Radschnellwege

Fix mit dem Rad in alle Himmelsrichtungen

Nach Bruchsal und Darmstadt sollen Radschnellwege gebaut werden - Umsetzung dauert aber noch

09.03.2020 UPDATE: 10.03.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 40 Sekunden
„Die Strecke ist schon jetzt sehr gut“, sagte OB Eckart Würzner über den möglichen Radschnellweg über Leimen nach Wiesloch. Er würde vermutlich westlich an den Bahngleisen entlang führen – wie hier am Ende der Hardtstraße in Kirchheim. Foto: Philipp Rothe

Heidelberg. (dns) Die Radschnellwege nach Schwetzingen und Mannheim im Westen sind in Planung, nach Neckargemünd im Osten wird bald eine Autospur zur Radspur. Aber auch nach Norden und Süden sollen Radfahrer bald deutlich schneller unterwegs sein. Denn sowohl von Heidelberg nach Darmstadt als auch nach Bruchsal – beziehungsweise St. Leon-Rot – ist eine Radschnellverbindung prinzipiell sinnvoll, wie der Verkehrsgutachter Dominik Könighaus vergangene Woche im Verkehrsausschuss erklärte. Bis diese realisiert werden, dürfte es einige Jahre dauern, aber die Stadträte machten deutlich, dass sie das Vorhaben mit großer Mehrheit begrüßen.

Dabei ging es in der Sitzung vor allem um die Route gen Süden, die vermutlich von Kirchheim über Leimen, St. Ilgen und Wiesloch nach St. Leon-Rot verlaufen soll. "Bis dahin ist das Potenzial sehr hoch", betonte Könighaus. Man gehe von mehr als 3000 Radlern täglich aus, die den Weg dort zum Pendeln nutzen würden. Für die Realisierung der Strecke bis Wiesloch rechne man mit Kosten in Höhe von 8,6 Millionen Euro, so der Gutachter – mit 3,5 Millionen Euro würde ein Großteil davon für Arbeiten auf Heidelberger Gemarkung fällig. "Aber da gibt es derzeit sehr viel Förderung durch das Land", betonte Könighaus. Vermutlich werde dieses um die 80 Prozent der Kosten tragen.

Im Auftrag des Verbandes Region Rhein-Neckar hat Könighaus’ Büro drei Streckenvarianten in den Süden überprüft. Die besten Chancen auf Umsetzung hat die Route entlang der Eisenbahngleise nach Süden. "Die Strecke ist jetzt schon sehr gut", betonte Oberbürgermeister Eckart Würzner. "Sie verläuft fast kerzengerade – bis auf ein paar Engpässe und Schlenker." Eben diese müsse man im Zuge des Ausbaus beseitigen.

Doch auch wenn die Stadträte begeistert von den Plänen waren, dämpfte Alexander Thewalt, Leiter des Amtes für Verkehrsmanagement, erst einmal die Euphorie: Bis aus der Nord-Süd-Verbindung ein echter Radschnellweg werde, gingen einige Jahre ins Land. "Wir planen gerade die Radschnellwege nach Schwetzingen und Neckargemünd – und damit sind wir personell ausgelastet." Zwar werde sein Amt sich die Verbindung nach Süden anschauen, aber zunächst werde es dort nur punktuelle Verbesserungen geben. "Mehr können wir derzeit nicht stemmen."

Und auch sonst müssen einige Hürden überwunden werden, bis das Projekt realisiert wird. Da auch das Land in den nächsten Jahren wohl nicht in der Lage sein wird, die Radschnellwege zu planen, müssten sich die betroffenen Kommunen zusammentun, so Könighaus: "Um das nach vorne zu bringen, wäre ein regionaler Pakt gut." Da die interkommunale Zusammenarbeit in der Vergangenheit aber nicht immer einfach gewesen sei, appellierte OB Würzner an die Stadträte, das Gespräch mit den Kollegen im Umland zu suchen: "Wir brauchen da jetzt ein Miteinander."

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