Hoffenheim gegen Bremen

Die TSG fährt nach ihrem 3:0-Sieg "mit einem super Gefühl nach Hause"

1899 Hoffenheim überzeugt am Sonntag eine Halbzeit lang nicht bei Werder Bremen und siegt trotzdem am Ende

26.01.2020 UPDATE: 27.01.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 17 Sekunden
Die Vorentscheidung: Christoph Baumgartner erzielt sein Hacken-Tor gegen Werder-Torhüter Jiri Pavlenka zum 0:2 (79.). Foto: APF

Von Achim Wittich

Bremen. Die TSG 1899 Hoffenheim hat im neuen Jahr den ersten Sieg geschafft. In der Hansestadt Bremen gewann der Dorfklub am Sonntagnachmittag das zweite Bundesliga-Rückrundenspiel trotz einer in der ersten Halbzeit sehr durchwachsenen Vorstellung beim SV Werder Bremen mit 3:0 (0:0). "Hoffe" ahoi am Osterdeich!

Auf vier Positionen hatte TSG-Trainer Alfred Schreuder gegenüber dem verpatzten Rückrundenstart gegen Eintracht Frankfurt (1:2) Veränderungen in der Startformation vorgenommen. Unter anderem durfte der israelische Zwölf-Millionen-Einkauf Munas Dabbur (27) von Beginn an mitmischen. Bei den Grün-Weißen konnte der ehemalige 1899-Kapitän Kevin Vogt – derzeit an Werder ausgeliehen – auflaufen.

Hintergrund

Einzelkritik

Pentke: Kein Gegentreffer. Was will ein Torwart in seinem erst zweiten Bundesliga-Spiel mehr?

Hübner: Kein Gegentor. Also ein befriedigend für den Innenverteidiger mit der Kapitänsrolle.

Akpoguma: Grundsolide. Das reichte für Werders

[+] Lesen Sie mehr

Einzelkritik

Pentke: Kein Gegentreffer. Was will ein Torwart in seinem erst zweiten Bundesliga-Spiel mehr?

Hübner: Kein Gegentor. Also ein befriedigend für den Innenverteidiger mit der Kapitänsrolle.

Akpoguma: Grundsolide. Das reichte für Werders weitgehend harmlose Angreifer.

Posch: Siehe Akpoguma.

Kaderabek: Nicht wirklich stark. War beim 0:1 mittendrin, bekam das Tor aber nicht zugesprochen. Für den Tschechen zu verschmerzen.

Zuber: Der Schweizer konnte seine Einsatzchance nicht nachhaltig nutzen.

Grillisch: Auch dem Österreicher reichte an diesem Tag eine Durchschnittsleistung, um an alter Wirkungsstätte jubeln zu dürfen.

Rudy: Mit einem fulminanten Distanzknaller. Steigerte sich im Verlauf der Begegnung.

Kramaric: Bei seiner Riesenchance wenig vize-weltmeisterlich. Zum Glück für ihn trafen andere.

Baumgartner: Wurde mit seinem Hackentrick-Treffer zum 0:2 für viel Einsatz belohnt. Ist weiterhin stark im Kommen.

Dabbur: Musste nach einer Stunde wie vorher schon geplant runter. Fast eine Erlösung für ihn.

Adamyan: Durfte sich auch noch als Torschütze feiern lassen. Das freut einen Einwechselspieler.

Bebou: Keine spektakuläre Szene.

Samassékou: Nur ein Kurzeinsatz. (awi)

[-] Weniger anzeigen

Bei seinem Debüt für die Hanseaten war er in Düsseldorf mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung vom Platz getragen worden. Nun war alles wieder in Ordnung und Vogt hielt in der sechsten Minute im Hoffenheimer Strafraum gleich mal den Schädel hin, allerdings erfolglos. Auch im zweiten Anlauf scheiterte der Blondschopf (13. Minute).

