SV Sandhausen

Der Umbau am Hardtwald dauert an

Der SV Sandhausen startete ins Training, doch fünf Neuzugänge sollen noch kommen

20.06.2021 UPDATE: 21.06.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 28 Sekunden
Der SV Sandhausen (links Trainer Stefan Kulovits) ist schon wieder im Training. Foto: vaf

Von Claus Weber

Sandhausen. Kevin Behrens war nicht da. Beim Trainingsstart des SV Sandhausen hielt man nach dem Torjäger vergeblich Ausschau. "Sein Vertrag ist abgelaufen", stellte Pressechef Markus Beer klar. Der Zweitligist hatte immer wieder betont, mit dem 30-Jährigen weitermachen zu wollen – falls er kein Angebot der Konkurrenz annehme. Hamburg, Kiel und Bremen seien an dem gebürtigen Bremer interessiert, hieß es zuletzt. Man wisse aber nichts Offizielles, sagte Beer. Mikayil Kabaca hat die Hoffnung, den fleißigsten Schützen der Vorsaison (13 Treffer) halten zu können, noch nicht aufgegeben. "Wir sind noch im Rennen", sagte der Sportliche Leiter, "allerdings werden auch wir unsere Hausaufgaben machen und uns umsehen."

Sieben Neuzugänge haben die Kurpfälzer bislang verpflichtet. Noch nicht alle waren beim ersten Training dabei. Cebio Soukou vom Erstligisten Arminia Bielefeld trifft nach seinem Einsatz mit der Nationalelf des Benin erst später zum Team. Und abgeschlossen sind die Umbauarbeiten am Hardtwald auch noch nicht. Wie auch, bei 14 Abgängen.

Trotzdem ist Kabaca mit dem Stand der Vertragsverhandlungen zufrieden. "Wir haben die Spieler bekommen, die wir wollten", sagte der Sportliche Leiter. Auch Trainer Gerhard Kleppinger, der gemeinsam mit Stefan Kulovits von der Interims- zur Dauerlösung wurde und nun erstmals für die Teamzusammenstellung verantwortlich ist, ist einverstanden. "Der Kader trägt unsere Handschrift", sagte der 63-Jährige, der nach der gelungenen Rettung nun eine Mannschaft aufbauen will, die nicht wieder bis zum Schluss zittern muss.

Dazu suchen die Sandhäuser noch Verstärkungen in allen Mannschaftsteilen. Nicht nur im Sturm, sondern auch auf den Außenbahnen, hinten rechts als Back-up für Kapitän Dennis Diekmeier, hinten links, wo man gleich drei Spieler abgab und bislang nur Arne Sicker verpflichtete, sowie in der Innenverteidigung. "Wir wollen alle Positionen doppelt besetzen", kündigte Kabaca an. Der neue Kader soll dennoch etwas kleiner werden. Sandhausen plant mit 22, 23 Feldspielern und drei bis vier Torleuten. "Wir müssen abwarten, wie und wann Rick Wulle nach seiner Schulterverletzung zurückkommt", so Kabaca, "ist er bald wieder fit, bleibt es bei drei Schlussmännern."

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Diekmeier will in drei Wochen ins Mannschaftstraining zurückkehren. Der Kapitän hatte sich drei Spieltage vor Schluss das Syndesmoseband gerissen. "Der Heilungsprozess verläuft sehr, sehr gut", erklärte der 31-Jährige, "Ärzte und Physios sind sehr zufrieden." Seinen Stammplatz will er gleich zurückerobern. "Mein Selbstvertrauen ist riesig", sagt er. Die Vorfreude auf die neue Saison ebenso. Denn die Liga wird mit den Absteigern Bremen und Schalke und den Aufsteigern Dresden, Rostock und Ingolstadt so interessant wie noch nie. "Besonders auf Bremen freue ich mich", sagte Diekmeier, der in der Werder-Jugend ausgebildet wurde und später mit dem Hamburger SV etliche Nord-Derbys bestritt.

Die stärkere Konkurrenz macht die Aufgabe für den Liga-Zwerg allerdings noch schwerer. "Wir haben im Schlussspurt unter den neuen Trainern Kleppinger und Kulovits gesehen, wie wichtig der Teamspirit ist", sagte Diekmeier, "der muss diesmal von Anfang an gut sein."

Die Mannschaft soll spätestens im Trainingslager vom 4. bis 11. Juli in Längenfeld in Tirol zusammenwachsen. Bis dahin hätte Kleppinger sein Team am liebsten komplett. Doch weil die Bundesliga wegen der EM später startet, ist der Markt noch träge, es könnte Nachverpflichtungen geben. Das erste Testspiel findet am Samstagnachmittag in Bad Mergentheim gegen die Würzburger Kickers statt – ob dort Zuschauer zugelassen sind, steht noch nicht fest.

Neuzugang Immanuel Höhn hat einen guten ersten Eindruck von der Mannschaft gewonnen. "Sandhausen ist ein etablierter Zweitligist und die Duelle mit dem SVS waren immer wahnsinnig eng und eklig", sagte er zu seinen Gründen für den Wechsel. Der 29-jährige Innenverteidiger vom Ligakonkurrenten Darmstadt 98 ist neben Stürmer Soukou (28/Bielefeld) und Torwart Patrick Drewes (28/Bochum) einer der erfahrenen Neuen im Team und soll der insgesamt verjüngten Mannschaft Stabilität verleihen. Die Defensivleute Sicker (24/Duisburg) und Carlo Sickinger (23/Kaiserslautern), Mittelfeldmann Gianluca Gaudino (24/Bern) und Offensivkraft Christian Kinsombi (21/Uerdingen) sollen am Hardtwald den nächsten Schritt gehen.

"Die Mischung stimmt und gibt es uns Hoffnung", sagt Mikayil Kabaca. Und vielleicht klappt es ja auch noch mit Kevin Behrens.

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