"Mich macht das Stolz"

Der Mannheimer Anthony Loviso brennt für den SV Waldhof

Der Sportchef im RNZ-Interview über den Saisonstart, seine Risikobereitschaft, die Familie Beetz und weitere mögliche Transfers.

31.07.2024 UPDATE: 31.07.2024 04:00 Uhr 2 Minuten, 31 Sekunden
„Ich agiere lieber als zu reagieren“: Anthony Loviso hat bei den Buwe bislang einiges bewegt. Der neuen Saison blickt er zuversichtlich entgegen. Foto: Imago/Alfio Marino
Interview
Interview
Anthony Loviso
Sportchef des SV Waldhof

Von Daniel Hund

Mannheim. Drittligist SV Waldhof startet am Sonntag, 19.30 Uhr, beim FC Ingolstadt in die neue Saison. Ein dicker Brocken zum Auftakt, das sieht auch SVW-Sportchef Anthony Loviso, 33, so. Schlaflose Nächte bereiten ihm die Ingolstädter aber nicht. Loviso sagt: "Wir brauchen uns vor niemandem zu verstecken!" Die RNZ hat sich mit dem Waldhof-Macher unterhalten.

Anthony Loviso, der Countdown läuft. Wie ist Ihre Gefühlslage, ist die Anspannung oder die Vorfreude größer? 

Ganz klar die Vorfreude. Ich sehe, was sich hier seit meiner Ankunft am Alsenweg alles entwickelt hat. Wir haben auch infrastrukturell einige Dinge angepackt. Es gibt einen neuen Kraftraum, renovierte Kabinen. Das macht einen Stolz und jetzt wollen wir auch auf dem Platz nachlegen, um unsere Fans, auf die ich mich sehr freue, glücklich zu machen. Es werden sicher auch schwierige Phasen kommen, aber die wollen wir zusammen und geschlossen meistern.

Die Auftakt könnte einfacher sein…

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Ingolstadt hat offen kommuniziert, dass man aufsteigen möchte. Die Vorzeichen sind also klar. Wir werden voll gefordert, aber Angst habe ich keine. Der Respekt ist vor jedem Gegner da, aber wir brauchen uns vor niemandem zu verstecken.

Die ehemalige Stürmer-Legende Sascha Mölders sagt, der Waldhof steigt auf. Was sagt Anthony Loviso?

Ich habe das auch gesehen (lacht). Aber ich bleibe dabei, wir wollen an die Rückrunde anknüpfen. In der Liga haben schon genug Vereine gesagt, dass sie aufsteigen möchten. Auch wir haben eine gute Mannschaft, hatten aber auch einen Umbruch im Sommer.

Trainer Marco Antwerpen hat in der Vergangenheit gezeigt, was er kann. Braunschweig und Kaiserslautern hat er zunächst vor dem Abstieg gerettet und im Jahr darauf Richtung Zweite Liga geführt. Auf ihm ruhen sicher auch Hoffnungen…

Natürlich. Im besten Fall kann er seine Serien bei uns fortführen. Wir wissen, was Marco und sein Staff drauf haben, deshalb haben wir auch mit ihnen verlängert. Sie leben der Mannschaft ihre Ziele von Tag eins an vor. In unserer Liga gehört er definitiv zu den besten Trainern.

Sie haben im Sommer einige Transfers getätigt, obwohl der Kader bereits sehr groß war und nicht absehbar, ob man sich von dem einen oder anderen wirklich trennen kann. Da war schon ein gewisses Risiko dabei …

Ja, so bin ich auch als Typ. Ich riskiere gerne was, agiere lieber als zu reagieren. Das ist in allen Situationen meines Lebens so. Natürlich habe ich mir auch einen gewissen Druck gemacht. Aber bisher ist mir das gut gelungen. Ich treffe meine Entscheidungen, lasse mich weder von Namen noch von äußeren Einflüssen leiten.

Wie ist das Verhältnis zur Familie Beetz?

Sehr vertrauensvoll, offen und direkt. Wir können uns gegenseitig auch mal die Meinung sagen. Wir reden nicht nur über den Sport, sondern auch über Dinge aus dem Bereich Sponsoring, Stadionthematik usw. Ich bin überall involviert. Es macht Spaß mit ihnen.

Sie arbeiten in Ihrer Heimatstadt für den größten Fußball-Verein in einer sehr verantwortungsvollen Position. Das ist ein besonderes Privileg. 

Definitiv. Bis auf zwei Jahre habe ich immer in Mannheim gelebt. Mich macht das Stolz, es ist eine tolle Herausforderung. Ich brenne von Minute eins an für den Waldhof.

Die Euphorie im Umfeld ist riesig derzeit. Überrascht Sie das?

Nein, aber ich weiß auch, dass jetzt vieles an den Ergebnissen hängen wird. Wenn die jetzt nicht gleich stimmen sollten, kann die Stimmung auch genauso schnell umschlagen. Deshalb lasse ich mich auch ganz bewusst an den Ergebnissen messen. Momentan haben wir hier viel erreicht. Bei Galeria in Viernheim waren es kürzlich über 1000 Fans, auch zur Saisoneröffnung kamen an die 3000. Das war hier sicher nicht immer so in den letzten Jahren.

Nochmals zur Kaderplanung: Ist noch Geld da, um vielleicht auch gegen Ende der Transferperiode nochmals reagieren zu können?

Natürlich. Ich habe immer gesagt, dass es ein, zwei Nachzügler geben kann. Der eine war jetzt Felix Lohkemper. Und nur, weil ich jetzt bereits zehn oder elf Spieler geholt habe, heißt das ja nicht, dass ich beispielsweise am 28. August keinen weiteren mehr holen kann. Wenn der richtige Spieler auf den Markt ist, kann noch was gehen.

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