Nagelsmann in aller Munde

Der erste Befreiungsschlag ist geglückt. Mit 3:2 rang die TSG Hoffenheim am Samstagmittag den FSV Mainz 05 nieder und stellte damit den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze her. Für Kevin Volland, der das 2:1 durch Mark Uth vorbereitet hatte, war es "nicht selbstverständlich, dass wir in dieser Phase nach einem Rückstand so zurückkommen. Es war eine Superleistung von allen." Den Sieg habe man sich schlichtweg erkämpft. "Man sieht, dass sich jeder zu 100 Prozent mit der Spielweise identifizieren kann. Nach vorne merkt man, dass es klappt. Hinten haben wir natürlich die eine oder Chance zugelassen, aber das ist denk ich normal. Grundsätzlich hatten wir aber mehr Chancen als Mainz", beurteilte er das Spiel gegen die 05er. Für den Kapitän der deutschen U21-Nationalmannschaft hat der neue TSG-Trainer Julian Nagelsmann schon jetzt einen großen Einfluss auf die Mannschaft. "Er gibt uns wieder Selbstvertrauen und den Mut, dass wir so spielen sollen, wie wir trainiert haben. Wenn wir dranbleiben kommen wir da unten auch wieder raus."

 

Doppeltorschütze Mark Uth hatte es bisher nicht leicht im Kraichgau. Nur viermal war er bislang in der Startelf gestanden. Deshalb sei es für ihn "ein schönes Gefühl" gewesen, "zwei Tore zu erzielen und zu gewinnen. Das war ein Schritt von vielen." Die Partie bewertete er ähnlich wie sein Kollege Kevin Volland. "Wir haben von Anfang an Druck gemacht und offensiv verteidigt. Dadurch hatte Mainz große Probleme im Spielaufbau." Nun hofft er, dass der Knoten im Team geplatzt ist. "Der Trainer bereitet uns gut vor, diesmal hat es gefruchtet. Er hat einen großen Anteil am heutigen Erfolg. Jetzt fahren wir nach Dortmund und schauen, was dort möglich ist." Zu Beginn der Saison sei es für ihn "eine Umstellung gewesen in die Bundesliga zu wechseln. Da habe ich ein bisschen gebraucht. Nun hoffe ich, dass es so gut weitergeht."

 

"Wir haben uns endlich mal belohnt für den Aufwand, den wir betrieben haben", sagte TSG-Manager Alexander Rosen nach der Partie. "Wir haben ein sehr gutes Bundesligaspiel gegen einen sehr selbstbewussten Gegner gesehen – mit einem verdienten Sieger. Mich hat der Auftritt der Mannschaft beeindruckt. Sie hat aggressiv und mit Leidenschaft gespielt. Auch die Stimmung im Stadion war sehr gut." Den Einfluss Nagelsmanns auf den Sieg kann er nicht genau beziffern. "Ich war nach der Verpflichtung gelassen, weil ich Julian und seine Kompetenz kenne. Man sieht seinen Einfluss auf die Mannschaft jeden Tag, aber man muss es immer mit Punkten untermauern. Das ist jetzt zum zweiten Mal in Folge passiert." Er habe mittlerweile das Gefühl, "dass die offensive Spielweise auf die Jungs passt. Mitentscheidend sind aber auch die Köpfe der Spieler. Da fehlen oft Kleinigkeiten und das muss uns jetzt Stärke und Vertrauen geben."