Hoffenheim gegen Dortmund

Ein Versprechen für die Zukunft

Ausgerechnet "Hoffes" Ishak Belfodil avanciert mit zwei Treffern zum Mann des Tages

10.02.2019 UPDATE: 11.02.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 43 Sekunden

Der Moment, in dem der Wahnsinn perfekt war: Ishak Belfodil (rechts) köpft zum 3:3 für die TSG Hoffenheim ein, nachdem Dortmund bereits 3:0 geführt hatte. Foto: imago

Von Nikolas Beck

Dortmund. Fußball kann ungerecht sein. Mit einem fatalen Fehlschuss in der Nachspielzeit kostete Ishak Belfodil der TSG Hoffenheim Ende September beim 1:1 gegen Dortmund zwei Punkte. Am Samstag traf der Stürmer im Rückspiel gegen eben jene Borussia sogar doppelt - und wurde dafür nur mit einem Punkt belohnt.

"Ich glaube nicht, dass er daran noch gedacht hat", sagte Hoffenheims-Keeper Oliver Baumann über die damalige Slapstick-Einlage, als der Algerier frei aus zwei Metern den Ball nicht im Tor unterbrachte. "Aber es freut mich sehr für ihn, denn er hat keine einfache Zeit bei uns gehabt", berichtete Baumann, "er hat aber im Training immer seine Qualitäten gezeigt. Ein richtig guter Spieler und total wichtig für uns."

Belfodils Tore zum 1:3 und 3:3 waren zwar immerhin die Pflichtspieltreffer sechs und sieben für den 27-Jährigen, der im vergangenen Sommer für fünfeinhalb Millionen Euro von Standard Lüttich nach Hoffenheim gewechselt war. Wirklich glücklich ist Belfodil, der in seinem zehnten Profijahr bei seinem neunten Klub unter Vertrag steht, und dem daher der Ruf eines Wandervogels vorauseilt, auch im Kraichgau bislang noch nicht geworden. Und auch nach seinen jüngsten Heldentaten, die den schwarz-gelben Stimmungstempel verstummen ließen - wirkte Belfodil überraschend griesgrämig. "Ich muss heute nichts sagen", lehnte der Doppelpacker in der so genannten Mixed-Zone jedes Gesprächsangebot dankend ab.

Man muss also kein Prophet sein, um zu erahnen, dass für Belfodil trotz seiner beiden Treffer die Hoffenheimer Welt noch keine heile ist. TSG-Manager Alexander Rosen jedenfalls glaubt, dass die beste Zeit im "Hoffe"-Trikot dem ehemaligen französischen U-Nationalspieler noch bevorsteht. "Super", habe Rosen der Auftritt des zur zweiten Halbzeit für Andrej Kramaric eingewechselten Belfodils gefallen: "Der Kerl hat brutale Qualitäten, er hat einen Körper wie ein Ochse, er ist schnell und er kann kicken und dribbeln." Letzteres übertreibe er manchmal zwar, so Rosen, aber heute sei er einfach da gewesen. Der Manager ist sich sicher: "Das, was er auch heute wieder angedeutet hat, ist schon auch ein Versprechen auf mehr in der Zukunft."

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Am Abend meldete sich der immer etwas schüchtern wirkende zweifache Familienvater immerhin über die sozialen Netzwerke zu Wort: "Super Teamspirit, gut gemacht, Jungs." Davon gab’s von einem Großteil seiner Mitspieler den virtuellen Daumen nach oben.

Der Fehlschuss aus dem Hinspiel läutete für Belfodil schwierige Monate ein. Geplagt von einigen Wehwehchen, dazu auch mal eine Suspendierung, weil er eine Videoeinheit verpasst hatte - dauerhaft in die erste Elf konnte sich der 1,91 Meter große Stürmer bislang noch nicht spielen. Nun hofft ganz Hoffenheim, dass das Rückspiel der Startschuss für eine bessere Zeit des Neuzugangs sein wird. Und Ishak Belfodil der TSG Hoffenheim künftig mit seinen Toren mehr Punkte bringen als er sie durch seine Fehlschüsse kosten wird.

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