Plus MLP Academics gegen Bamberg Baskets

Heidelberger enttäuschen bei 90:109-Niederlage (plus Video)

Die Basketballer machen viele unnötige Fehler. Alex Vogel konnte seinen Ärger nicht zurückhalten.

06.11.2023 UPDATE: 05.11.2023 20:49 Uhr 2 Minuten, 4 Sekunden
Aufbauspieler Mike McGuirl (rechts) konnte das Academics-Spiel nicht lenken. Der US-Amerikaner muss mehr zeigen. Foto: pix

Von Jürgen Berger

Heidelberg. Alex Vogel konnte seinen Ärger nicht zurückhalten. Bei der 90:109 (42:52)-Heimniederlage gegen die Bamberg Baskets schlug der Sportliche Leiter der MLP Academics mit der Hand mehrmals wütend auf seinen Tisch oder sprang vor Verzweiflung von seinem Stuhl auf. Die unnötigen Fehler der Heidelberger Bundesliga-Basketballer strapazierten die Nerven des 32-Jährigen am Sonntagnachmittag enorm. Der Frust nach dem enttäuschenden Auftritt vor 4410 Zuschauern im ausverkauften SNP Dome war einfach riesig.

"Wir haben defensiv viel zu oft gepatzt und Bamberg viele einfache Punkte geschenkt. Dadurch haben die Baskets Selbstvertrauen gewonnen und auch die wilden Würfe getroffen", erklärte Vogel. "Wir hatten in der vergangenen Saison zwei Mal fünf Niederlagen in Serie. Wir kennen schwierige Situationen."

Mit nun fünf Niederlagen und einem Sieg (bei Aufsteiger Tübingen) belegen die Heidelberger den 16. Tabellenplatz. "Es geht darum, in der Liga zu bleiben", betonte Vogel. Mehr scheint momentan einfach nicht drin. Diese schmerzhafte Erkenntnis steht nach der Leistung gegen Bamberg fest. "Wir müssen uns eingestehen, dass es qualitativ gerade nicht genug ist. Wir sind in einem Loch. Es geht nur darum, sich rauszubuddeln", machte Kapitän Akeem Vargas eine klare Ansage.

"Einige Jungs waren bereit, die Ärmel hochzukrempeln – einige weniger. Wir müssen schauen, alle ins Boot zu holen." Dabei übte der Routinier auch Selbstkritik: "Ich muss mich selbst in die Pflicht nehmen und deutlich besser spielen. Ich habe vier oder fünf Dreier ins Gesicht bekommen."

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Als Kämpfer ging der ehemalige Nationalspieler voran, hechtete einmal sogar über die Bande, um den Ball zu retten. Doch ein Kämpferherz allein reicht eben nicht, um in der BBL gegen einen Gegner wie Bamberg, der seinen zweiten Erfolg in dieser Runde feierte, zu bestehen. Vor allem nicht, wenn man sich so viele Ballverluste erlaubt. "So gewinnt man nicht", kritisierte Joonas Iisalo. Natürlich hinterfragt sich auch der Trainer ständig: "Ich versuche so positiv wie möglich mit der Situation umzugehen. Wenn man mit 19 Punkten verliert, können alle mehr machen. Ich muss Lösungen finden."

Die Mängelliste ist lang, besonders akut die Formkrise der Schlüsselspieler Mike McGuirl und Jeffrey Carroll. Das US-Duo war am Sonntag ein Totalausfall. Was durch das Fehlen von Vincent Kesteloot (Fußverletzung) und Paul Zipsers Ausscheiden kurz vor Ende des ersten Viertels noch problematischer wurde. "Paul hat sich schon am Samstag nicht wohl gefühlt und ist angeschlagen in die Partie gegangen", erläuterte Iisalo, der dadurch seine beiden etatmäßigen "Vierer" ersetzen musste.

Die Academics müssen und werden sich kritisch hinterfragen. So weitergehen kann es nicht. "Wir machen uns jeden Tag Gedanken über den Kader. Das werden wir auch jetzt tun", erklärte Vogel. Iisalo sagte zu McGuirl und Carroll: "Wir brauchen mehr von Ihnen."

In die Bresche sprangen dafür Topscorer Elias Lasisi (26 Punkte), Aufbau-Ass Bennet Hundt und Center Isaiah Whaley. Doch auch dieses Trio konnte trotz der tollen Unterstützung durch die Academics-Fans nicht verhindern, dass Bamberg immer die passende Antwort parat hatte. Bezeichnend: Als die Heidelberger wieder bis auf zwölf Zähler herangekommen waren, traf Zach Copeland mit der Schlusssirene des dritten Viertels einen Dreier von der Mittellinie. Insgesamt versenkten die Baskets überragende 54,6 Prozent (12/22) ihrer Dreierversuche, Heidelberg kam auf 29,3 (12/41).

Stenogramm: 4:11 (3.), 6:15 (4.), 11:15 (6.), 16:20 (8.), 20:27 (1. Viertel), 24:27 (12.), 26:39 (14.), 32:47 (16.), 42:52 (Halbzeit), 46:64 (23.), 51:70 (24.), 59:81 (28.), 69:81 (3. Viertel), 76:88 (33.), 78:97 (36.), 90:109 (Endstand).

Heidelberg: Lasisi 26 Punkte (6 Dreier), Whaley 20, Hundt 17 (3), Coleman 10, Keßen 10 (2), Würzner 5(1), Vargas, McGuirl 2, Zipser, Carroll.

Bamberg: Copeland 23 (5), Woodbury 23 (3), Nelson 20 (2), Stanic 14, Gray 9 (1), Johnson 8, Wohlrath 5 (1), Onu 5, Tadda 2, Herzog, Kameric.

 
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