Beim 0:2 gegen den VfB Stuttgart II liefern nur die Fans eine Top-Leistung ab
Dem SV Waldhof fehlt einmal mehr die Durchschlagskraft nach vorne. Über 1700 Anhänger waren auswärts mit dabei.
Von Daniel Hund
Großaspach. 2386 Zuschauer, davon über 1700 Fans des SV Waldhof. Für die Buwe war’s am Samstag ein Heimspiel in Großaspach. Dort trägt der VfB Stuttgart II seine Heimspiele in der Dritten Liga aus.
Die Stimmung im Mannheimer Block war top, die Leistung auf dem Platz eher ein Flop: Beim 0:2 (0:1) war für den SVW nichts zu holen. Insgesamt war es ein enttäuschendes Gastspiel. Ohne Ideen, ohne Überraschungsmomente, ohne echte Torgefahr.
Und das gegen eine Mannschaft, die in dieser Saison bereits 27 Gegentore kassiert hatte. "Wir hatten uns sehr viel vorgenommen, deshalb sind wir sehr enttäuscht", sagte Sportchef Anthony Loviso. "Vor der Pause waren wir nicht gut in den Zweikämpfen, danach wurde es besser. Wir müssen uns jetzt schütteln und dürfen uns nicht mehr so wie heute in der ersten Halbzeit präsentieren."
Bernhard Trares, der Trainer der Buwe, sprach im Vorfeld von einer "Mörderaufgabe". Von einem Gegner, gegen den sein SVW alles geben müsse, um den Platz nicht als Verlierer zu verlassen. Der Respekt vor der Reserve des VfB Stuttgart war also groß.
Trares selbst saß diesmal gesperrt auf der Tribüne, weil er gegen Hannover seine vierte gelbe Karte gesehen hatte. Für ihn rückte Sportchef Anthony Loviso auf die Trainerbank, saß direkt neben Benny Sachs, der in Großaspach als Cheftrainer fungierte.
Der SVW setzte auf eine eingespielte Einheit, nahm nur einen Wechsel vor. Auf dem linken Flügel rutschte Manuel Braun in die Defensive, ersetzte Sascha Voelcke. Eine Entscheidung, die laut Loviso keine gegen Voelcke war, sondern vielmehr eine für Braun: "Manuel hat es im Training sehr gut gemacht, er hat sich das verdient." Auch am letzten Sonntag, als er beim 2:1-Sieg des SV Waldhof gegen Hannover in der 79. Minute eingewechselt wurde, zeigte der 19-Jährige bereits eine gute Leistung.
In Großaspach kam der Ex-Wolfsburger schlecht ins Spiel: Bereits in der neunten Minute hielt ihm Schiedsrichter Tobias Wittmann die gelbe Karte unter die Nase. Keine drei Minuten später verstolperte Braun dann am eigenen Sechzehner den Ball. Thomas Kastanaras war der Nutznießer, tauchte völlig frei vor dem Buwe-Kasten auf und schob unbedrängt zum 1:0 ein.
In der 22. Minute dann eine ganz strittige Szene: Mannheims Kenny Okpala wird im gegnerischen Strafraum zu Fall gebracht, Wittmann lässt weiterlaufen.
Wie es gehen kann, machte der VfB II in der 34. Minute nochmals vor: Leonhard Münst war zur Stelle und erhöhte auf 2:0. Und auch wenn noch eine ganze Weile zu spielen war: Nüchtern betrachtet musste man als Waldhof-Sympathisant einfach das Gefühl haben, dass dies schon eine Art Vorentscheidung war. Denn nach vorne ging beim SVW einmal mehr so gut wie nichts.
In der zweiten Halbzeit konnte es eigentlich nur besser werden, wurde es dann auch. Der Waldhof schaltete einen Gang hoch, drückte Stuttgart hinten rein, erkämpfte sich einen Eckball nach dem anderen. Wirklich gefährlich wurde es aber auch nach den Standards nicht. Einmal mehr fehlte die Durchschlagskraft.
Waldhof: Bartels – Klünter, Seegert, Matriciani, Braun (46. Voelcke) – Sietan (85. Thalhammer), Rieckmann, Benatelli (74. Shipnoski) – Okpala, Boyd, Abifade (46. Arase)
Tore: 1:0 Kastanaras (12.), 2:0 Münst (34)
Schiedsrichter: Wittmann (Wendelskirchen)