Fussball-Fest in Sinsheim

1899 Hoffenheim schlägt den Hamburger SV in der Rhen-Neckar-Arena mit 5-1  

25.04.2010 UPDATE: 25.04.2010 17:59 Uhr 1 Minute, 51 Sekunden
Peters plädiert für mehr Geduld mit den Jugendspielern

1899 Hoffenheim schlägt den Hamburger SV in der Rhen-Neckar-Arena mit 5-1

Es war das Fussballspiel, auf das man in Hoffenheim so lange gewartet hat: 5:1 schicken die Hoffenheimer den seit nunmehr sieben Spielen sieglosen Hamburger SV durch Tore von Ibisevic (1., 11.), Obasi (31., 72.) und Salihovic (77.) zurück nach Hause und erinnerten damit nicht nur Dietmar Hopp an vergangene Tage, sondern beendeten auch noch eine beeindruckende Serie: seit dem 4. Oktober hatten die Hamburger kein Tor mehr in den ersten 20 Minuten kassiert.

Das letzte Mal als Hoffenheim nach 30 Minuten schon mit 3:0 gegen den Hamburger SV führte war noch im Carl-Benz-Stadion in Mannheim. Auch am 28.10.2008 war Hoffenheim von Beginn an überlegen. Nach dem Spiel wollte Hamburgs Verteidiger Joris Mathijsen damals wissen, was man den Hoffenheimern zu Essen gegeben hatte, damit sie so schnell und aggressiv auftreten konnten.

Die Frage blieb damals im Raum stehen. Im Jahr 2010 ist sie leicht zu beantworten: Grillgut aller Art. Am Freitag lud Trainer Ralf Rangnick seine Mannschaft nämlich zum Grillabend ein, danach ging es ins Kino in den Film "Invictus" über das südafrikanische Rugby-Team. Als in Sinsheim die afrikanischen Tröten, die Vuvuzelas, vor dem Spiel an die Fans verteilt wurden musste Rangnick schmunzeln: "Am Freitag waren wir in dem Film und heute wurden diese Tröten verteilt. Das hat die ganze Sache schon abgerundet." Teambuilding im großen Stil.

Der Trainer hatte gut lachen. Und wie Jan Schindelmeiser hinzufügte gab es "viele Facetten, die letztlich heute zum Erfolg führten." Die Hoffenheimer waren von Beginn an aggressiv, als Ibisevic nach 96 Sekunden einen Fehler von Mathijsen ausnutze und den Führungstreffer erzielte platzte der seit Monaten angestaute Knoten. Zentnerschwere Lasten waren Fans und Spielern abgefallen. "Im Gegensatz zu den letzten Wochen haben wir uns für unser Engagement belohnt und den Führungstreffer erzielt", stellte Jan Schindelmeiser fest. 

Und Ibisevic fügte überglücklich über seine zwei Tore und zwei Vorlagen hinzu: "Wir haben am Samstag die Spiele verfolgt und einigen ist schon die Last abgefallen, als der Abstieg auch theoretisch nicht mehr möglich war." Der Stürmer war das beste Beispiel dafür, dass der weggefallene Abstiegsdruck auch zur Entkrampfung beitrug. In der Vergangenheit vergab Ibisevic beste Chancen, am Sonntag blieb er ruhig und war am Ende der beste Hoffenheimer. "Es gibt keinen Ersatz als solche Erfolgserlebnisse. Die Mannschaft wurde dann vom Gefühl getragen", befand Jan Schindelmeiser.

Ein weiteres Signal des wiedererweckten Hoffenheimer Mannschaftsgeistes: zum ersten Mal seit Hoffenheim in der Rhein-Neckar-Arena spielt saß Ralf Rangnick nicht auf einer separaten Trainerbank in der Coaching-Zone, sondern bei seinen Ersatzspielern: "Wir wollten auch damit ganz klar signalisieren, dass wir uns genauso als Teil der Mannschaft sehen." Schindelmeiser ergänzt: "Manchmal sind es auch solche kleinen Zeichen, die einen neuen Reiz setzen."

"Leider etwas zu spät", so Jan Schindelmeiser, aber gerade noch pünktlich zu Dietmar Hopps 70. Geburtstag am Montag schaffte die Mannschaft die "Trendwende" und steht nun auf Rang 11 in der Tabelle. Mit dem haushohen Sieg ist aber auf der anderen Seite der ohnehin wackelige Trainerstuhl von Hamburgs Bruno Labbadia noch mehr ins Wanken geraten.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.