Arschbomben zur Hallenbad-Eröffnung
Bei freiem Eintritt wurde am Wochenende das Ende der Sanierung gefeiert - Auch die Sauna öffnete die Türen

Beim "Arschbomben-Wettbewerb" im Dossenheimer Hallenbad kam es darauf an, dass das Wasser weit und hoch spritzt. Foto: Katzenberger-Ruf
Von Karin Katzenberger-Ruf
Dossenheim. Wie sieht die perfekte "Arschbombe" aus? "Sie muss hoch sein, sie muss laut sein, sie muss spritzen." Das sagt einer, der es wissen muss: Siggi Rieger. Der ehemalige Chef des Dossenheimer Hallenbades saß am Wochenende bei den "Tagen der offenen Tür" nach der Sanierung der Einrichtung mit Marc Miltner und Fritzi Hug in der Jury, die mit geschultem Blick die Wertung schon Sekunden nach dem Einschlag ins Wasser bekannt gab.
Drei Mal die Fünf: Mehr geht nicht! Die neunjährige Jule heimste am Samstag die beste Haltungsnote ein. Dabei hatte sie für den Wettbewerb, bei dem 16 Jungen und Mädchen im Alter bis zu zehn Jahren gegeneinander antraten, gar nicht extra trainiert.
Hintergrund
Die Sanierung des Dossenheimer Hallenbades kostete rund 3,5 Millionen Euro und dauerte 17 Monate. Bei dieser ging es insbesondere um die Erneuerung der veralteten Technik wie Heizung, Lüftung, Elektroanlagen, Zu- und Abwasser. Die Badegäste sehen davon nichts, die neue
Die Sanierung des Dossenheimer Hallenbades kostete rund 3,5 Millionen Euro und dauerte 17 Monate. Bei dieser ging es insbesondere um die Erneuerung der veralteten Technik wie Heizung, Lüftung, Elektroanlagen, Zu- und Abwasser. Die Badegäste sehen davon nichts, die neue Technik dürfte aber zu spüren sein. Sichtbar ist sie im Eingangsbereich, am Kassenautomaten mit "Touchscreen" ebenso wie am Bildschirm an der Wand, der bei Veranstaltungen und mehr die bisherige "Zettelwirtschaft" ersetzt. Auch in den Brandschutz und in die Barrierefreiheit wurde einiges investiert. Wie geht es nun weiter? Als nächstes ist die Liegewiese im Außenbereich an der Reihe, auf der neue Spielflächen entstehen sollen. Außerdem sollen neue Abstellmöglichkeiten für Fahrräder geschaffen werden. Das Dossenheimer Hallenbad ist dienstags bis freitags jeweils von 13 bis 21.30 Uhr geöffnet und samstags bis 16.30 Uhr. Dann gibt es um 14 Uhr außerdem eine "Kinderspielstunde". Donnerstags können die "Frühschwimmer" von 7.15 bis 11.30 Uhr ihre Bahnen ziehen und sonntags ist das Bad von 8 bis 12 Uhr geöffnet. Montags ist Ruhetag. kaz
Zwei Tage der offenen Tür bei freiem Eintritt waren das Geschenk an die Bevölkerung, die fast anderthalb Jahre auf ihr Hallenbad verzichten musste. Während der Sanierungsphase war es im März zu einem Wasserrohrbruch gekommen, der großen Schaden anrichtete. Nach der inoffiziellen Wiedereröffnung am 20. August nutzte Bürgermeister David Faulhaber nun die Gelegenheit, allen Beteiligten nochmals herzlich zu danken.
Derweil löste Siggi Rieger ein Versprechen ein und erschien im Bastrock - "Baströckchen" wäre untertrieben. Die Geschichte dahinter: Kurz nach seinem Amtsantritt hatte sich Faulhaber bei Rieger danach erkundigt, was im Hallenbad denn so alles angeboten werde. Der erzählte damals vom Aqua-Jogging-Kurs und besonderen Aktionen zu Fastnacht. Da würde er auch mal verkleidet am Beckenrand tanzen ...
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Saunieren mit Meerblick: Landschaftsmaler Ulrich Allgaier vor seinem Wandbild im "Abkühlungsbereich" der Sauna. Foto: Katzenberger-Ruf
Mit einer "Spaßstaffel" war die Schwimmabteilung der TSG Dossenheim am Wochenende ebenso präsent wie die DLRG mit Rettungsübungen. Zum Programm gehörte auch eine Vernissage im Saunabereich, den der Landschaftsmaler Ulrich Allgaier aus Krautheim-Neunstetten zwischen Osterburken und Bad Mergentheim künstlerisch neu gestaltet hat. Nun ist dort "Abkühlen" mit Blick auf ein Meer in herrlichen Blautönen möglich. Auch im Bistro stellt der Künstler Werke aus.
Seit zwölf Jahren gibt es den Saunaverein Dossenheim unter dem Vorsitz von Hans-Jochen Matenaer. Damals ging es darum, die Schließung der Sauna zu verhindern. Laut dem Vorsitzenden haben Vereinsmitglieder insgesamt rund 2000 Arbeitsstunden in die jüngste Sanierung investiert, waren unter anderem mit Malerarbeiten in der Umkleide beschäftigt. Pro Jahr kommen etwa 12.000 Menschen zum "Gesundschwitzen".

Hans-Jochen Matenaer (v.l.), Beate Busch (Bauamt), Fritz Hesse (Saunaverein), David Faulhaber, Hans Lorenz (ehemaliger Bürgermeister), Siggi Rieger, Jörg Ullrich und Lisa Zillmann-Baumann (Bauamt) sowie Aimee Stückrad (Ingenieurbüro) und Richard Stickel (neuer Badleiter). Foto: Katzenberger-Ruf
Beim Arschbomben-Wettbewerb war für die über Zehnjährigen übrigens der "Dreier" Absprungfläche, für die Erwachsenen der Fünf-Meter-Turm. Der Begriff "Arschbombe" wird längst auch im Internet-Lexikon "Wikipedia" erklärt. Dort heißt es, der Springer berühre das Wasser in erster Linie zuerst mit dem Gesäß. Und weiter: "Diese Sprungart verteilt den Impuls des Sprungs auf eine möglichst große Oberfläche, sodass ein Großteil der kinetischen Energie durch Wasserverdrängung abgegeben wird." Dabei spritze das Wasser viel weiter und höher als bei anderen Sprüngen.