Europa-League-Quali

Hoffe bejubelt Kramaric und den Sieg gegen den BVB (Update)

Hoffenheim schlägt Dortmund mit 4:0 und sichert sich Platz sechs - Andrej Kramaric trifft vierfach

27.06.2020 UPDATE: 27.06.2020 17:09 Uhr 3 Minuten, 37 Sekunden
Die TSG Hoffenheim bejubelt den Einzug in die Europa-League. Foto: APF​

Dortmund. (nb/pami/dpa) Die TSG 1899 Hoffenheim hat sich die direkte Qualifikation für die Europa-League gesichert. Durch das 4:0 (2:0) am letzten Spieltag gegen Borussia Dortmund landeten die Kraichgauer auf dem sechsten Platz der Abschlusstabelle. Andrej Kramaric traf als erster Hoffenheimer in der Bundesliga viermal in einem Spiel. Nach Abpfiff sah man überall zufriedene Hoffenheimer Spieler. Die Stimmen zum Spiel:

Andrej Kramarić, Vierfacher Torschütze: "Es war einfach ein super Gefühl, vier Tore zu schießen und damit noch Sechster zu werden. Es ist schwer, dafür Worte zu finden, so etwas passiert nicht oft in einer Karriere. Ich danke vor allem meinen Mitspielern. Wir sind sehr happy in der Europa League zu sein. Ich wusste nicht, dass es der erste Viererpack in der Hoffenheimer Historie ist. Das ist natürlich ein unglaubliches Gefühl, Geschichte zu schreiben. Für mich war es durch die Verletzungen keine leichte Saison, umso schöner fühlt es sich an."

Benjamin Hübner, Kapitän TSG Hoffenheim: "Wir haben ein hervorragendes Spiel gezeigt. Ich bin unglaublich stolz auf die Jungs, was wir in den letzten Wochen gezeigt haben. Man hat in den letzten Wochen gesehen, wofür Hoffenheim steht. Der offensive Fußball ist die Hoffenheim-DNA."

Robert Skov, TSG Hoffenheim: "Es war einfach ein klasse Spiel von Andrej. Wir sind alle sehr glücklich und freuen uns für ihn. Es war eine sehr schwierige Saison für ihn persönlich, aber es macht jedes Mal einen großen Unterschied, wenn er auf dem Platz steht. Man hat heute auf dem Platz gesehen, dass wir deutlich mehr gewinnen wollten als Dortmund. Wir wollten den sechsten Platz unbedingt und haben es geschafft. Es verändert immer die Dynamik, wenn der Trainer gewechselt wird und das hat uns in dieser entscheidenden Phase der Saison geholfen."

Oliver Baumann, Torwart TSG Hoffenheim: "Andrej ist einfach ein Spieler, der den Unterschied macht, der und enorm hilft. Er kam nach seiner Verletzung zurück auf den Trainingsplatz und wir dachten, er sei vielleicht bei 80 Prozent. Und jetzt zaubert er auf einmal und ist wieder voll da. Die Jungs können sich an ihm festhalten und er zieht immer mehrere Gegenspieler auf sich. Wir sind einfach sehr froh, dass er bei uns ist. Es war grundsätzlich ein sehr schwieriges Jahr für uns – jetzt freuen wir uns aber, dass alles so geklappt hat am Ende. Wir sind sehr glücklich, dass wir so ein starkes letztes Drittel gespielt haben nach der Corona-Pause."

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Alexander Rosen, Manager TSG Hoffenheim: "Ich habe vor dem Spiel gesagt, dass es auf jeden Fall eine gute Saison für uns ist. Jetzt ist es als Sechster eine sehr gute Saison. Wir freuen uns natürlich, dass wir die Qualifikation umgehen können und direkt für die Gruppenphase qualifiziert sind. Es ist ein grandioser Abschluss einer Saison."

