Hoffenheim besiegt Mainz

"Großes Kompliment an die Kabine" (Update)

Trotz eines verschossenen Elfmeters gewinnt die TSG Hoffenheim mit 1:0 (1:0) gegen Mainz 05 - Europa-League-Quali jetzt wieder in Reichweite

30.05.2020 UPDATE: 30.05.2020 17:17 Uhr 4 Minuten, 31 Sekunden
Alfred Schreuder vor dem Spiel, Foto: APF​

Mainz. (nb/pami/dpa) Mit dem zweiten Sieg nach dem Bundesliga-Neustart hat sich die TSG 1899 Hoffenheim im Kampf um die internationalen Plätze wieder in Stellung gebracht. Am Samstagmittag gewann die Mannschaft von Trainer Alfred Schreuder mit 1:0 (1:0) bei Mainz 05 und rückt damit nah an Tabellenplatz Sechs. Die Stimmen zum Spiel:

Alfred Schreuder (Trainer 1899 Hoffenheim): "Es war ein intensives Spiel und unglaublich schade, dass es ohne Zuschauer stattfinden musste. Mit der Stimmung, die hier in Mainz normalerweise herrscht, wäre das ein Topspiel gewesen. Meine Jungs hatten eine super Haltung heute, wollten das Spiel unbedingt gewinnen. In der ersten Halbzeit haben wir richtig guten Fußball gespielt. Nach der Pause zumindest diszipliniert gekämpft und gut gegen den Ball gearbeitet. Mit Ball haben wir es dann nicht mehr gut gemacht, sogar richtig schlecht. Mainz war ein richtig starker Gegner, hätte vielleicht ein bisschen mehr verdient gehabt. So wie wir vor einer Woche in Paderborn. So ist das im Fußball manchmal, das kann man nicht erklären. Wir waren in der zweiten Halbzeit die Glücklicheren, aber ich bin stolz auf die Jungs, auch auf die Einwechselspieler. Großes Kompliment an die Kabine. Heute hat man gesehen, dass man am Ende auch belohnt wird, wenn man immer hart arbeitet."

Achim Beierlorzer (Trainer FSV Mainz 05): "Es ist enttäuschend, dass wir hier heute ohne Tor rausgehen, denn meine Mannschaft hat auch von der Mentalität her ein sehr gutes Spiel gemacht. Bei Baumanns Einschreiten gegen Awoniyi muss es einen Elfmeter für uns geben. Ein Torwart, der aus seinem Tor rauskommt und von hinten in einen Spieler reingrätscht - und den Ball nicht spielt, der muss mit einem Elfmeter bestraft werden."

Ihlas Bebou (Torschütze zum 1:0): "Wir haben immer versucht nach vorn zu spielen und hatten auch Tormöglichkeiten. Wir haben auch in den Spielen, die wir nicht gewinnen konnten, sehr viel investiert, aber haben die Tore nicht erzielt. Diesmal war es umgekehrt, Mainz hat viel unternommen, war aber nicht erfolgreich. Wir haben stark gekämpft und gegen Mainz dagegengehalten. Der Sieg ist natürlich enorm wichtig für uns. Wir wollen in der Tabelle noch weiter nach vorne. Wir haben die Chance, jedes Spiel zu gewinnen, ob wir es schaffen, liegt allein an uns. Wir wollen uns in jedes Spiel voll reinhauen."

Oliver Baumann (Kapitän TSG 1899 Hoffenheim): "Wir sind zufrieden, haben nach dem Sieg gegen Köln nachgelegt. Wir haben den gleichen Charakter und die gleiche Mentalität gezeigt wie gegen Köln. Das war unsere Vorgabe, die Mindestvoraussetzung haben wir in der Defensive erfüllt und sind endlich ohne Gegentor geblieben. Wir sind überglücklich, dass wir gewonnen haben. Die erste Hälfte war verrückt und definitiv ging es auch rustikal zur Sache, aber wir brauchen einfach auch den Kampf, um Punkte holen zu können. Der Einsatz und der Wille waren top."

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Sebastian Rudy (TSG 1899 Hoffenheim): "Es war heute wichtig, den Sieg zu holen, denn wir wollten oben dranbleiben. Uns interessieren jetzt nur die einzelnen Spiele, was dann am Ende dabei rauskommt, werden wir sehen. Die Mainzer hatten zwei, drei gute Möglichkeiten, wir hatten auch zwei, drei in der zweiten Hälfte. Es war ein kämpferisch starkes Spiel von beiden Seiten. Wir haben nicht so viel zugelassen, standen hinten gut, haben alles drangesetzt, drei Punkte nach Hause mitzunehmen."

Havard Nordtveit (TSG 1899 Hoffenheim): "Wir haben alles gegeben. Am Ende war es ein kampfbetontes Spiel, genauso wie wir Skandinavier es lieben. Vor allem in der ersten Hälfte war es fußballerisch gut von uns. Am Ende haben wir uns den Sieg erkämpft. Es war sehr schwierig in der zweiten Hälfte, aber der Erfolg fühlt sich sehr gut an."

