Audi-Standort Neckarsulm. Foto: dpa
Neckarsulm. (dpa-lsw) Audi streicht die Nachtschicht im schlecht ausgelasteten Werk Neckarsulm ab April komplett. "Das Marktumfeld macht eine Anpassung der geplanten Fahrweise in der A6/A7-Fertigung notwendig", sagte ein Sprecher am Mittwoch. Betroffen davon seien knapp 250 der 17.000 Mitarbeiter am Standort. Sie würden in anderen Bereichen eingesetzt. Die "Heilbronner Stimme" hatte am Mittwoch darüber berichtet.
Für die rund 61.000 Audi-Mitarbeiter in den beiden deutschen Werken Ingolstadt und Neckarsulm gilt eine Beschäftigungsgarantie bis 2025. Das Unternehmen verhandelt mit dem Betriebsrat derzeit über eine Verlängerung bis 2030, will aber auch Stellen sozialverträglich abbauen.
In Neckarsulm werden die Modelle A4 bis A8 und R8 gebaut. 2018 waren es jedoch insgesamt nur 186.000 Stück, die Werks-Kapazität beträgt 300.000. Zum Vergleich: Im neuen Audi-Werk in Mexiko liefen im vergangenen Jahr 173.000 SUV-Fahrzeuge des Modells Q5 vom Band.
"Jedem ist klar, dass es so nicht weitergehen kann", sagte der Neckarsulmer Betriebsratschef Rolf Klotz und forderte einen Akut-Plan. Auch in Ingolstadt liegt die Produktion weit unter der Produktionskapazität, eine der drei Nachtschichten wurde gestrichen.