Lucien Favre, Trainer Borussia Dortmund: "Es war nicht gut von uns. Wir haben zu viele Geschenke verteilt und waren bei den Balleroberungen nicht präsent. Wenn ein Spieler nicht 100 Prozent gibt, wird es für alle schwierig. Wir werden das ziemlich schnell vergessen. Du darfst so ein Spiel verlieren, aber nicht auf die Art und Weise. Das ist zu viel."

Update: Samstag, 27. Juni 2020, 22 Uhr


Dortmund. (pami/dpa) Peinliche Demütigung für den Vizemeister aus Dortmund, große Show für den Hoffenheimer Andrej Kramaric: Dank der vier Treffer des kroatischen Angreifers (8./30./48./50./Foulelfmeter) bleibt den Kraichgauern die Europa-League-Qualifikation erspart. Mit dem Coup bei der völlig indisponierten Borussia gelang dem Außenseiter am letzten Saisonspieltag der Fußball-Bundesliga noch der Sprung auf Platz sechs, der den direkten Einzug in die Gruppenphase des kontinentalen Wettbewerbs garantiert.

Dagegen geht das Team von BVB-Trainer Lucien Favre mit einer denkwürdigen Niederlage in die Sommerpause, die neue Zweifel an der Charakterstärke des Teams schüren dürfte. Wie sehr die normalerweise inspirierende Atmosphäre des eigenen, vollen Stadions der Borussia fehlt, dokumentiert die ernüchternde Bilanz in den Geisterspielen seit der Corona-Pause. Drei der fünf Partien endeten mit einer Niederlage.

Erstmals nach Monaten rückte Mario Götze zumindest für kurze Zeit mal wieder in den Mittelpunkt - obwohl er erneut nicht im Kader stand. Es passte ins Bild von der zuletzt eher enttäuschenden Zusammenarbeit, dass der WM-Held von 2014 vor dem Spiel in der tristen Leere des größten Bundesliga-Stadions ohne Emotionen von den Rängen verabschiedet wurde. Immerhin unterbrachen seine Mitspieler für kurze Zeit ihr Aufwärmprogramm und spendeten lauten Applaus.

Ob ein Spieler wie Götze den Fehlstart der Borussia in die Partie verhindert hätte, sei dahin gestellt. Anders als die Dortmunder ließen die Hoffenheimer von Beginn an erkennen, dass es für sie noch um etwas geht. Gleich der erste vielversprechende Angriff bescherte die Führung: Nach Zuspiel von Pavel Kaderábek traf Kramaric sehenswert von der Strafraumgrenze zum 1:0.

Der frühe Rückstand zeigte beim BVB Wirkung. Von der spielerischen Finesse, mit der das Favre-Team noch vor einer Woche beim 2:0 im Spitzenspiel bei RB Leipzig überzeugt hatte, war nichts mehr zu sehen. Zudem offenbarte die Abwehr bedenkliche Schwächen. Und das nutzte Kramaric erneut aus. Nach einem Schussversuch von Robert Skov beförderte der Kroate den Ball aus kurzer Distanz über die Linie und bestrafte den BVB zum zweiten Mal für eine bis zur Halbzeit indiskutable Vorstellung.

Auch der Versuch von BVB-Coach Fave, mit den Einwechslungen von Achraf Hakimi und Jadon Sancho für eine Wende zu sorgen, konnte sein Team nicht von der Lethargie befreien. Nur drei Minuten nach Wiederanpfiff beseitigte Kramaric mit seinem dritten Treffer alle Zweifel am Sieg seiner Mannschaft. Der Elfmetertreffer des Kroaten zum 4:0 nach Foul von Mats Hummels an Munas Dabbur sorgte beim BVB für endgültige Resignation. Nahezu ohne Gegenwehr ergaben sich die Dortmunder in ihr Schicksal und entgingen nur mit Glück einer noch höheren Niederlage.

So spielte die TSG: Baumann, Hübner (83. Bicakcic), Grillitsch, Posch, Skov (70. Zuber), Samassekou (83. Nordtveit), Kaderabek, Kramaric (70. Bruun Larsen), Rudy, Dabbur (56. Baumgartner), Bebou

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