Taiwo Awoniyi (FSV Mainz 05): "Für mich war das zu 100 Prozent ein Elfmeter. Er (Oliver Baumann) berührt mich leicht und bringt mich zu Fall, den Ball hat er aber nicht gespielt. Das Ergebnis ist heute für uns alle sehr enttäuschend. Wir haben einfach unsere Chancen nicht genutzt, das hat uns um den Sieg gebracht."

Daniel Brosinski (FSV Mainz 05): "Wir haben stark angefangen und uns auch Chancen herausgespielt. Eigentlich müssen wir mit einem 2:1 oder 3:1 in die Pause gehen, das wäre verdient gewesen. Stattdessen sind wir über weite Strecken des Spiels einem Rückstand hinterhergerannt, da ist es in unserer jetzigen Situation natürlich schwer, noch mal zurückzuschlagen. Dem nicht gegebenen Tor brauchen wir nicht hinterherzutrauern, das bringt nichts. Wir hatten genug andere Chancen, die wir hätten machen können."

Update: Samstag, 30. Mai 2020, 21.13 Uhr


Mainz. (pami/dpa) Die TSG 1899 Hoffenheim kommt den Europa-League-Plätzen immer näher, der FSV Mainz 05 rutscht hingegen der Abstiegszone der Fußball-Bundesliga bedrohlich entgegen. Die Rheinhessen blieben am Samstag mit dem 0:1 (0:1) gegen die Hoffenheimer auch im vierten Geisterspiel nach dem Neustart der Saison ohne Sieg. Nach dem zweiten Sieg in Serie sind die Gäste aus dem Kraichgau indes auf Kurz Europa. Ihlas Bebou (43.) sorgte kurz vor der Pause für entsscheidenden Treffer für die TSG.

Nach der letzten 0:5-Heimpleite gegen RB Leipzig wollten sich die Mainzer auch vor leeren Rängen nicht wieder vorführen lassen. Allerdings wären alle guten Absichten schnell Makulatur gewesen, wenn nicht 05-Torwart Florian Müller mit einer Glanzparade früh den Rückstand verhindert hätte. Mit der Faust lenkte er den platzierten Freistoß von Robert Skov (7.) aus 18 Metern über die Latte.

Die einsatzfreudigen Gäste - sie mussten ohne den aus privaten Gründen vor der Partie abgereisten Pavel Kaderabek auskommen - machten weiter Druck, aber die Platzherren versteckten sich nicht und hatten ebenfalls ihre Möglichkeiten. Nach einem Eckball war Jean-Philippe Mateta (24.) per Kopf zur Stelle. Dabei prallte der Ball von Robin Quaison ungewollt, aber nicht ganz ungefährlich in Richtung Tor von 1899-Keeper Oliver Baumann.

Keine zwei Minuten später konnten sich die Mainzer erneut bei Schlussmann Müller bedanken, der einen schlecht geschossenen Foulelfmeter von Steven Zuber parierte. Zuvor war der fast durch gepreschte Christoph Baumgartner von Ridle Baku und Alexander Hack in die Zange genommen worden.

Nach dieser vergebenen Führungschance hatten die Hoffenheimer Glück, nun nicht selbst ins Hintertreffen zu geraten. In der 34. Minute traf Quaison mit einem Freitstoß aus gut 20 Metern nur den Pfosten. Und in der 40. Minute kam eine Hereingabe von Baku zu dem freistehenden Taiwo Aiwonyi, der einen Meter vor dem Tor mit dem Fuß über den Ball rutschte.

Die Serie der vergebenenen hochkarätigen Chancen setzte auf der Gegenseite Skov fort, der allein auf Torwart Müller zulief und links vorbeizog. Besser macht es kurz danach Bebou. Nur sechs Minuten nach seiner Einwechslung setzt er sich gegen zwei Mainzer durch und traf.

Auch nach dem Wiederanpfiff ging es munter weiter mit. 05-Trainer Achim Beierlorzer wechselte in Karim Onisiwo, Levin Öztunali und Daniel Brosinski gleich drei frische Kräfte ein, um das Spiel noch zu drehen.

In der 60. Minute schien es schon gelungen zu sein: Awoniyi drückte den Ball über die Torlinie, doch Schiedsrichter Sascha Stegemann erkannte den Treffer nicht an, obwohl auf der Anzeigetafel schon das 1:1 angezeigt wurde. Keeper Baumann war zuvor gefoult worden. Es ging turbulent weiter. Vier Minuten später forderten die Mainzer nach einem vermeintlichen Foul an Baku einen Strafstoß, doch Baumann hatte den 05-Profi gar nicht zu Fall gebracht. Am Ende blieb es bei einem auch glücklichen Sieg der Hoffenheimer.

So spielte die TSG:

Baumann, Zuber (46. Bicakcic), Nordtveit, Posch, Bogarde (46. Akpoguma), Samassekou, Rudy, Baumgartner (86. Geiger), Bruun Larsen (38. Bebou), Skov, Dabbur (72. Beier)

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