"Wir wollen auf Sieg spielen und auch genauso auftreten", hatte der Niederländer Schreuder forsch angekündigt, aber im selben Atemzug hinterher geschoben: "Vielleicht müssen wir am Ende auch mit einem Punkt zufrieden sein."

Auch interessant
Klarer Erfolg in Bremen: Eigentor bringt Hoffenheim auf Siegkurs
Hoffenheim/Schalke: Nationalspieler Sebastian Rudy fühlt sich von Schalke nicht in Schutz genommen

Früh hätte sein Stürmer Andrej Kramaric die Weichen auf Sieg stellen können. Doch nach einer knappen Viertelstunde setzte er das Runde mutterseelenallein im Strafraum links am Eckigen vorbei (17. Minute).

Kalt war’s am Bremer Osterdeich und die Partie sorgte bei den offiziell exakt 40.000 Zuschauern im Weserstadion nur sehr bedingt für erwärmende Gefühle. Viele Unterbrechungen gab’s aufgrund der unkorrekten Vorgehensweise der 22 Fußballprofis anstatt hoher Fußballkunst – brrrrr.

Die Norddeutschen – alles andere als heimstark – gaben ihr Bestes, warfen alles rein, was sie hatten. Doch Rang 16 nach 18 Spieltagen kommt nicht von ungefähr … Und "Hoffe"? Die Großchance von Kramaric – das war’s, und es war bis zu diesem Zeitpunkt herzlich wenig.

Christoph Baumgartner feiert seinen zweiten Bundesliga-Treffer. Foto: APF

Es musste aus Hoffenheimer Sicht einfach besser werden – und es wurde besser. Dabburs Kopfball klärte noch der starke Vogt. Doch dann herrschte Chaos bei den Stadtmusikanten – und Bremens Kapitän Davy Klaassen brachte die Kraichgauer per Eigentor auf die Siegerstraße. Pavel Kaderabek jubelte zwar ausgelassen, bekam den Treffer aber nicht zugesprochen.

Das war der berühmte Dosenöffner und der Rest war nur noch Formsache für die Schreuder-Schützlinge gegen die weiterhin tapferen, aber letztlich zu biederen Kicker von SVW-Coach Florian Kohfeldt. Der gute und selbstbewusst auftrumpfende Baumgartner (79.) sowie der eingewechselte Sargis Adamyan (83.) sorgten für den am Ende ungefährdeten Erfolg.

Florian Grillitsch, hier im Zweikampf mit Nuri Sahin, lobte die Disziplin. Foto: APF

Hoffenheims österreichischer Mittelfeldstratege Florian Grillitsch zog kurz nach dem Abpfiff ein genauso sachliches wie treffendes Fazit: "Wir haben es in der ersten Halbzeit zwar nicht so gut, aber hinten diszipliniert gemacht, wenig zugelassen und fahren am Ende mit einem 3:0-Auswärtssieg in Bremen und einem super Gefühl nach Hause."

Sein sportlicher Chef war verständlicherweise gelöst und froh darüber, nicht nur mit einem Zähler gen südlichere Heimat-Gefilde zurückzureisen. "Wir haben ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht", bewertete er die Leistung seines Teams in der Pressekonferenz sehr positiv. Je länger das Spiel dauern würde, desto mehr Räume würden seine Spieler bekommen und desto größere Probleme der Gegner. Schreuders Rechnung war aufgegangen.

Sein Kollege Florian Kohfeldt sprach von einem Rückschlag, doch ein eventueller Abstieg ist für ihn kein Thema: "Wir haben die Qualität und werden die Klasse halten."

Solche Sorgen hat Schreuder unterdessen nicht. Eher die, dass sich seine Jungs in der heimischen Sinsheimer Arena im bisherigen Saisonverlauf viel schwerer tun als auswärts. Am kommenden Wochenende (Samstag, 15.30 Uhr) reist Bayer Leverkusen ans Technik-Museum an.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.