Die TSG ist wieder gut im Europacup-Rennen
Mit dem Sieg in Mainz hat sich Hoffenheim im Kampf um ein Ticket für die Europa League zurückgemeldet

Von Andreas Schirmer
Mainz. (dpa-lsw) Die TSG 1899 Hoffenheim ist wieder gut im Rennen um einen Europa-League-Platz. Trainer Alfred Schreuder sträubte sich jedoch energisch, nach dem 1:0 (1:0) beim FSV Mainz 05 die Rückkehr auf die europäische Bühne als Ziel auszugeben. "Nein, dass finde ich nicht", antwortete er barsch auf eine entsprechende Frage. "Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis." Dabei gewannen die Kraichgauer das zweite Bundesligaspiel hintereinander nach zuvor sieben sieglosen Partien. Sie stehen nun punktgleich hinter dem VfL Wolfsburg auf dem siebten Tabellenplatz.
Allerdings fiel der Erfolg am Samstag glücklich aus, wie Schreuder einräumte. "Mainz war ein starker Gegner. Vielleicht hätten sie mehr verdient. Wir waren die Glücklicheren", bekannte der Niederländer ehrlich. Dennoch war er stolz, "wie die Mannschaft sich rein gehauen" habe. "Das gibt ein gutes Gefühl."
Die Chance, dass die Hoffenheimer nach der langen Durststrecke nun doch noch Kurs auf Europa nehmen, stehen nicht schlecht. Das Restprogramm mit Partien gegen Fortuna Düsseldorf, RB Leipzig, FC Augsburg, Union Berlin und Borussia Dortmund bietet Potenzial, weiter ordentlich zu punkten. Dass davon drei der fünf Spiele auswärts stattfinden, ist eher ein Vorteil: Mit dem sechsten Auswärtssieg stellte die TSG den Bundesliga-Saisonrekord ein.
Im Gegensatz zum Trainer verhehlen die Spieler nicht, wohin sie im Endspurt der Fußball-Bundesliga streben. "Wir wollen in der Tabelle noch weiter nach vorne und werden uns jedes Spiel reinhauen", sagte Ihlas Bebou, der in der 43. Minute den Siegtreffer erzielte. Auch Mittelfeldspieler Sebastian Rudy richtet den Blick nach oben: "Es war wichtig, den Sieg zu holen, denn wir wollten oben dranbleiben."
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Die Mainzer machten es den Kraichgauern allerdings äußerst schwer, bis der "Dreier" eingefahren war. "Wir sind überglücklich, dass wir gewonnen haben", sagte Torwart Oliver Baumann. "Die erste Hälfte war verrückt und definitiv ging es auch rustikal zur Sache."
Dazu gehörte, dass sein Mainzer Kollege Florian Müller einen Foulelfmeter von Steven Zuber (26.) parierte, 05-Stürmer Robin Quaison (30.) nur den Innenpfosten traf und ausgerechnet Bebou nur sechs Minuten nach seiner Einwechslung das 1:0 gelang. "Es war ein intensives Spiel", urteilte Schreuder. "Es war unglaublich schade, dass es ohne Zuschauer gewesen ist. Sonst wäre es ein Topspiel geworden."
Noch kein spitzenmäßiges, aber ein gutes Spiel in der Viererkette machte sein niederländischer Landsmann Melayro Bogarde, der zwei Tage vor dem 18. Geburtstag sein Bundesligadebüt geben durfte. "Das gibt Vertrauen in die Zukunft", sagte Schreuder. Da Bogarde bereits nach zwölf Minuten eine Gelbe Karte erhielt, nahm ihn der Coach zur Halbzeit allerdings aus dem Spiel, um den Debütanten vor einem möglichen Platzverweis zu schützen. Der hätte Bogarde die Premiere nämlich verdorben.