Wie aus der neuen Ortsmitte ein Glanzstück wird
Arbeiten sind etwas hinter dem Zeitplan - Fertigstellung Ende September/Anfang Oktober geplant

Oben Parkdeck, unten Gastronomie: Die neue Ortsmitte nimmt Gestalt an. Foto: A. Dorn
Von Agnieszka Dorn
Gaiberg. Brummend hebt der Bagger Schutt aus, Steine werden exakt abgemessen und verlegt, Betonwände verankert, Stromkabel hängen von der Decke. In etwa sechs Monaten soll es so weit sein: Dann soll Gaibergs neue Ortsmitte stehen. Spatenstich war fast genau vor einem Jahr.
Und trotzdem: "Wir sind mit den Arbeiten etwas im Verzug, weil das Wetter nicht optimal war", sagt Hauptamtsleiter Alexander Wenning. Erst wenn die Temperaturen zwischen fünf und zehn Grad liegen, kann man die Betonwände verlegen, ansonsten hält die Verankerung auf Dauer nicht. Da Gaiberg oben am Hang des Königstuhls liegt, ist es aber morgens noch ziemlich frisch. Die Temperaturen gehen erst im Laufe des Tages hoch.
Sollte alles nach Plan verlaufen, wird Gaibergs neues Glanzstück Ende September oder Anfang Oktober fertiggestellt sein. Gleichzeitig schrumpft Gaibergs Gemeindesäckel um rund 2,7 Millionen Euro. So viel soll die neue Ortsmitte kosten. "Weil es ein Neubau ist, gibt es so gut wie keine Zuschüsse", sagt Alexander Wenning.
Einige Herausforderungen gab und gibt es nach wie vor: "Die Ortsmitte entsteht an einem steilen Hang, der etwa eine 13-prozentige Steigung hat", sagt Architektin Dea Ecker von Ecker Architekten aus Heidelberg. Das Büro ist für die Planungen zuständig. Und da ist höchste Genauigkeit gefragt - bei Mauern, Treppen, Steinen, dem Gebäude und dem Brunnen.
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Hauptamtsleiter Alexander Wenning und Architektin Dea Ecker erläutern die Pläne. Foto: A. Dorn
Unmengen verschiedener Leitungen und Kabel erschwerten die Arbeiten. Die Wasserleitung im Baustellenbereich etwa musste laut Alexander Wenning komplett verlegt werden. Teilweise verlagert wurden Leitungen der Strom- und Telefonanbieter Syna, Unity Media und Telekom. Verlegt wurden auch Heizungsrohre, das neue Gebäude auf dem Platz soll über das Rathaus beheizt werden.
Wer momentan im Ort unterwegs ist, bekommt eine gute Vorstellung, wie das Ganze bald aussehen wird. Oben auf dem Gebäude - und damit in Höhe der Straße - entsteht ein Parkdeck, das mit Grün angelegt werden und auch als Festplatz dienen soll. "Damit haben wir zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen", sagt Dea Ecker.
LED-Lampen sollen den ganzen Platz samt dem Rathaus beleuchten, rotblättrige Ahornbäume im Sommer Schatten spenden. Die Vorrichtung für einen Brunnen steht schon.
Das neue Gebäude hat eine Grundfläche von 85 Quadratmetern. Der Plan: Hier soll ein Café oder ein Bistro einziehen. Im Außenbereich soll es gemütliche Sitzmöglichkeiten geben. Die Gemeinde sucht hierfür noch nach einem Pächter.



