Von Ronny Ding
Mannheim. Es ist die wohl derzeit härteste Nuss, auf die der SV Waldhof am Samstag um 14 Uhr im Carl-Benz-Stadion trifft. Denn die SpVgg Unterhaching hat als einziges Team in der 3. Liga erst eines der 14 Saisonspiele verloren. Dass es trotzdem nicht ganz zur Tabellenführung reicht, ist allein der Tatsache geschuldet, dass man in den letzten vier Partien nur jeweils einen der drei möglichen Punkte erringen konnte. Drei der vier unentschieden ausgegangenen Spiele endeten dabei torlos. Nur mit einem einzigen Sieg mehr stünden die Bayern auf dem Platz an der Sonne.
Das gute Abschneiden der SpVgg ist für Waldhof-Trainer Bernhard Trares keine Überraschung. "Das ist eine erfahrene Mannschaft, die weiß, wie man in der Liga spielen muss, um erfolgreich zu sein. Durch den Börsengang des Vereins haben sie jetzt auch genug Geld eingesammelt, um das Ziel 2. Liga anzugehen", zählt der Bensheimer die SpVgg zu den Topfavoriten auf den Aufstieg. Mit nur 19 erzielten Treffern gehört die SpVgg allerdings zu den angriffsschwächsten Mannschaften der Liga, nur fünf Teams haben noch seltener getroffen. Prunkstück ist zweifelsohne die Abwehr, hier stehen die Hachinger unter den besten drei Teams.
Diese Abwehr zu knacken wird eine große Aufgabe für den SVW. Einmal mehr hofft man deshalb im blauschwarzen Lager auf den Knalleffekt bei Kevin Koffi. Nach dreizehn Spieltagen wartet der Ivorer, im letzten Jahr mit 19 Kisten Torschützenkönig der Regionalliga, immer noch auf sein erstes Erfolgserlebnis. "Für uns ist wichtig, dass er gut spielt. Dass der Ball im letzten Heimspiel gegen Halle von der Unterkante der Latte wieder ins Feld zurücksprang, war eben auch Pech", vermeidet es Trares aber tunlichst, seinen Angreifer unnötig unter Druck zu setzen. Stattdessen wünscht er sich, dass seine Spieler mehr Standardsituationen erzwingen. "Die Flanken von außen in den Strafraum müssen besser kommen, Wenn daraus kein Tor erzielt wird, sollte doch wenigstens noch ein Eckball herausspringen", gibt er seinen Schützlingen mit auf den Weg. Keinen Vorwurf gab es dagegen an Dorian Diring wegen seines verschossenen Elfmeters. "Die Reihenfolge der Schützen haben wir festgelegt. Dorian wird auch den nächsten Elfer wieder schießen, wenn er sich sicher fühlt", stellt sich Trares hinter den Elsässer.
Aufgrund der weiterhin sehr dünnen Personaldecke bleibt für den Trainer die Auswahl für die Startformation übersichtlich. Durch den Ausfall von Max Christiansen, der nach seiner Ampelkarte am Montagabend beim Spiel in München zum Zuschauen verdammt ist, muss der 54-Jährige sein Team im defensiven Mittelfeld zwangsläufig umbauen. Wird die Position eins zu eins ersetzt, dann rückt Benedict dos Santos in die Startelf. Eine weitere Möglichkeit wäre für den Trainer, Marcel Seegert oder Kevin Conrad in das Mittelfeld zu beordern, dann könnten Mete Celik oder Marcel Hofrath die Linksverteidigerposition einnehmen. Verletzungsbedingt verzichten muss Trares neben den Langzeitausfällen zumindest im Spiel gegen die Münchner Vorstädter auf Arianit Ferati. Der Außenstürmer knickte im Training um und hat sich ein Band angerissen. Um den negativen Lauf mit zuletzt drei sieglosen Heimspielen und nur einem Punkt zu stoppen, müssen es andere richten.