Gaiberg

Parksünder überfordern den Ordnungsdienst

Kurios: Gemeinderat diskutierte deshalb über eine Abschaffung - Nur wenige Befürworter für Antrag

18.01.2019 UPDATE: 19.01.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 35 Sekunden

Parken entgegen der Fahrtrichtung ist laut Senghas eines der häufigsten Vergehen. Foto: A. Dorn

Von Agnieszka Dorn

Gaiberg. Es klingt ein wenig kurios: Weil es in Gaiberg zu viele Parkvergehen gibt, soll der Ordnungsdienst im Ort wieder abgeschafft werden. Den Antrag auf Abschaffung des Ordnungsdienstes stellte Günter Senghas (Grüne Liste) in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats.

Seit März vergangenen Jahres dreht ein "Blaumann" in Gaiberg seine Runden, an Bußgeldern seien bisher 3910 Euro eingenommen worden, berichtete Bürgermeisterin Petra Müller-Vogel. 256 Parkvergehen sind seit dieser Zeit registriert worden, allein 113 wegen verbotswidrigen Parkens auf der linken Fahrbahnseite beziehungsweise auf dem linken Seitenstreifen. Gefolgt von 72 Fällen des verbotswidrigen Parkens auf dem Gehweg. Die Parkvergehen monierte Günter Senghas, denn scheinbar schafft ihm zufolge der Ordnungsdienst seine Arbeit nicht.

Eine Stunde lang sei er durch Gaiberg gefahren und habe in dieser Zeit 75 Parkvergehen aufgespürt - die Ortsmitte nicht einbegriffen. Die meisten Verkehrssünder würden entgegen der Fahrtrichtung oder auf Gehwegen parken, so Senghas. Er habe Bilder von den verbotswidrig abgestellten Fahrzeugen gemacht, die Kennzeichen unkenntlich gemacht und dem Gremium präsentiert. Viele Parksünder stehen demzufolge in der Schillerstraße, im Scheffelweg, in der Gartenstraße, Im Kirchwald und in der Ringstraße.

Mit der Einführung des Ordnungsdienstes wollte man eigentlich eine Lösung für das wilde Parken finden, so Senghas, aber so wie er das sehe, sei das nicht erreicht worden. Der Grüne plädierte daher dafür, den Ordnungsdienst wieder abzuschaffen. Senghas glaubt nicht, dass der Ordnungsdienst das Problem in den Griff bekommt.

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Dieter Sauerzapf (Freie Wähler) sah das gänzlich anders: 75 Parkvergehen in einer Stunde seien eigentlich ein Plädoyer dafür, den Ordnungsdienst zu behalten, fand er. In die gleiche Kerbe schlug Rolf-Dieter Schaetzle (SPD/Aktive Gaiberger): Das zeige nur, dass der Ordnungsdienst seine Arbeit in den wenigen Stunden, die er für Gaiberg eingeteilt sei, nicht schaffen kann, so Schaetzle. Gaiberg habe zwar tatsächlich an verschiedenen Plätzen wenig Parkplätze. Aber die meisten Straßen seien von Fahrzeugen zugestellt, weil in vielen Garagen Skier, Schlitten und Kinderwagen gelagert seien anstatt der Autos.

In Matthias Volkmanns (CDU) Augen, hat sich die Parksituation im Ort verbessert, seitdem es den Ordnungsdienst gibt. Ähnlich sah es Maximilian Haider (Grüne Liste). Er schlug vor, mit dem Ordnungsdienst einen Rundgang durch Gaiberg zu machen und ihm die "Brennpunkte" zu zeigen.

Eric Schuh (SPD/Aktive Gaiberger) stellte indes fest, dass man die Gaiberger wohl zur einer Zwangsnachschulung schicken müsste, was das richtige Verkehrsverhalten betreffe - leider sei das gesetzlich nicht möglich. Mit drei Ja-Stimmen und einer Enthaltung für die Abschaffung des Ordnungsdienstes wurde der Antrag von Günter Senghas abgelehnt.

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