Digitalisierung ist in der Krise der Schlüssel zum Erfolg
AZO stellt sich den Herausforderungen der Corona-Krise - Videokonferenzen gehören mittlerweile zum Arbeitsalltag - Impulse für die Zeit "nach Corona"

Osterburken. Die Herausforderungen hinsichtlich der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus machen auch vor der AZO-Gruppe nicht halt. Bereits in den ersten Tagen der Krise wurde ein Planungsstab, bestehend aus Sicherheitsfachkraft, Teilen der Geschäftsleitung und des Betriebsrats, ins Leben gerufen, der eine betriebliche Pandemiepräventionsplanung vornimmt und sich täglich mit den aktuellen Gegebenheiten zu Covid-19 auseinandersetzt.
Es wurden innerbetriebliche Maßnahmen getroffen, um die Infektionsgefahr zu minimieren und die Aufrechterhaltung des Arbeitsbetriebs sicherzustellen. Dazu gehören, neben den verschärften Hygienemaßnahmen und Abstandsregelungen, beispielsweise auch die Einführung verschiedener Arbeitszeitmodelle. So wurde die Möglichkeit geschaffen, zeitversetzt und mobil zu arbeiten, um die Kontakte zu verringern. Selbstredend war dies keine leichte Aufgabe vor allem für IT- und Personalabteilung. Eine weitere Veränderung, die die Reise- und Kontaktbeschränkungen mit sich bringen, ist die Kommunikation mit den Kunden. Wie hält man Kontakt zu den Kunden und auch zu den Kollegen weltweit, wenn die persönliche Begegnung wegfällt? Auch hier ist die Digitalisierung der Schlüssel zum Erfolg: Onlinebesprechungen und Videokonferenzen gehören mittlerweile zum Arbeitsalltag.
Gegenwärtig ist die Auftragslage bei AZO gut und auch die Lieferfähigkeit der Zulieferer ist größtenteils sichergestellt. Einige Engpässe gibt es bei Lieferanten aus Spanien und Italien, die von der Krise besonders betroffen sind. Die positive Auftragslage, das umfangreiche Maßnahmenpaket sowie die transparente Kommunikation mit Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten lassen das Unternehmen hoffen, die Krise nicht nur zu überwinden, sondern sogar neue Impulse in die Zeit "nach Corona" mitzunehmen.
Vieles hat sich seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Arbeitsalltag verändert. Hier berichten einige AZO-Mitarbeiter über ihre ganz Erfahrungen:

Benjamin Herbinger, Montagezentrum: "Ich muss sagen, für uns im Montagezentrum hat sich wenig geändert. Wir arbeiten im Prinzip wie vor Corona. Natürlich gibt es strenge Hygieneanweisungen. Wir reinigen Tastaturen und Werkzeuge regelmäßig und auch die Sanitärräume werden häufiger gereinigt. Außerdem achten wir darauf, dass der Mindestabstand zu den Kollegen eingehalten wird. Zum Glück sind die Arbeitsplätze sehr geräumig, so dass das gut zu machen ist. Praktisch ist auch, dass das Frühstück über eine App in der Kantine bestellt und bargeldlos bezahlt werden kann, so gibt es da kein Schlangestehen. Wir versuchen, so viele Aufträge wie möglich fertigzustellen, auch wenn wir auf manche Zukaufteile im Moment länger warten müssen."
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Michaela Volk, Teamleiterin Marketing: "Wie ja allgemein bekannt ist, wurden weltweit fast alle Messen und Veranstaltungen wegen des Coronavirus abgesagt. Das trifft natürlich auch AZO. Wir hätten im ersten halben Jahr an über 30 Messen und Symposien weltweit teilgenommen, von denen lediglich zwei durchgeführt wurden. Zusätzlich waren auch Inhouse-Veranstaltungen geplant. Um Interessenten und Kunden dennoch zu erreichen, erarbeiten wir alternative Konzepte zur Kontaktgenerierung. Diese reichen von virtuellen Messeständen und Webinaren über Storytelling, Videoclips und andere digitale Medien bis hin zum Networking über Social Media. Das sind Bereiche, in denen wir schon vor Corona unterwegs waren, aber die Krise verleiht dem ganzen Thema eine zusätzliche Dynamik."

