"Die Umgehung bleibt nach wie vor das Mittel der Wahl"
Verkehrszählaktion der SPD in Großsachsen - 14.964 Fahrzeuge auf der B3 in beide Richtungen in 14 Stunden gezählt

Per Klick zählten die 15 Helfer, hier an der Kreuzung Riedweg/ B 3 die Fahrzeuge. Foto: Kreutzer
Hirschberg. (ans) Dem Fraktionsvorsitzenden der SPD, Thomas Scholz, ist bei seinem Weg zur Verkehrszählaktion der Sozialdemokraten genau das widerfahren, was viele Großsachsener tagtäglich erleben: Er stand auf dem Autobahnzubringer im Stau und kam deshalb etwas später als geplant zum Zählstand in der Breitgasse. 14 Minuten hat es am späten Donnerstagnachmittag gedauert, bis er vom Stauende auf dem Autobahnzubringer die grüne Ampel an der Kreuzung zur Bundesstraße B3 passiert hatte.
Nicht die einzige persönliche Erfahrung, die die 15 Helfer innerhalb der 14 Stunden beim "Fahrzeug-Klicken" in sieben verschiedene Richtungen an ihren vier Stationen gemacht haben. "Das hat Eindruck hinterlassen", sagt Scholz, der in Leutershausen wohnt. Und das nicht unbedingt im positiven Sinne.
Denn am Ende steht das Fazit: "Auch wenn es durch die neue Ampelschaltung Verbesserungen gegeben hat, so hat sich an der Situation nicht grundlegend etwas geändert", betont Scholz. Es gibt riesige Verkehrsbewegungen in der Ortsdurchfahrt, von denen sich die Sozialdemokraten einmal vor Ort überzeugen wollten.
"Das möchten wir nicht in Konkurrenz zu Profis wie ,Habermehl & Follmann’ (die Ersteller des Verkehrsgutachtens, Anm. d. Red.) treten, sondern wir wollten uns einfach einen eigenen Eindruck verschaffen", erläutert Scholz. Und die Sozialdemokraten haben vor, damit zu zeigen, dass sie an der Umgehungsstraße "dran bleiben", so wie es auf den Plakaten an den Stationen stand. Laut Scholz bleibt diese nämlich das "Mittel der Wahl".
Ihn ärgert auch die Diskussion, die gerade auf Kreisebene stattfindet (die RNZ berichtete). Denn es sei auch die CDU damals gewesen, wegen der es im Gemeinderat vor 40 Jahren keine Mehrheit für die Aufnahme der Umgehungsstraße im Bundesverkehrswegeplan gegeben hatte. "Es war nicht die SPD, an der die Umgehung gescheitert ist", betont der Fraktionsvorsitzende.
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Insgesamt 27.416 "Klicks" verzeichneten die Sozialdemokraten bei ihrer Aktion. Dabei zählten sie an ihren Stationen beim "Fass" und gegenüber 14.964 Fahrzeuge in beide Richtungen auf der B3, gen Leutershausen waren es 8327 und gen Weinheim 6637. Auf einer Straße, auf der in Großsachsen auch noch die Bahnen der RNV passieren müssen. "Eigentlich wird ja schon ab 13.000 eine Umgehung empfohlen", so Scholz.
Hierfür würde der Bund aber auch unterschiedliche Faktoren berücksichtigen wie Urlaubszeiten. Beim Verkehr in der Breitgasse kam die SPD auf 8171 "Klicks". Hier fuhren übrigens allein zwischen 7 und 8 Uhr 511 Fahrzeuge gen Westen und zwischen 17 und 18 Uhr 487 gen Osten. Auf der B3 waren es zwischen 7 und 8 Uhr 790 Fahrzeuge gen Süden und zwischen 16.30 und 17.30 Uhr 612 gen Norden.
Chaos durch die passierenden Bahnen, Autofahrer, die Schleichwege nutzten: All das beobachteten die Helfer laut Scholz. Und bekamen auch mal einen Daumen nach oben gezeigt. "Rückstau ohne Ende" oder "Ich bin für die Umgehungsstraße" schrieben zudem Fußgänger auf die Flyer, die die SPD verteilt hatte.
Viele fragten auch nach einer Unterschriftenliste; daher überlegen die Sozialdemokraten nun, ob sie in den nächsten Wochen eine entsprechende Aktion starten. Sicher ist auf jeden Fall: "Die Ergebnisse werden weiter analysiert und sollen über unseren Bundestagsabgeordneten Lothar Binding nach Berlin getragen werden", so Scholz.



