MLP Academics in Tübingen

Große Erleichterung nach erstem Liga-Sieg (plus Video)

Die MLP Academics haben beim 94:84-Sieg in Tübingen endlich die richtige Balance gefunden.

23.10.2023 UPDATE: 23.10.2023 06:00 Uhr 2 Minuten, 2 Sekunden
Geschafft! Academics-Kapitän Akeem Vargas jubelt in der Paul-Horn-Arena. Foto:pix

Von Jürgen Berger

Heidelberg. Kapitän Akeem Vargas schrie seine Freude heraus, Trainer Joonas Iisalo umarmte den Sportlichen Leiter Alex Vogel. Nach dem 94:84 (53:41) der MLP Academics bei Aufsteiger Tübingen war die Erleichterung über den ersten Erfolg dieser Bundesliga-Saison riesig. Endlich war der Knoten geplatzt, nach zuvor drei BBL-Niederlagen und dem Pokal-Aus in Weißenfels. "Das war super wichtig. Es tut einfach gut, einmal gewonnen zu haben", erklärte Vogel überglücklich. "Hoffentlich löst sich jetzt die Blockade in manchen Bereichen."

Vor 2964 Zuschauern in der Paul-Horn-Arena überzeugten die Heidelberger Basketballer am Samstagabend mit einer starken Dreierquote von 48 Prozent (13/27), nachdem in sie in den ersten drei Liga-Partien nur 26,2 Prozent ihrer Versuche versenkt hatten. "Der Schlüssel zum Erfolg war aber unsere Verteidigung. Wir haben ab dem zweiten Viertel einen Weg gefunden, über unsere Defensive ins Spiel zu finden und einen Gang höher zu schalten", erläuterte Vogel. Bis dahin bereitete den Academics vor allem Tigers-Topscorer Jhivvan Jackson erhebliche Probleme. Der zweitbeste Bundesliga-Werfer, der 18 seiner 26 Zähler in der ersten Hälfte erzielte, wirbelte zunächst nach Belieben. In den zweiten zehn Minuten erlaubte das Iisalo-Team dem Aufsteiger lediglich zwölf Punkte und erarbeitete sich bis zur Halbzeit eine komfortable Führung, die es im weiteren Verlauf nicht mehr abgab.

"Wir hatten eine richtig gute Balance im Inside-Outside-Spiel", lobte Vogel. In der Tat attackierten die Heidelberger viel mehr den Korb und nahmen mit 27 Dreiern deutlich weniger Distanzwürfe als in den vorangegangen Begegnungen, als sie im Schnitt 47 Mal abdrückten – jedoch nur 26,2 Prozent trafen. "Unser Spiel war variabler. Wir wollen auf dieser Leistung aufbauen", sagte Flügelspieler Tim Coleman, der mit 16 Punkten zweitbester Academics-Werfer war. Übertroffen wurde er lediglich von Aufbau-Mann Mike McGuirl. Der US-Amerikaner kam auf 17 Zähler, sechs Rebounds und neun Assists – und hatte Jackson in der zweiten Halbzeit in der Abwehr gut im Griff. Da konnte man über seine sechs Ballverluste hinwegsehen. "Uns ist eine enorme Last von den Schultern gefallen. Ich freue mich sehr für meine Mannschaft, dass sie sich belohnen konnte. Die Jungs sollen diesen Sieg genießen", bilanzierte Iisalo zufrieden. Vogel fügte hinzu: "Die Stimmung ist jetzt natürlich gut, eine große Feier gibt es aber nicht. Wir haben noch viel vor."

So wie die Academics die Auftakt-Niederlagen in der BBL gegen Berlin, Rostock und Oldenburg richtig einzuordnen wussten, ist ihnen auch bewusst, dass der Coup bei den ersatzgeschwächten Tigers letztendlich ein Pflichtsieg war. Die Tübinger verfügen über den kleinsten Etat im Oberhaus und gelten als Abstiegskandidat Nummer 1. "Wir müssen weiter hart arbeiten und den Fokus auf Hamburg legen", unterstrich Vogel. Mit dem Duell mit den Towers, die ihr Heimspiel gegen Meister Ulm verloren und aktuell ebenfalls bei 1:3-Siegen stehen, beginnen für die Heidelberger am nächsten Samstag (20 Uhr/SNP Dome) die "Wochen der Wahrheit". Danach folgen am 5. November gegen Bamberg und am 11. November gegen Würzburg zwei weitere richtungsweisende Auftritte vor eigenem Publikum. "Wir haben jetzt eine schöne Heimspielserie, die wir mit der gleichen Intensität wie gegen Tübingen angehen wollen", blickte Vogel voraus. Die Vorgabe ist klar: Dem ersten Schritt in die richtige Richtung sollen schnell weitere folgen.

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Stenogramm: 7:3 (2.), 15:13 (4.), 23:16 (6.), 29:28 (1. Viertel), 31:37 (12.), 37:38 (15.), 39:48 (18.), 41:53 (Halbzeit), 51:54 (23.), 53:65 (26.), 56:71 (28.), 64:73 (3. Viertel), 69:73 (32.), 75:87 (35.), 77:92 (38.), 84:94 (Endstand).

Tübingen: Jackson 26 (3), Ersek 11 (2), Seric 11 (2), Boheim 10 (1), Akobundu-Ehiogu 8, Lanmüller 7 (1), Darko-Kelly 5 (1), Masters 4, Keppeler 2, Otto, Jönke.

Heidelberg: McGuirl 17 (3), Coleman 16 (3), Kesteloot 15, Hundt 11 (3), Carroll 10 (2), Keßen 7 (1), Whaley 6, Lasisi 5 (1), Zipser 4, Vargas 3.

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