-Oberkessach) Anfang Juli 2019. Nach dem Abräumen der obersten Vegetationsschicht wurde die komplette Fläche nach Plan der Bauleitung profilgerecht geformt und einplaniert. Danach fertigten die Bauarbeiter eine Wasserversorgung mit zwei Wasserentnahmestellen für die Bewässerung der Pflanzen, einen Gehweg ohne Oberbelag, die Treppenanlage im Haupteingangsbereich sowie Blumen- und Kräuterbeete. Starke Regenfälle behinderten immer wieder die umfangreichen Bauarbeiten.
Die Landschaftsbaufirma Müller hatte Ende November mit der Bepflanzung begonnen, konnte die Arbeiten aber wegen des schlechten Wetters nicht fertigstellen. Somit mussten diese auf das neue Jahr verlegt werden. Anfang März nahm die Arbeiter der Firma dann die Arbeiten wieder auf, indem sie den Oberboden für den Rasen und die Blumenwiese auftrugen sowie die Bäume und Sträucher pflanzten.
Die vom örtlichen Obst- und Gartenbauverein geplanten öffentlichen Pflanzarbeiten von Obstbäumen mussten wegen des Coronavirus ausfallen. Die Umgestaltungsarbeiten im neuen Bürgerpark verlaufen, soweit das Wetter es erlaubt, planmäßig, so dass bis Ende April die meisten Rest- und Nachbesserungsarbeiten fertiggestellt werden können. Ende April oder Anfang Mai wird dann der Oberbelag des Gehweges aufgezogen. Anschließend werden die Flächen für die Möblierung und die Beleuchtung hergestellt und die Blumen gepflanzt.
Die Stadt Osterburken rechnet bei einem weiterhin planmäßigen Verlauf der Arbeiten bei entsprechender Witterung mit der vollständigen Fertigstellung in der letzten Maiwoche.
Die Stadt Osterburken hat für das Projekt bei Leader Badisch Franken eine Förderung beantragt. Mit Bewilligungsbescheid vom 28. März .2019 wurde dieses in das Förderprogramm aufgenommen. Das Gesamtprojekt mit einem Kostenvolumen von 270.000 Euro wird mit 115.000 Euro durch Leader Badisch Franken gefördert.



