Sandhausen schlägt den Spitzenreiter
Das 1:0 über den SGV Freiberg war schon der dritte Sieg in Folge.

Von Claus Weber
Sandhausen. Die Anhänger hüpften, schwangen ihre Fahnen, sangen und feierten ihren SV Sandhausen. Die Spieler verneigten sich dankbar vor dem Fanblock. Die Welt am Hardtwald ist wieder in Ordnung, der SVS endlich in der Fußball-Regionalliga angekommen. Das 1:0 (0:0) gegen den Sport- und Gesangverein Freiberg nach einem verwandelten Strafstoß von Pascal Testroet (50. Minute) war schon der dritte Sieg in Folge und die fünfte Partie, in der die schwach gestarteten Kurpfälzer nicht leer ausgingen.
Der Erfolg war auch deshalb besonders, weil mit den Schwaben der Spitzenreiter geschlagen wurde. Auch wenn die Freiberger nach ihrem Traumstart mit neun Siegen in Serie zuletzt schwächelten und nun schon seit sieben Spielen keinen Dreier mehr errungen haben, verdient der Erfolg des SVS großen Respekt. Vor allem die Abwehr und Torwart Lukas Schneller machten einen starken Job und ließen kaum Chancen des Tabellenführers zu. Zum dritten Mal in Folge stand die Null. Vor dieser Serie hatten die Sandhäuser immer mindestens einen Gegentreffer kassiert.
Die Kurpfälzer werden immer sicherer und stabiler – und wenn sie bis zur Winterpause so weitermachen, darf man sich aufs neue Jahr freuen.
Ob es gar noch für ganz oben reichen könnte? Schwer zu sagen. Wenigstens schmolz der Rückstand zum Spitzenreiter auf sieben Punkte.
Gegenüber dem 2:0-Sieg eine Woche zuvor beim TSV Schott Mainz nahm Trainer Olaf Janßen nur eine Änderung vor: Für den angeschlagenen Robin Krauße startete Berk Inaler im defensiven Mittelfeld.
In der ersten halben Stunde lieferten sich die beiden Mannschaften eine intensive Partie, die zunächst ohne Höhenpunkt blieb, weil die Abwehrreihen sicher standen. Freiberg hatte mit einem Flachschuss von Marius Köhl aus der Distanz die einzige nennenswerte Möglichkeit, doch der Ball strich am linken Pfosten vorbei (8.).
Danach kam Sandhausen stärker auf, doch nach einem starken Sprint-Solo von David Mamutovic kam Torjäger Pascal Testroet im Strafraum nicht richtig an den Ball (34.) und nur wenig später klärte Freibergs Torwart Benedikt Grawe – ein Ex-Sandhäuser – den starken Schuss von Berk Inaler zur Ecke.
Kurz nach der Pause zahlte sich die engagierte Leistung der Kurpfälzer endlich aus. Nach einem schnellen Konter wurde David Mamutovic kurz hinter der Strafraumlinie zu Fall gebracht und Testroet verwandelte den unstrittigen Strafstoß mit einem Schuss ins linke Eck zum 1:0 (50).
Die Führung verlieh Sandhausen Flügel und verunsicherte den Spitzenreiter. Phil Halbauer hatte in der 68. Minute das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte jedoch im Eins-zu-Eins knapp an Torwart Grawe. Zwei Minuten später hatte Sandhausen allerdings Riesen-Glück, dass Torwart Schneller gegen Freibergs Spielmacher Marco Kehl-Gomez auf dem Posten war – das hätte eigentlich der Ausgleich sein müssen.
Am Ende aber war der SV Sandhausen dem 2:0 näher als die Freiberger dem Unentschieden. So konnte SGV-Schlussmann Grawe einen fulminanten Schuss von Testroet fünf Minuten vor Schluss gerade noch so zur Ecke abwehren.
Am kommenden Samstag (14 Uhr) sind die Sandhäuser bei ihrem Tabellennachbarn FC Homburg zu Gast und könnten mit einem weiteren Erfolg auch mal einen Sprung im Tableau schaffen.
Sandhausen: Schneller – Kolbe, Wimmer, Schulz, Akmestanli – Tarnat, Inaler – Mamutovic (90. Outman), Herrmann, Halbauer (77. Gipson/80. Wagner) - Testroet
Freiberg: Grawe - Bradara, Polauke, Hetemaj, Ballo (24. Engel), Kehl-Gomez, Petö (79. Selitaj) – Laupheimer (55. Lokaj), Köhl – Adigo (55. Zie), Grobelnik
Schiedsrichter: Vincent Schandry (Königstein); Zuschauer: 2461; Tor: 1:0 Testroet (50.).



