TSG Hoffenheim gegen Heidenheim

"Hoffe" besiegt Heidenheim und Heimspielfluch

Der Dorfklub gewinnt in rosafarbenen Sondertrikots 3:1 und Trainer Christian Ilzer freut sich zum ersten Mal über zwei Ligaerfolge in Serie.

25.10.2025 UPDATE: 25.10.2025 17:35 Uhr 2 Minuten, 17 Sekunden
Andrej Kramaric erzielt das Tor zum 3:0. Foto: PIX

Von Nikolas Beck

Sinsheim. Als der achte Spieltag abgepfiffen war, machten sich in Sinsheim ungewohnte Glücksgefühle breit. Endlich ein Heimsieg! Nach drei Niederlagen im eigenen Stadion gegen Frankfurt, Bayern und Köln jubelte die TSG Hoffenheim beim 3:1 (2:0) gegen den 1. FC Heidenheim über einen nicht unbedingt glanzvollen, aber völlig verdienten Premieren-Erfolg vorm Heimpublikum. Trainer Christian Ilzer durfte sich zudem zum ersten Mal in seiner fast einjährigen Amtszeit über einen zweiten Sieg in Serie freuen, durch den sich "Hoffe" erst einmal auf Rang sieben vorschieben konnte.

Mit unveränderter Startelf war's der Österreicher angegangen. Wieso auch wechseln nach dem überzeugenden 3:0 auf St. Pauli? Auch Andrej Kramaric erhielt abermals den Vorzug vor Mo Damar. Die kroatische Vereinslegende hatte die Marschrichtung fürs Heidenheim-Heimspiel vorgegeben: Gas geben von Sekunde eins an - und endlich den ersten Heim-Dreier einfahren. 

Zwar nicht in der ersten Sekunde, aber doch früh im Spiel zeigte das TSG-Kollektiv, dass es zugehört hatte. In Gladbach war das Duell mit dem FC Bayern gerade angepfiffen worden - die Münchner waren im Stau gestanden - da schoss Fisnik Asllani in Sinsheim den Dorfklub in Führung (18. Minute). Kramaric, der Avdullahus gedankenschnell ausgeführten Einwurf für den 23-jährigen Torjäger ablegte, war an der verdienten Führung entscheidend beteiligt. 

Den tollen Schlenzer ins lange Eck, bereits Asllanis fünfter Treffer, verpasste niemand, der ein Ticket erworben hatte. Anders als in Gladbach gestaltete sich die Anreise zur PreZero Arena angenehm unkompliziert. Dies allerdings ist freilich die einzige erfreuliche Begleiterscheinung der vielen leeren Ränge bei offiziell nur 24.127 Zuschauern. 

Auch interessant
TSG Hoffenheim gegen St. Pauli: Hoffenheimer Party neben der Reeperbahn
Aussortierte TSG-Profis: So geht's Dennis Geiger und Mergim Berisha in der Trainingsgruppe "Hoffe zwo"
TSG Hoffenheim: Nader El-Jindaoui nimmt Mutmach-Video für Delani Diekmeier auf

Nun gut, Heidenheim ist eben nicht Frankfurt, München oder Köln, die in den vorherigen drei Heimspielen "Hoffes" Hütte vollgemacht hatten. Nicht nur Grischa Prömel, in Hamburg noch Doppeltorschütze, ist überzeugt, dass man auf dem Rasen in Vorleistung gehen müsse, um künftig wieder mehr Ränge zu füllen. Und nach dem 2:0 kurz vor der Halbzeitpause von Tim Lemperle sah's zumindest gut aus in Sachen Heimerfolg. "Das war sehr wichtig, denn dann sind wir mit einem guten Gefühl in die Pause gegangen", sagte Asllani.

Die Art und Weise, wie erneut Avdullahu ohne zu zögern einen Konter auf Asllani einleitete, der auf Kramaric weiterleitete, ehe Touré mitgenommen und per Querpass Lemperle bedient wurde, hatte auch Paul Zipser verzückt. Der Kapitän der MLP Academics nahm sich Zeit vorbeizuschauen, weil er wegen seines Mittelhandbruchs im Heidelberger Heimspiel am Abend gegen Würzburg nicht mitwirken kann. "Wir können zufrieden sein, wir sind am Drücker, das Stadion ist auch da", bilanzierte der 31-Jährige im TV-Halbzeitinterview. 

Zipser setzt sich seit seiner überstandenen Hirntumor-OP für die Krebsforschung ein und befand daher: "Es gibt doch kein besseres Spiel als dieses für einen Besuch." Nicht etwa, weil das noch junge Duell zwischen Heidenheim und Hoffenheim schon im Verdacht steht, ein Klassiker zu sein. Sondern vielmehr, weil die TSG in Sachen Brustkrebs-Vorsorge eine Vorreiterrolle im deutschen Fußball eingenommen hat und die Partie im "Breast Cancer Awareness Monat" Oktober daher im rosafarbenen Sondertrikot bestritt. Diese werden nächste Woche für den guten Zweck, die Krebsforschung, über die Klubhomepage der TSG versteigert. Optisch waren sie auf jeden Fall ein Hingucker - und wie darin Touré Kramaric vor dessen 3:0 bediente, war nicht weniger sehenswert (63. Minute). 

Dass Heidenheims Schimmer eine Viertelstunde vor Schluss den Ehrentreffer für die Gäste erzielte, konnte die gute Laune bei keinem Hoffenheimer nachhaltig trüben. 

Hoffenheim: Baumann - Coufal, Hranac, Hajdari, Bernardo - Burger (66. Prömel), Avdullahu, Kramaric (83. Kabak), Touré (66. Prass) - Lemperle (76. Moerstedt), Asllani (76. Damar).

Heidenheim: Ramaj - Traoré (78. Pieringer), Mainka, Siersleben, Föhrenbach - Gimber (46. Niehues), Schöppner, Dorsch (46. Honsak), Beck (67. Busch) - Ibrahimovic, Zivzivadze (46. Schimmer).

Schiedsrichter: Jöllenbeck (Weilertal); Zuschauer: 24.127; Tore: 1:0 Asllani (18.), 2:0 Lemperle (45.+2), 3:0 Kramaric (63.), 3:1 Schimmer (75.).

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.