Ludwigshafen

BASF will mit Maßnahmenpaket Explosionsrisiko senken

Noch ist das Unglück mit vier Toten bei der BASF vom vergangenen Jahr nicht vollständig aufgeklärt. Der Chemiekonzern kündigt allerdings nach ersten Ergebnissen aus Gutachten Maßnahmen an.

05.04.2017 UPDATE: 05.04.2017 10:56 Uhr 1 Minute, 1 Sekunde
Feuersäule

Bei der Explosion am 16. Oktober 2016 auf dem Gelände des Chemiekonzerns BASF  starben fünf Menschen. Archiv-Foto: Einsatzreport Südhessen

Ludwigshafen. (dpa) Auf die tödliche Explosion bei der BASF in Ludwigshafen vor rund einem halben Jahr will der Chemiekonzern mit einem Maßnahmenpaket reagieren. Das Risiko von Verwechslungen bei Arbeiten an Rohrleitungen solle unter anderem mit einer verbesserten Methode der Kennzeichnung gesenkt werden, teilte der Chemiekonzern am Dienstag in Ludwigshafen mit. Bei Schneidearbeiten solle nur noch mit funkenarmen Werkzeugen gearbeitet werden, um eine mögliche Entzündung austretender Stoffe zu vermeiden. Das Explosionsrisiko überirdisch verlegter Rohrleitungen solle unterer anderem mit feuerbeständiger Isolierung der Pipeline gesenkt werden.

Bei der Explosion im Oktober 2016 sind vier Menschen ums Leben gekommen. Noch immer liegt ein Mitarbeiter im Krankenhaus. Das teilte eine Sprecherin des Chemieunternehmens auf Anfrage mit. Der Feuerwehrmann ist einer von 29 Menschen, die bei der Explosion mit nachfolgendem Brand am 17. Oktober 2016 verletzt wurden.

Die Verbesserungsvorschläge ergeben sich laut BASF aus den Ergebnissen mehrerer Teilgutachten, die vorliegen. Die bisherigen Ergebnisse von Untersuchungen zum Stand der Technik vor dem Störfall und zum Notfallmanagement hätten bisher keine Defizite identifiziert, die Ursache für den Unfall gewesen wären. Die Störfall-Gutachten lieferten wertvolle Hinweise, "die wir in unser Konzept zum Wiederaufbau einfließen lassen werden", sagte Werksleiter Uwe Liebelt.

Nach Einschätzung der Ermittler kam es zu dem Unglück, als ein Mitarbeiter einer Fremdfirma versehentlich eine falsche Rohrleitung anschnitt. Der Beschuldigte schweige weiter zu den Vorwürfen, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt in Frankenthal, Hubert Ströber. Mehr könne er derzeit noch nicht sagen. Es stünden noch Gutachten aus.

Die BASF will ihr Konzept für die Verbesserungsvorschläge und den Wiederaufbau des Rohrgrabens am Unfallort bald der zuständigen Behörde, der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, vorlegen.

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