1899 Hoffenheim

Gladbach weckt schmerzvolle Erinnerungen

Im Hinspiel beendeten die Fohlen Hoffenheims Heimserie - Nun steht ein "Sechs-Punkte-Spiel" an - Nagelsmann muss umbauen

15.03.2018 UPDATE: 16.03.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 53 Sekunden

Abschied auf Zeit: Nach seiner Verletzung gegen Wolfsburg verlässt Hoffenheims Dennis Geiger das Feld und wird Julian Nagelsmann in dieser Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. Foto: APF

Von Nikolas Beck

Zuzenhausen. Nein, auch ein Sieg gegen Borussia Mönchengladbach zählt nicht mehr als gegen jeden anderen Bundesligisten. Dennoch wundert es Julian Nagelsmann, den Trainer der TSG 1899 Hoffenheim nicht, dass etwa Rechtsverteidiger Pavel Kaderabek unlängst den Auftritt am Niederrhein (Samstag, 15.30 Uhr/Sky) als "Sechs-Punkte-Spiel" bezeichnete. Im Kampf um die Europapokalplätze liegt "Hoffe" als Siebter drei Zähler vor der Borussia auf Rang neun. "Mir ist der Begriff bewusst, ich bin aber kein großer Freund davon", sagte Nagelsmann gestern Vormittag während der Pressekonferenz: "Wir können mit einem Sieg den Abstand zu Gladbach vergrößern und unseren Platz festigen, das ist erstrebenswert - dennoch werden wir, trotz eines Sieges, wahrscheinlich keine sechs Punkte bekommen."

Die Erinnerungen an das Hinspiel schmerzen all jene, die es mit Hoffenheim halten. Ende Oktober drehte Mönchengladbach die Partie, nachdem Kerem Demirbay die Hausherren in der Sinsheimer Arena in Front gebracht hatte, siegte am Ende mit 3:1. Es war die erste Schlappe der TSG nach davor 22 ungeschlagenen Spielen vor heimischem Publikum. Und es war ein "Spiegelbild der Hinrunde", ärgerte sich Nagelsmann. Weil sich seine Elf in den ersten 30 dominanten Minuten zu wenige Gelegenheiten erarbeitet und nur ein Tor erzielte, konnten die "Fohlen" nach der Pause "bei vier Großchancen dreimal eiskalt zuschlagen".

Im Saisonverlauf des Gegners sieht Nagelsmann Parallelen zum eigenen. Nach einem guten Start habe das Team von Trainer Dieter Hecking zurzeit "ähnlich wie wir eine kleine Delle". Man selbst sei gerade am "Rande des Tals" sagt Nagelsmann mit frischem Selbstbewusstsein nach sechs Punkten aus den letzten beiden Spielen: "Und ich bin mir sicher, dass auch Gladbach da rauskommen wird - vielleicht lassen sie sich aber ja noch einen Spieltag Zeit."

Die großen Verletzungssorgen der Gladbacher möchte Nagelsmann nicht als Vorteil für das eigene Team verbuchen. Er sei schließlich gerade die voraussichtliche Startelf der Borussia durchgegangen und habe "händeringend versucht, einen schlechten Spieler zu finden - den gibt es nicht." Zumal auch Nagelsmann in der Mittelfeldzentrale verletzungsbedingt umbauen muss: Neben dem schon länger fehlenden Demirbay werden Dennis Geiger und voraussichtlich auch Lukas Rupp ausfallen. Während für den 19-Jährigen nach einer Sehnenverletzung im Oberschenkel die Saison gelaufen ist, plagen Dauerläufer Rupp Wadenprobleme. Robert Zulj könne nach einem "Schlag auf den Spann" aber mitwirken.

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Wie Nagelsmann die Ausfälle kompensieren will, wird der 30-Jährige wohl schon im Kopf haben. Kundtun wollte er es freilich noch nicht. Genauso wie die taktische Marschroute. Die beiden Siege in Augsburg (2:0) und gegen Wolfsburg (3:0) gelangen mit einer etwas defensiveren Herangehensweise und weniger Ballbesitz als der jeweilige Gegner, eigentlich untypisch für das spielstarke Hoffenheim. "Wir wollen es auch gegen Gladbach variabel halten, etwas anders verteidigen als zuletzt", sagte Nagelsmann und grinste: "Ich werde dem Dieter jetzt aber auch nicht alles verraten, was wir vorhaben."

Im "Kampf um Europa" lässt man sich eben ungern in die Karten schauen. Es sei ein "großer Ansporn, sich zum zweiten Mal hintereinander fürs internationale Geschäft zu qualifizieren", so der TSG-Trainer. Ein Sieg im "Sechs-Punkte-Spiel" kann da nur helfen. Selbst wenn es dafür nur drei Punkte gibt ...

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