Hoffenheim wird Favoritenrolle gerecht
Die TSG siegt zum Pokalauftakt mit 4:0 beim Drittligisten Hansa Rostock. Joker Max Moerstedt trifft dabei gleich zweimal.

Rostocks Jan Mejdr im Zweikampf mit Hoffenheims Bernado. Foto: PIX-Sportfoto
Von Achim Wittich
Rostock. Die TSG Hoffenheim hat den Stresstest im Hexenkessel des Rostocker Ostseestadions bestanden. Der Bundesligist siegte am Samstagnachmittag beim Drittligisten FC Hansa Rostock mit 4:0 (1:0) und zog damit in die zweite Runde des DFB-Pokals ein, die am letzten Oktoberwochenende 2025 ausgetragen wird. "Du muss diesen Wettbewerb antreten, um ihn zu gewinnen. Das ist das Ziel", hatte TSG-Trainer Christian Ilzer am Freitag gesagt.
Seine Mannschaft tat von Beginn an alles, um nicht schon im ersten von theoretisch sechs Begegnungen bis zum angestrebten Finaltriumph in Berlin vom Außenseiter überrascht zu werden.
Andrej Kramaric kam in der Anfangsphase zweimal kurz hintereinander zum Zug (8./9. Minute), schloss aber zu harmlos ab. Der 34-jährige Kroate muss mittlerweile um seinen Stammplatz kämpfen, erhielt aber diesmal von Ilzer das Vertrauen und durfte starten. "Hoffe" dominierte die Partie, hochkarätige Chancen blieben zunächst aber Mangelware.
Die Rostocker Fans waren wieder einmal in Topform und unterstützten ihre Mannschaft mit aller Leidenschaft. In der 24. Minute hatten sie erstmals den Torschrei auf den Lippen, aber Maximilian Krauß hatt kein Zielwasser getrunken (24.). Hoffenheims Bazoumana Touré war auf der linken Außenbahn fleißig unterwegs, aber letztlich zu verspielt und uneffektiv. So auch nach einer halben Stunde, als sein Lupfer über das Rostocker Tor flog (30.).
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Sein Mitspieler Wouter Burger machte es besser. Der von Stoke City gekommene Niederländer stocherte den Ball in der 37. Minute mit der Fußspitze über die Torlinie der Gastgeber. Nicht schön, aber erfolgreich.
Jetzt durften die knapp 400 mitgereisten Anhänger der Kraichgauer jubeln. Die Halbzeitführung des Dorfklubs war mehr als verdient. Den Faller im TSG-Strafraum von Viktor Bergh kurz vor dem 0:1 hatte Schiedsrichter Wolfgang Haslberger (St. Wolfgang) fast mit einem Lächeln als für nicht elfmeterreif enttarnt (34.).
Ohne personelle Veränderungen bei beiden Mannschaften ging es nach der Pause weiter.
Nationaltorwart Oliver Baumann musste in der 51. Minute beim Kopfball von Florian Carstens erstmals einen echten Arbeitsnachweis erbringen. Tim Lemperle hatte nach einer Stunde das 2:0 für "Hoffe" auf dem Fuß, die Hausherren retteten gerade noch. Dann klärte Bernardo mit einer spektakulären Kopfballeinlage den Schuss von Benno Ditze (65.), verhinderte so den Ausgleich.
Rostock spielte nun auf die eigene Fankurve und die "weiße Wand" inspirierte die Spieler des Außenseiters augenscheinlich. Doch glücklich schätzen kann sich, wer ein Talent wie Max Moerstedt in seinen Reihen hat. Der 19-jährige Hoffenheimer Stürmer war erst fünf Minuten auf dem Rasen, als er die exakte Hereingabe von Kramaric eiskalt verwerte (71.). Das war bereits die Vorentscheidung.
Morstedt traf nur den Pfosten (78.). Spannend wurde es auch deshalb nicht mehr, weil Machida mit einer sensationellen Grätsche für den geschlagenen Baumann das 1:2 durch Bergh verhinderte – und weil Fisnik Asslani (83.) und erneut Moerstedt (86.) für den am Ende deutlichen Hoffenheimer Sieg sorgten. Für die 1899-Fans war beim Abpfiff klar: "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin." Christian Ilzer wird’s gerne gehört haben.
Rostock: Uphoff – Pfanne (62. Wallner), Gürleyen, Carstens – Mejdr (72. Lebeau), Fatkic, Schuster (62. Dirkner), Bergh (87. Reichardt) – Dietze (72. Kinsombi), Krauß – Hummel
Hoffenheim: Baumann – Coufal, Hranac (87. Chaves), Machida, Bernardo – Avdullahu, Burger – Lemperle (66. Moerstedt), Kramaric (79. Damar), Touré (79. Prass) – Asllani (87. Tohumcu)
Schiedsrichter: Haslberger (St. Wolfgang)
Zuschauer: 25.000
Tore: 0:1 Burger (37.), 0:2 Moerstedt (71.), 0:3 Asslani (83.), 0:4 Moerstedt (86.)