TSG Hoffenheim

Fünf Tage als Zäsur

Nach der ungewöhnlich kurzen Winterpause hofft die TSG Hoffenheim, mit dem Heimspiel gegen Freiburg die Aufholjagd zu beginnen

01.01.2021 UPDATE: 02.01.2021 06:00 Uhr 2 Minuten
Ein paar ruhigere Tage durfte auch Sebastian Hoeneß im Kreise der Familie verbringen, seit Anfang der Woche dreht sich aber auch beim „Hoffe“-Coach wieder alles um den Ball. Foto: APF

Von Nikolas Beck

Heidelberg. Vor dem ersten Spiel des Jahres blickte Sebastian Hoeneß über den Tellerrand hinaus. "Hoffentlich können wir alle bald wieder Lust am Leben haben und Gesellschaft erleben", sagte der Trainer der TSG Hoffenheim, als er auf den Beginn der Corona-Impfungen angesprochen wurde. Eine Sonderbehandlung der Fußballprofis erwarte und wünsche sich Hoeneß, dessen Team wie kein anderes in der Bundesliga von Covid-19 betroffen war, ausdrücklich nicht. Aber er freue sich auf den Tag, an dem "wir alle wieder die Dinge machen können, die uns Spaß machen".

Besonders viel Freude bereitet es einem Fußballtrainer naturgemäß, Spiele zu gewinnen. Und ein Sieg im Heimspiel an diesem Samstag gegen den SC Freiburg (15.30 Uhr/Sky) ist auch dringend vonnöten. Rang zwölf mit aktuell 15 Zähler aus 13 Partien ist nicht das, was man sich beim Europapokal-Teilnehmer aus dem Kraichgau vorstellt. Die "Winterpause", die diesmal überschaubare fünf Tage Urlaub umfasste, mag kurz gewesen sein. Für Hoeneß und "Hoffe" soll sie dennoch eine Zäsur darstellen.

Hatte man in den vergangenen Wochen erst mit Verletzungen und Wehwehchen, dann mit dem Virus und zuletzt mit der einen oder anderen Schiedsrichterentscheidung sowie dem fehlenden Spielglück zu hadern, soll 2021 alles besser werden. Eine Aufholjagd muss her. Hoeneß formuliert es so: "Wir wollen unseren kleinen Aufschwung in der Liga nach dem Sieg in Gladbach fortsetzen."

Hintergrund

Enges Duell

Hoffenheim gegen Freiburg ist traditionell ein offenes Spiel. In der Ligahistorie trennte man sich in bislang 20 Duellen neunmal mit einem Remis. Sechsmal jubelte der SC, fünfmal die TSG. Zehn der insgesamt elf Siege feierte der

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Enges Duell

Hoffenheim gegen Freiburg ist traditionell ein offenes Spiel. In der Ligahistorie trennte man sich in bislang 20 Duellen neunmal mit einem Remis. Sechsmal jubelte der SC, fünfmal die TSG. Zehn der insgesamt elf Siege feierte der jeweilige Klub mit maximal zwei Toren Differenz.

Heißer Kampf

Christian Streich hat seine Schützlinge gewarnt: "Wir müssen höllisch aufpassen", sagte der SC-Trainer: "Hoffenheim ist individuell sehr gut aufgestellt und spielt auch sehr aggressiv. Da kann es richtig wehtun." Man werde sich auf jeden Fall auf einen "heißen Kampf einstellen" müssen.

Rudys Jubiläum

TSG-Rekordspieler Sebastian Rudy steht vor einem besonderen Spiel. Ein Einsatz gegen Freiburg wäre sein insgesamt 300. Bundesligaspiel – und das 237. im TSG-Trikot. nb

So könnten sie beginnen

Hoffenheim: Baumann - Akpoguma, Adams, Vogt, Sessegnon - Rudy, Samassekou - Skov, Kramaric, Baumgartner - Dabbur.

Freiburg: Müller - Lienhart, Schlotterbeck, Gulde - Schmid, Santamaria, Höfler, Günter - Sallai, Demirovic, Grifo.

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Der 38-Jährige war sichtlich darum bemüht, Optimismus auszustrahlen vor dem Duell mit den Breisgauern. "Die Jungs machen einen guten Eindruck, die mentale Frische ist da", sagte Hoeneß und sprach mit einem Augenzwinkern davon, dass seine Schützlinge schließlich so erholt wie lange nicht mehr ins Spiel gehen könnten.

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Bei ihm selbst sei das Abschalten während der Weihnachtstage etwas schwieriger gewesen. Die Pokal-Pleite nach Elfmeterschießen zwei Tage vor Heiligabend gegen Zweitligist Fürth war der Besinnlichkeit jedenfalls nicht zuträglich.

Dafür seien die vergangenen Tage umso ergiebiger gewesen. Es kam schließlich nicht allzu oft vor, dass der Hoffenheimer Übungsleiter eine ganze Trainingswoche Zeit hatte, seine Elf auf einen Gegner einzustimmen. "Das hat sich super angefühlt", freute sich der gebürtige Münchner darüber, dass er "Inhalte vermitteln, Belastungsspitzen setzen und ausgiebig taktisch arbeiten" konnte.

Die Fortschritte, die er von seiner Elf am Samstag und in den darauffolgenden Partien sehen will, sind klar formuliert: "Einfach besser werden vor dem gegnerischen und unserem eigenen Tor." Und "Stabilität in allen Bereichen, auch personell" steht ganz oben auf Hoeneß’ Prioritäten-Liste.

Diesbezüglich ereilten ihn aus der medizinischen Abteilung aber keine guten Nachrichten: Neben den Langzeitverletzten Ermin Bicakcic, Benjamin Hübner und Kostas Stafylidis fallen auch die Mittelfeldstrategen Dennis Geiger und Florian Grillitsch aus. Geiger bereitet eine Oberschenkelverletzung aus der Vergangenheit wieder Probleme, Grillitsch hat seine Bauchmuskelzerrung aus dem letzten Ligaspiel 2020 in Gladbach noch nicht auskuriert. "Auch für Pavel Kaderabek kommt das Spiel zu früh", erklärte Hoeneß, dem zusätzlich die Abwehrmänner Stefan Posch (Gelbsperre) und Havard Nordtveit fehlen werden.

Einmal mehr profitiert Hoeneß also vom breiten Kader, der 31 Profis umfasst. In der momentanen Wechselperiode werde man zwar "Augen und Ohren offen halten", aktuell sei aber "nichts heiß". Wahrscheinlicher als ein Neuzugang ist wohl der eine oder andere Abgang. Joshua Brenet oder Jacob Bruun Larsen kämen für ein Leihgeschäft infrage.

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