3,5 Millionen Euro hat die Hallenbad-Sanierung gekostet
Wiedereröffnung nach 17 Monaten Sanierung - Der Bürgermeister schloss am Dienstag persönlich auf

Und ab ins Nasse! Mit einem beherzten Sprung eroberten diese Kinder und Jugendlichen "ihr" Hallenbad wieder, dass sie 17 Monate nicht nutzen konnten. Foto: Alex
Von Doris Weber
Dossenheim. Es dauerte keine fünf Minuten, da war das Hallenbad wieder fest in der Hand seiner Badegäste. Zwei Handvoll Schwimmer waren am Dienstagvormittag sogar schon vor 10 Uhr, der offiziellen Eröffnungsuhrzeit, im Wasser - darunter viele Jugendliche und einige Gemeinderäte. "Ich freue mich ganz arg", sagte Nastja. Der Teenager und viele andere schienen es kaum erwarten zu können, endlich wieder hier schwimmen zu können. Das Bad hatte wegen Sanierungsarbeiten und infolge eines Lecks insgesamt 17 Monate geschlossen. Bürgermeister David Faulhaber hatte zusammen mit Chef-Bademeister Siegbert Rieger den Weg mit gutem Gewissen daher einige Minuten früher freigegeben.
Der Ansturm war so groß, dass der neue Kassenautomat in die Knie ging und fortan streikte. "Da ist eine erwartbare Anfangsschwierigkeit eingetreten", ließ sich Rieger nicht aus der Ruhe bringen.
Im Zwiegespräch dankte Faulhaber den Bürgern für ihre Geduld. Sie fänden jetzt wieder ein nicht nur optisch "tolles Bad" vor. Auch oder besser insbesondere die im Keller versteckte Technik war auf den neuesten Stand gebracht worden. Große Verdienste haben sich dabei Mitarbeiter der Gemeinde erworben: Lisa Zillmann-Baumann vom Fachbereich Planung und Technik, die Bademeister - neben Rieger sind das Richard Stickel und Daniele Orsolini - sowie der Fachbereich Bürgerdienste mit Leiter Thomas Schiller, Mitarbeiter Marc Miltner und andere mehr. Insbesondere nach dem Defekt in der Wasserleitung, der mit einem Schlag die Arbeit von zwölf Monaten buchstäblich im Wasser versenkte, arbeiteten alle mit Hochdruck daran, das Bad so schnell als möglich wieder flottzumachen. "Das war eine große Kraftanstrengung, auch für die beteiligten Firmen", so Faulhaber.
Bis März war noch alles nach Plan verlaufen, im Zeit- und im Kostenplan wohlgemerkt. Die 3,5 Millionen Euro, die laut Faulhaber zu investieren geplant waren, wurden eingehalten. Das einzige, was die Gemeinde zusätzlich ausgab, war die im Vergleich zum Gesamtvolumen bescheidene Summe von rund 22.000 Euro für das Hydraulikaggregat. Die Versicherung hätte zwar auch diesen Schaden behoben, so Faulhaber, aber eben nur zum Zeitwert. Der war für das 45 Jahre alte Gerät gering. Daher wurde per Eilentscheid ein neues bestellt. Der Gemeinderat erklärte sich ohne jede Kritik am Vorgehen im Nachhinein einverstanden.
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"Bis jetzt habe ich nichts gefunden, was mir nicht gefällt", beschrieb eine Besucherin, die seit 30 Jahren wöchentlich zum Schwimmen kommt, ihren ersten Eindruck. Insbesondere die sanitären Anlagen mit barrierefreiem Bereich und eigenem Zugang zum Bad und der Eingangsbereich werden den Besuchern auffallen. Rückschwimmer profitieren von einer Linie an der Decke, die ihnen den Kurs vorgibt.
Ganz abgeschlossen sind die Maßnahmen rund um den Komplex Hallenbad dennoch noch nicht. An drei angrenzenden Seiten wird noch gearbeitet. Nach Westen zur Jahnhalle hin werden die Abstellmöglichkeiten für Fahrräder neu geregelt. Der Technische Ausschuss hatte sich noch in "alter" Besetzung für Fahrradständer entlang der Gebäudewände von Hallenbad und Jahnhalle entschieden. Es wird eine optische Einheit entstehen. Die Liegewiese im Osten befinde sich noch in der Planung, so Zillmann-Baumann. Hier wird zusätzlich ein Brunnen zum Planschen integriert.
Im Norden schließt sich die durch einen Verein ehrenamtlich betriebene Sauna an. Auch hier war die in die Jahre gekommene Technik zu erneuern, außerdem waren neue Ausgänge und ein Anbau anzulegen. Hier wird derzeit fleißig gearbeitet. Der Saunaverein hofft, im Oktober fertig zu sein. Man will dabei sein, wenn dann die Wiedereröffnung des Hallenbads mit einem "Tag der offenen Tür" offiziell gefeiert wird.

Zwei Handvoll Schwimmer konnten es schon vor 10 Uhr kaum erwarten, dass Bürgermeister David Faulhaber das Bad öffnete. Foto: Alex