Jochen Weimer, Vertriebsbeauftragter Süd: "Mein letzter Kundentermin war am 13. März. Seither arbeite ich vom Homeoffice aus und rechne auch nicht damit, dass sich das in den nächsten zwei bis drei Wochen ändert. Auch wenn die Situation für mich noch ungewohnt ist, gibt es von Langeweile keine Spur. Viele Kunden befinden sich ebenfalls im Homeoffice und nutzen die Zeit, um Altlasten aufzuarbeiten, und kümmern sich um ältere Projekte, für die sonst bisher noch keine Zeit war. Die Kommunikation erfolgt per Telefon, E-Mail oder Skype. So arbeite ich aktuell an einem Projekt, für das der Erstkontakt bereits im Sommer letzten Jahres stattgefunden hat. Jetzt war endlich Zeit zur Vorstellung bei der Geschäftsleitung und ich rechne mit einer kurzfristigen Auftragsvergabe.
Natürlich wurden geplante Großprojekte auf einen unbestimmten Zeitpunkt verschoben oder bereits bewilligte Investitionen neu bewertet. Selbst bereits genehmigte Projekte werden teilweise neu überdacht. Aber das ist auch im ,normalen Geschäftsalltag’ nicht unbedingt ungewöhnlich. Persönlich rechne ich auch nach der Krise mit einem Umdenken im gesamten Geschäftsleben. Das Feedback der Kunden auf die neuen Kommunikationswege ist durchweg positiv, schließlich haben wir ja alle die gleiche Situation. Auch wenn im Projektgeschäft das persönliche Gespräch und die Beratung vor Ort essenziell sind und bleiben, so wird in der Zukunft eine Online-Konferenz sicherlich die ein oder andere Fahrt zum Kunden ersetzen."

Dominik Neuberger, Head of Engineering Automation & Services: "Ich durfte kürzlich eine Werksabnahme, den sogenannten Factory Acceptance Test (FAT), von zuhause aus durchführen. Der Kunde konnte wegen der Reisebeschränkungen hierfür nicht nach Osterburken kommen, so dass wir nach Möglichkeiten gesucht haben, den FAT via digitaler Medien durchzuführen. Wenn man es gewohnt ist, den Kunden, die Kollegen und die Hardware direkt um sich zu haben, wirkte das schon sehr surreal. Es zwängte sich mir folgender Vergleich auf: So muss sich ein Fußballspieler bei einem Geisterspiel vorkommen. Trotzdem konnten wir im Rahmen einer Videokonferenz mit Bildschirmübertragung dem Kunden einen guten Eindruck von unserem System geben und so die Abnahme erfolgreich durchführen. Ich finde es toll, dass es diese Möglichkeiten gibt und man sie sinnvoll nutzen kann, um die Infektionsgefahr zu reduzieren! Außerdem sehe ich die aktuelle Situation als Chance, neue Wege der Zusammenarbeit zu erproben. Das, was wir heute aus der Not heraus anders machen, kann möglicherweise später eine sinnvolle und hilfreiche Ergänzung unserer Arbeitsweise darstellen.

Dieter Huspenina, Chief Sales Officer (CSO): "Nach unserer Rückkehr aus einem Wanderurlaub in Tirol wurde das Gebiet am 13. März zum Risikogebiet erklärt. Das zwang mich zu einer zweiwöchigen Büroabstinenz. An die Arbeit zu Hause musste ich mich erst gewöhnen, da Ablenkungen, sei es durch die Post, den Nachbarn, die Kinder oder auch durch den Lebenspartner, immer wieder vorkamen. Trotzdem war ich überrascht, wie gut die Kommunikation mit den Kollegen und Kunden über Skype und Microsoft-Teams funktionierte. So konnte ich trotz häuslicher Isolation fast wie gewohnt arbeiten, aber eben nur fast. Denn mir fehlte der persönliche Kontakt zu den Kollegen, da die Face-to-Face-Kommunikation, wie wir es gewohnt waren, im Moment nicht möglich ist. Aber eines ist sicher: Auch nach der Corona-Krise werden uns mobiles Arbeiten und Videokonferenzen im Arbeitsalltag begleiten und neue Möglichkeiten bieten, unsere Arbeit zu gestalten."



